
Psystar verteidigt sich mit Staranwälten
Psystar, in Miami ansässiger Hersteller der Mac-Klone Open Computer, nimmt im Prozess gegen Apple die Hilfe einer Kanzlei in Anspruch, die Apple schon einmal vor Gericht besiegt hatte. Das von Apple Anfang Juli verklagte Unternehmen heuert zu seiner Verteidigung die Anwälte von Carr & Ferrell LLP aus Palo Alto an. Vor Gericht haben Psystar und Apple vereinbart, dass eine Antwort des Beklagten bis zum 18. August eingehen muss. In dem Dokument sind als Vertreter von Psystar die Anwälte Colby Springer, Christine Watson und Robert Yorio aufgeführt. Yorio und Springer hatten zuletzt in einem Patentverfahren um iPod und iTunes das Unternehmen Burst.com vertreten, mit dem sich Apple auf eine Zahlung von zehn Millionen US-Dollar geeinigt hatte. Apple wirft Psystar vor, mit seinen Mac-Klonen Open Computer gegen die Lizenzbedingungen von Mac-OS X zu verstoßen und die Markenrechte Apples zu verletzen.
Berlusconis Mediaset verklagt Youtube
Medientycoon gegen Internetgigant: In Italien hat die Ministerpräsident Silvio Berlusconi gehörende Unternehmensgruppe Mediaset die Google-Tochter Youtube wegen Urheberrechtsverletzung verklagt. In der in Rom eingereichten Klage verlangt Mediaset eine Entschädigung von 500 Millionen US-Dollar von der Videosharing-Site. Mediaset wirft Youtube konkret vor, zum Stichtag 10. Juni auf seinen Servern 4.643 Clips von insgesamt 325 Stunden Spiellänge mit Material von Mediaset gehostet zu haben. Die drei zu Mediaset gehörenden TV-Sender hätten deshalb 315.672 Sendetage verloren. In der Forderung von 500 Millionen Euro sind noch nicht einmal die hochgerechneten Einnahmeverluste für Werbung enthalten. Youtube sieht sich auch im Nachbarland Frankreich einer ähnlichen Klage ausgesetzt, dort stellt Viacom die Forderung von einer Milliarde US-Dollar.
Youtube hat zur neuen Klage Stellung bezogen, das Unternehmen will an seinem Verfahren festhalten, urheberrechtlich geschützte Videos aus dem Angebot z entfernen, wenn die Rechteinhaber das wünschen. “Klagen wie diese bedrohen die Art und Weise, wie Internetanwender legal Informationen, Nachrichten und Unterhaltungsinhalte austauschen”, beschwert sich Youtube in einem Statement. Urheberrechtliche Angelegenheiten nehme das Unternehmen sehr ernst, verbiete es seinen Anwendern geschütztes Material hochzuladen und arbeite eng mit den Rechteinhabern zusammen.
Zweite Beta von VM Ware Fusion 2
Der Virtualisierungsspezialist VM Ware hat die zweite Beta-Version von Fusion 2 vorgestellt. Die neue Version soll zahlreiche Verbesserungen etwa bei der Datensicherheit und dem Austausch von Mac- und Windowsdateien bringen. Kernstück der zweiten Fassung der Virtualisierungslösung werde Unity 2.0, eine Technik, die es erlaubt, Windows-Anwendungen auf dem Mac auszuführen, ohne dass der Anwender den Windows-Desktop dabei zu Gesicht bekommt. Unity stellt dabei auch eine spiegelbildliche Beziehung zwischen Ordnern und Verzeichnissen unter Mac-OS X und Windows her, etwa zwischen den Desktops, Dokumenten-, Musik- und Bilder-Ordnern. Per Copy-and-Paste sind bis zu 4 MB auch an formatiertem Text zwischen den Systemwelten austauschbar. Auch eine Art von Time Machine haben die Entwickler eingebaut. Auto Protect erstellt automatische Systemschnappschüsse von Windows, der Anwender bestimmt das Intervall zwischen zwei Sicherungen und wie viele Sicherungen behalten werden. Fusion 2 Beta 2 unterstützt nun auch Full-HD-Video in der Auflösung 1080p unter Windows XP und Vista, auch den 3D-Mdus und die Vollbildansicht von Spielen will der Hersteller verbessert haben. In der finalen Fassung wird Fusion 2 ein kostenloses Upgrade für alle Anwender von Fusion 1.0 sein.
Apple veröffentlicht iTunes 7.7.1
In der Nacht zum Donnerstag hat Apple iTunes 7.7.1 veröffentlicht. Die Informationen zum Update, die der Hersteller gibt, sind spärlich: Die Aktualisierung würde Stabilität und Performanve verbessern, heißt es lediglich. iTunes 7.7.1 ist über die Software-Aktualisierung erhältlich.
Garmin verschiebt Start seines Navigations-Handys “nüvifone”
Der amerikanische Navigationsgeräte-Spezialist Garmin verschiebt den Start seines mit Spannung erwarteten ersten Handys. Das Kombigerät mit dem Namen «nüvifone» werde voraussichtlich im ersten Halbjahr 2009 statt wie zuvor angekündigt bis Ende dieses Jahres auf den Markt kommen, teilte Garmin am Mittwoch mit. Das «nüvifone» mit einem großen berührungsempfindlichen Bildschirm soll GPS-Navigation, UMTS-Datenübertragung und Sprachtelefonie bieten. Garmin hatte es Anfang des Jahres angekündigt.
Grund für die Verschiebung sei, dass es länger dauere, alle Anforderungen der Mobilfunk-Anbieter zu erfüllen, erklärte Garmin. Man sei aber mit dem Interesse der Netzbetreiber zufrieden. Das Unternehmen machte die Ankündigung in seinem Bericht zum zweiten Quartal. Darin senkte Garmin auch seine Prognosen für das laufende Jahr deutlich. Alles zusammen enttäuschte die Anleger so sehr, dass sie die Aktie um 22 Prozent fallen ließen.
Garmin hatte in dem Quartal ein Umsatzplus von 23 Prozent auf 912 Millionen Dollar und ein Gewinnwachstum von knapp 20 Prozent auf 256 Millionen Dollar verbucht. Beim Gewinn pro Aktie rechnet das Unternehmen nur noch mit 4,13 Dollar statt der zuvor erwarteten 4,40 Dollar. Der Umsatz werde bei 3,9 Milliarden Dollar liegen und nicht wie bisher angekündigt bei 4,5 Milliarden. Navigation gilt als einer der wichtigsten Trends im Mobilfunk – unter anderem weil die Wirtschaft große Hoffnungen mit ortsbezogener Werbung verknüpft. Zugleich suchen Hersteller von Navigationsgeräten nach neuen Impulsen, weil sich der zuletzt rasant gewachsene Markt allmählich sättigt. (dpa)