
Change Wave: Starke Nachfrage nach Tablets in Unternehmen
Die Marktforscher von Change Wave Research haben in einer Umfrage den Einsatz des iPad in Unternehmen erforscht und die Nachfrage nach dem Apple Tablet eruiert. Sieben Prozent der befragten 1.641 IT-Käufern in Unternehmen gaben an, dass ihre Angestellte ihrer Firmen bereits Tablet-Computer verwenden würfen. 14 Prozent jedoch erklärten, dass man schon im ersten Quartal 2011 Tablets für das Unternehmen anschaffen werde, beste Aussichten also für die Industrie. Wer von Tablet spricht, meint in der Regel immer noch das iPad, 78 Prozent der potentiellen Käufer wollen das Tablet von Apple, der Rest interessiert sich für das HP Slate, das Samsung Galaxy Tab oder das Playbook von RIM, das im ersten Quartal 2011 kommen soll.
Change Wave fragte die Unternehmen, die bereits iPads haben, nach dem Einsatz der Geräte. 73 Prozent würden das Tablet für den Zugriff auf das Internet verwenden, 69 Prozent ihre Mails checken und 67 Prozent das iPad für Arbeit abseits des Büros nutzen. Die Häufigkeit der drei wichtigsten Antworten war im Vergleich zur letzten Umfrage aus dem August jeweils deutlich angestiegen. Am meisten hatte sich das iPad jedoch als Laptop-Ersatz verbessert, nur 25 Prozent nutzten das Gerät im August so, im November waren es 38 Prozent.
Erste iAd-Werbung auf dem iPad: Tron Legacy
Der Nachfolger des legendären Disney-Computerfilms “Tron” (1982) startet in den Kinos. Passend dazu bringt der Mickey- und Donald-Konzern die erste und 2010 auch einzige iAd-Werbung auf dem iPad heraus.
Das Tron-Sequel “Tron Legacy” startet in den USA bereits am 17. Dezember, hier zu Lande werden Fans noch bis Ende Januar 2011 darauf warten müssen. Die iAd-Werbung auf dem Apple-Tablet ist dort die erste ihrer Art, bisher gab es dieses spezielle Apple-Advertising-Format nur auf dem iPhone und iPod Touch. Laut Ad Age bietet die Werbung Touch-Navigation, zirka zehn Minuten Videoinhalt, dazu Bilder aus dem Film, einen Kinofinder mit Startzeiten sowie eine Vorschau der Filmmusik, die innerhalb der App aus iTunes erstanden werden kann. Außerdem können User das erste Mal überhaupt aus einer App heraus eine E-Mail versenden, um auf die Anzeige hinzuweisen. Im nächsten Jahr will Apple iAd als Werbeplattform auch auf dem iPad deutlich ausgebauen.
Info: Ad Age
Apple setzt auf farbige E-Books
Das iPad ist gegenüber dem Amazon Kindle der bessere E-Book-Reader, weil es auch Farbbücher darstellen kann, meint Apple. Gestern hat der iPad-Hersteller angekündigt, eine Reihe von Büchern mit farbigen Abbildungen in den iBookstore einzustellen. Darunter sind ein Kochbuch von Thomas Keller, der Bildband “Beginnings” der Fotografin Anne Geddes und die Fotokollektion “In the National Parks” von Ansel Adams. Auch andere Anbieter setzen auf Farbe, etwa Barnes and Noble mit seinem Lesegerät Nook Color und den Kinderbuchreihen Amelia Bedelia und Fancy Nancy, wie unsere Kollegen der PC World berichten. Lediglich Amazon hält sich noch zurück und setzt weiterhin auf seinen auf E-Ink basierenden schwarz-weißen Leseapparat Kindle. Farbige und multimedial angereicherte hat Amazon jedoch bereits im Angebot, für das iPad stellt der Buchhändler auch eine entsprechende Lese-App bereit. Unter den Druck der Konkurrenz geraten, müsste Amazon aber auch Farbe in den Kindle bringen. Ein Farb-Kindle ist aber laut Amazon-Chef Jeff Bezos noch “sehr fern”.
OWC bietet SSD-Upgrade-Kits für Macbook und Mac Mini
Der Speicherspezialist Other World Computing (OWC) hat ein SSD-Upgrade-Kit zur Selbstmontage in Macbook und Mac Mini herausgebracht. Das Do-It-Yourself (DIY) SSD Storage Upgrade Kit besteht aus dem Solid State Drive Mercury Extreme Pro von OWC im 2,5-Zoll-Formfaktor, das in Kapazitäten von 40 GB bis 480 GB erhältlich ist. Mitgeliefert sind eine Reihe von Werkzeugen, mit denen Macbook- und Mac-Mini-Besitzer ihre Rechner aufhebeln und die eingebaute Festplatte durch die SSD ersetzen können. OWC zeigt auch in Videos , wie der Umbau vonstatten gehen soll. Die alte Festplatte lässt als externes Speichermedium weiterverwenden, OWC packt dafür ein externes Gehäuse in das Kit. Zur Auswahl stehen hierfür ein Aluminium-Case mit Anschlüssen für USB 3.0 und 2.0 sowie ein Plastikgehäuse mit Buchsen für Firewire und USB 2.0. Die Preise für das Upgrade-Kit beginnen bei 110 US-Dollar.
Staatsvertrag zum Jugendschutz im Netz scheitert an NRW
Der zum 1. Januar geplante Staatsvertrag zur Stärkung des Jugendschutzes im Internet wird an Nordrhein-Westfalen scheitern. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und ihre Stellvertreterin Sylvia Löhrmann (Grüne) kündigten am Mittwoch an, dass die Regierungsfraktionen dem Gesetz am Donnerstag im NRW-Landtag nicht zustimmen werden. Netzaktivisten begrüßten das Scheitern, weil die angestrebte Novelle völlig ungeeignet sei, Jugendliche tatsächlich im Netz zu schützen. Kraft und Löhrmann gaben die Schuld für das Scheitern der Opposition von CDU und FDP. Die bis Juli amtierende schwarz-gelbe Vorgängerregierung hatte den Vertrag ratifiziert, will aber nun dagegen stimmen.
Der Neuentwurf des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV) war in der Staatskanzlei der SPD-geführten Landesregierung in Rheinland- Pfalz ausgearbeitet worden und bei Experten auf große Ablehnung gestoßen. Er sollte den Jugendschutz im Internet durch freiwillige Altersklassifizierungen der Webangebote stärken. Eltern sollen dann mit einer Jugendschutzsoftware filtern können, was für ihre Kinder im Netz zugänglich ist. Angebote ohne Altersklassifizierung würden von dem Filter ausgeblendet.
Alternativ sah der JMStV vor, das Web-Angebot wie im Fernsehen nach «Sendezeit» zu beschränken, also beispielsweise einen Film im Netz «ab 16» auch erst nach 20 Uhr sichtbar zu machen. Eine solche Sendezeitregelung ist allerdings auch schon nach dem bislang geltenden JMStV aus dem Jahr 2003 gültig. Der Mainzer Ministerpräsident Kurt Beck (SPD), der Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder, reagierte mit Unverständnis auf das Düsseldorfer Votum: «Ich bin fassungslos, dass die CDU ihre Machtspiele in der Opposition auf dem Rücken unserer Kinder und Jugendlichen austrägt.» Mit der Verweigerung der Zustimmung würde eine einmalige Chance vertan, mit freiwilligen Alterskennzeichnungen und den Einsatz von Jugendschutzprogrammen Kinder und Jugendliche vor verstörenden Inhalten im Netz zu schützen und gleichzeitig die Kommunikationsfreiheit der erwachsenen Nutzer zu erhalten.»
Bei den Netzaktivisten wurde insbesondere die Sendezeit-Regelung für das Internet als Beweis gesehen, wie weltfremd der JMStV sei. Mit dem Staatsvertrag werde versucht, das Web wie den Rundfunk zu reglementieren. «Wir freuen uns, dass alle Fraktionen im nordrhein- westfälischen Landtag des JMStV einstimmig ablehnen wollen», sagte Alvar Freude, Sprecher des Arbeitskreises gegen Internet-Sperren und Zensur. «Für uns und die “Netzgemeinde” bedeutet dies, dass Netzpolitik von den Parteien ernst genommen wird und die Bedenken und Hinweise der Experten angekommen sind.» Die rot-grüne Minderheitsregierung betonte in Düsseldorf, man werde nicht den Kopf hinhalten für einen Vertrag, gegen den sie ohnehin starke inhaltliche Bedenken habe, sagte Kraft. Schulministerin Löhrmann nannte das Verhalten der Opposition «ein Stück aus dem Tollhaus». Die Ablehnung von CDU und FDP sei nicht inhaltlich, sondern taktisch motiviert. NRW gehört neben Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg zu den letzten Bundesländern, die den Vertrag noch ratifizieren müssen. In Kiel wurde der JMStV am Mittwoch von des Tagesordnung des Landtages genommen. Mit dem Scheitern der Novelle bleibt zunächst der alte JMStV aus dem Jahr 2003 in Kraft.
Der frühere CDU-Medienminister Andreas Krautscheid rechtfertigte das Nein der Christdemokraten zu dem von dem damaligen NRW- Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (CDU) unterzeichneten Entwurf damit, dass noch Schwachstellen nachgebessert werden müssten. Diese seien erst bei einer Anhörung Anfang November deutlich geworden. So werde die von der Industrie zugesagte Jugendschutzsoftware nicht pünktlich Anfang 2011 fertig. Außerdem habe es im Internet viele Hinweise auf Rechtsunsicherheiten gegeben. (dpa)