Neue Basis
Apple bleibt in Premierenlaune. Nach den Softwareneurungen auf der NAB und den renovierten Mobilrechnern stellt Apple eine neue Airportbasisstation vor. Die wesentliche Neuerung gegenüber den Vorgängern besteht darin, dass das Modell mit der Codenummer #M9397LL/A seinen Strom über das Ethernet bezieht. Optional mit einem Netzteil zur Energieversorgung ausgestattet, lässt sich so der mit Airport (IEEE 802.11b) und Airport Extreme (IEEE 802.11g) kompatible WLAN-Accesspoint an jeden beliebigen Ethernetknoten anschließen. Apple sieht die Kundschaft für die neue Airport-Basisstaion vor allem in größeren Bildungseinrichtungen und in Unternehmen. Wie der Vorgänger hat das aktualisierte Modell einen USB-Anschluss für den Betrieb von Netzdruckern, die Reichweite beträgt laut Apple bis zu 50 Meter. Den Preis hat der Hersteller mit 249 Dollar angesetzt.
Upgrade für Maya und After Effects
Nicht nur Apple nutzt die Fachmesse NAB in Las Vegas zur Präsentation neuer Software, auch Konkurrenten und Partner stellen in der Wüste von Nevada neue Produkte vor. Hunderte von Verbesserungen und Neurungen verspricht Alias in Version 6 seiner 3D-Software Maya, die vor drei Jahren eine der ersten Produkte für Mac-OS X gewesen ist. Die Fassung für das Apple-Unix ist laut Hersteller jetzt eine Mach-O-Anwendung, Plug-in-Entwickler sollen derart Erweiterungen für die Software bequem mit Apples Entwicklungstools schreiben können, ebenso verspricht sich der Maya-Hersteller eine höhere Leistungsfähigkeit des Programms. Zu den wesentlichen Änderungen gegenüber der Vorgängerversion gehören neue Funktionen des nicht-linearen Animations-Tools Trax, die Richtungen von bewegten Objekten lassen sich leichter variieren. Zudem hat Alias den Maya-Hair-Creator überarbeitet, um realistischere Frisuren zu ermöglichen.
Einen Tag nach Apples Ankündigung des Grafikanimationssoftware Motion hat Adobe die neue Version 6.5 des Konkurrenzprodukts After Effects auf der NAB angekündigt. Zu den Neuerungen zählen der für den G5 optimierte Code, neue Animations-Presets und ein erweitertes Klon-Werkzeug. Noch im zweiten Quartal sollen die Standard- und Pro-Version von After Effects in den Handel kommen. Die Animations-Presets erlauben nun dem Anwender beliebige Kombinationen von Ebeneneinstellungen zu speichern und auf andere Ebenen anzuwenden, 60 neue Effekte helfen dabei, Grafiken zu erzeugen. Die Standardversion wird rund 700 Dollar kosten, für die Pro-Fassung sind 1.000 Dollar fällig. Das Konkurrenzprodukt Motion bietet Apple für weniger als 300 Euro an.
Schneller Rendern
Bereits an After Effects 6.5 angepasst hat der Hersteller Grid Iron Software sein auf der NAB vorgestelltes Plug-in X-Factor. Mithilfe der Erweiterung ist es Anwendern von After Effects möglich, ihre Arbeiten auf einem Cluster rendern zu lassen. X-Factor soll wie After Effects 6.5 im zweiten Quartal auf den Markt kommen und rund 100 Dollar pro CPU kosten. Eine frei zugängliche Version wird die Last des Renderprozesses auf zwei Rechner verteilen, eine uneingeschränkte Fassung für beliebig viele CPUs will Grid Iron für 2.000 Dollar anbieten.
WLAN-Update
Apple hat gestern Abend Version 3.4 seiner Airport-Software zur Steuerung und Administration von drahtlosen Netzen (WLAN) veröffentlicht. Die 8 MB große Treibersoftware ist über die Systemeinstellung “Software-Aktualisierung” von Mac-OS X erhältlich. Für das von Apple Airport Extreme genannte Protokoll IEEE 802.11g enthält der Aktualisierer zahlreiche Bugfixes, etwa eine verbesserte Kontrolle über die Sendeleistung der Antenne, erweiterte Unterstützung von Syslog bei der Einwahl in eine Basisstation und höhere Performance bei der Verwendung des Sicherheitsprotokolls WPA. Die Airport Software 3.4 ist kompatibel zu Airport und Airport Extreme.
Spam ist Unrecht
Das Versenden von Werbemails ohne Zustimmung des Empfängers verstößt gegen die guten Sitten und ist damit wettbewerbswidrig. Der Bundesgerichtshof (BGH) gab der Klage eines Internet-Dienstleisters statt, der sich gegen einen elektronisch verschickten Werbe-Newsletter eines Konkurrenten gewandt hatte. Durch die Zusendung von E-Mails zu Werbezwecken entstehe «eine Belästigung für den Empfänger, die dieser nicht hinzunehmen braucht», heißt es in dem am Montag veröffentlichten Urteil.
Weil diese Versandmöglichkeit schnell und billig sei, müsse man mit einem «Nachahmungseffekt» rechnen, so dass diese Werbeart immer weiter um sich greife und damit zu einer unzumutbaren Belästigung werde, argumentierte der Wettbewerbssenat. Zwar seien Kosten und Aufwand für das Löschen einzelner Mails gering. «Diese Beurteilung fällt jedoch bei einer größeren Anzahl unerbetener E-Mails ganz anders aus.» (Aktenzeichen: I ZR 81/01 vom 11. März 2004)
Die Verbraucherzentrale Bundesverband sieht sich durch das Urteil gestärkt. Man werde in geeigneten Fällen entsprechende Ansprüche gerichtlich durchsetzen, sagte ein Sprecher am Montag. Er wies auf eine geplante Änderung des Wettbewerbsrechts hin, durch die der Schutz vor Spam-Mail zusätzlich verbessert werden soll.
Weil das Urteil nur das Wettbewerbsrecht betrifft, können betroffene Verbraucher ihre Rechte nur auf dem Umweg über eine Klage von Verbraucher- und Wettbewerbsverbänden durchsetzen. Zu unmittelbaren Klagerechten betroffener Verbraucher hat der BGH noch kein Urteil gefällt. Der BGH erleichterte den betroffenen Konkurrenzunternehmen zudem die Durchsetzung von Unterlassungsansprüchen gegen wettbewerbswidrige Mails. Nach dem Urteil trifft den Versender der E-Mails die volle Beweislast. Damit müsste er vor Gericht beweisen, dass der Empfänger sein Einverständnis erteilt hat, um sich gegen den Vorwurf der Wettbewerbswidrigkeit zu wehren. (dpa)
Dunkle Bedrohung Phishing
Eine neue Form der betrügerischen Massen-E-Mail hat sich in den vergangenen Monaten über das Internet sprunghaft verbreitet. Während im September 2003 noch lediglich 279 solcher so genannter Phishing-Mails von Sicherheitsexperten registriert wurden, belief sich die Zahl im vergangenen März bereits auf 215 643, teilte das IT-Sicherheitsunternehmen MessageLabs am Montag in München mit. Die E-Mails tarnen sich meist als seriöse Nachricht eines Kreditinstituts und fordern den Empfänger auf, zum Beispiel seine persönlichen Daten, Passwörter oder PIN-Codes zu aktualisieren. Mit den Daten können die Betrüger dann ungehindert die Konten plündern. «Innerhalb von nur sechs Monaten konnte MessageLabs im Bereich der Phishing-Mails exponentielles Wachstum verzeichnen», sagte Mark Sunner, Technikchef des Unternehmens. «Für die betroffenen Organisationen kann das beträchtliche Folgen haben, von Produktivitätsausfällen über Kundenbeschwerden bis hin zu Rufschädigung oder sogar rechtlichen Konsequenzen.» Letztlich sei jedoch der Kunde das Opfer der «Kontodaten-Fischer», wenn mit den von ihm selbst angegebenen Daten sein Konto geplündert wird. Zu den betroffenen Banken gehörten unter anderen das britische Geldinstitut Barclays, die Citibank und Visa sowie das Internet-Bezahlsystem PayPal des Auktionshauses Ebay. Zur Vorsorge rät MessageLabs allen Finanzdienstleistern, ihre Kunden darüber zu informieren, auf welche Weise sie ihre Korrespondenz abwickeln. (dpa)
Abwärts
Entgegen dem allgemeinen Trend der Nasdaq hat die Apple-Aktie an der New Yorker Technologiebörse an Kurs verloren – Gewinnmitnahmen nach den deutlichen Kursgewinnen der Vorwoche dürften die Ursache dafür sein. Der Schlusskurs von 28,35 Dollar lag um 83 Cent oder 2,84 Prozent unter dem vom Freitag. In Frankfurt verloren Anteilsscheine des Mac-Herstellers exakt einen Euro oder 4,13 Prozent ihres Wertes und gingen mit 23,20 Euro aus dem Handel.