Allianz
Real Networks hat auf der Suche nach Verbündeten gegen den Branchenriesen Microsoft bei Apple angeklopft. In einer E- Mail an Apple-Chef Steve Jobs soll Real-Gründer Rob Glaser dem Unternehmen für das Geschäft mit Online-Musik eine “taktische Allianz” gegen den Softwaregiganten aus Redmond vorgeschlagen haben, berichtete die New York Times am Donnerstag in ihrer Online- Ausgabe. Andernfalls könne sich Real Networks gezwungen sehen, einen Pakt mit Microsoft einzugehen, hieß es. Bislang habe es von Apple noch keine Antwort gegeben, eien Zustimmung von Steve Jobs zu Glasers Vorschalg sei jedoch unwahrscheinlich, meint die New York Times.
Glaser war selbst einmal Mitarbeiter bei Microsoft. Mit der Multimedia-Software Real Player konkurriert Real Networks direkt mit Microsofts Mediaplayer und warf dem Unternehmen wiederholt wettbewerbswidriges Verhalten vor. Der Mediaplayer ist in den marktbeherrschenden Windows-Betriebssystemen von Anfang an installiert. In der E-Mail, die der New York Times von einer Apple nahe stehenden Person zugespielt worden sein soll, schlage Glaser Steve Jobs auch vor, dessen Rechtemanagement-Software (DRM) an Real zu lizenzieren, damit Real-Kunden ihre Musik auf Apples iPod-Player abspielen können. Im Gegenzug wolle Real den iPod zum bevorzugten Player für sein Musikangebot machen. Apples iPod-Musikplayer beschert dem Unternehmen derzeit einen massiven Absatzhöhenflug, und der Online-Musikshop iTunes gilt in der Branche inzwischen als Aushängeschild für erfolgreiche Vermarktung von Musik im Internet. Real Networks liegt derzeit im juristischen Clinch mit Microsoft, die Klage gegen die Gates-Company wegen Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht ist noch an den US-Gerichten anhängig, in Europa führte der Streit um Multimediasoftware zu einer von den EU-Wettbewerbshütern ausgesprochenen Geldstrafe von annähernd einer halben Milliarde Euro.Weder Apple noch Real Networks haben die Existenz dieser E-Mail bislang bestätigt, auch Microsoft hat keinen Kommentar dazu abgegeben.
Trennung
Alias, Hersteller der 3D-Software Maya, trennt sich von seiner Mutter-Company SGI. Der private Risikokapitalgeber Accel-KKR, an dem Manager von Alias beteiligt sind, zahlt für die Firma 57,5 Millionen Dollar an den bisherigen Eigner. Mit Hilfe von Accel-KKR solle Alis nach den Wünschen des CEO Doug Walker als eine unabhängige Firma aufblühen: “Wir glauben, Alias ist bestens positioniert, um die Innovation bei der 3D-Software voranzutreiben.” Bereits im Februar waren erste Gerüchte über einen bevorstehenden Verkauf aufgetaucht. Das Management oder die Struktur des Untenehmens werde man nach der Übernahme durch Accel-KKR nicht ändern, bestätigte Doug Walker auf Nachfrage unserer Kollegen von Maccentral.
Aktualisiert
Qualcomm hat sein E-Mail-Programm Eudora auf Version 6.1 aktualisiert. Nach dem Update wartet das Programm mit Statistiken für seinen Filter Spam Watch auf, eine Google-Suche mit dem Namen Web Words haben die Entwickler ebenso integriert wie eine einfache Importmöglichkeit aus dem Adressbuch von Mac-OS X. Spam Watch ist nur mit der kostenpflichtigen Version von Eudora für 50 Dollar erhältlich. Upgrades auf Eudora 6.1 sind für in den letzten 12 Monaten registrierte Anwender kostenlos, wer das Programm vor mehr als einem Jahr gekauft hat, muss jetzt 40 Dollar drauflegen. Anwender der kostenpflichtigen Eudora-Version haben für ein Jahr Zugriff auf alle Updates und technischen Support.
Gegenstimmen
Der Pensionsfund Calpers, der für Staatsbedienstete Kaliforniens die Rentenkasse verwaltet, will bei der nächsten Aktionärsversammlung sich bei der Neuwahl des Apple-Aufsichtsrates der Stimmen enthalten, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Finanziers kritisieren den Vorstand dafür, dass eine Freigabe der Aktionäre für die Verrechnung von Aktienoptionen als Ausgaben nicht erfolgt war. Zudem sei Apples Buchprüfer aus Sicht von Calpers seiner Aufgabe in teilen nicht gründlich genug nachgegangen. Einen aus Sicht des Großaktionärs zu restriktiven Antrag aus Kreisen der Teilhaber, der einen Höchstwert für Managergehälter bei Apple vorschlägt, will Calpers mit seinen Gegenstimmen abwenden. Calpers hält 1,48 Millionen Apple-Aktien in seinem gesamten Portfolio von Werten in Höhen von 167 Milliarden Dollar.
Zusatz
Für Apple Videoschnittprogramme Final Cut Pro und Final Cut Express hat der britische Softwarehersteller Digital Heaven acht neue Plug-ins vorgestellt. Jede einzelne der Erweiterungen DH_Dropout, DH_FieldTrans, DH_Grid, DH_Guides, DH_LegalText, DH_Reincarnation, DH_Subtitle und DH_WideSafe kostet 10 Dollar, das Gesamtpaket bietet der Hersteller für 60 Dollar an.