
Entwickler wollen Programme für das iPhone schreiben – Apple will Plattform öffnen
Seit dessen Vorstellung im Januar hatte Apple das iPhone stets als geschlossenes System angepriesen, Software von Drittherstellern würde keinen Weg auf den telefonierenden iPod finden. Kurz vor dem Verkaufsstart des Apple-Handys denkt der Hersteller jedoch über eine Öffnung nach. Auf der Konferenz D: All Things Digital während einer Podiumsdiskussion nach Möglichkeiten für Entwickler gefragt, hatte Apple-CEO Steve Jobs letzte Woche angekündigt, Drittherstellern den Weg auf das iPhone zu bereiten. “Wir haben einige gute Ideen und arbeiten daran, und ich denke, dass wir später in diesem Jahr einen Weg finden, Dritte Anwendungen schreiben zu lassen und dabei dennoch die Sicherheit garantieren.” Bisher hatte Apple befürchtet, dass eine unkontrollierte Zahl von Anwendungen auf dem iPhone das Gerät in seiner ureigenen Funktionalität einschränken könnte, man erhalte einen Anruf, und dann “funktioniert das Ganze nicht mehr”, wie Apple stets seine Zurückhaltung gegenüber Drittherstellern begründete.
Entwickler begrüßen das langsame Umdenken und verstehen Apples Bedenken. John Casasanta, Entwickler von iClip, meinte gegenüber unseren Kollegen von Macworld, dieser Ansatz sei realisierbar, man werde eine “gute Balance zwischen Sicherheit und Entwicklungsfreiheit” finden. Austin Sarner, verantwortlich für das Brennprogramm Disco und den Uninstaller AppZapper freut sich ebenso auf die Öffnung der Plattform: “Apple zeichnet sich dadurch aus, eine solides Fundament für Entwickler und Anwender zu schaffen, das iPhone dürfte da keine Ausnahme machen.”
Ross Rubin, Marktforscher für die NPD Group, sieht in der Strategie Vorteile für Apple und Dritthersteller: “Das eröffnet neue Möglichkeiten und Umsatzströme für Apple und Dritthersteller.” Auch für den Endverbraucher sei es attraktiver, eine größere Auswahl von Lösungen zur Verfügung zu haben. Nach der Meinung vieler Analysten habe das geschlossen System iPhone gegenüber den Angeboten der Konkurrenz Startnachteile, Anwender seien es gewohnt, ihre Handys nach ihren Wünschen und Bedürfnissen einzurichten.
Details über die Entwicklerschnittstelle des iPhone sind nicht bekannt, die New York Times berichtet jedoch, dass Apple kommende Woche auf der WWDC eine Technologie vorstellen wird, die es erlaube, “kleine Programme für den Mac” auf das iPhone zu übersetzen. Damit dürfte die Dashboard-Technologie gemeint sein, die es Java-Script-Entwicklern erlaubt, Widgets zu programmieren, die etwas bestimmte Informationen aus dem Internet holen und im “Dashboard” des Mac darstellen.
Bei aller Euphorie unter Entwicklern stellt Rich Siegel, Chef des Softwarehauses Bare Bones heraus, dass “ein Telefon kein Desktop ist”. Die Bedürfnisse von Entwicklern und Anwendern für iPhone-Applikationen unterschieden sich deutlich , “auch wenn Mac-OS X darauf läuft”. Siegel schließt jedoch Bare-Bones-Programme für das iPhone nicht generell aus: “Ich denke, einiger unsere Produkte könnten sich ganz gut auf dem iPhone machen.”
Noch ein Gerücht zur WWDC: Neue iMacs im “Brushed-Metal”-Design
9to5mac meint, zur Apple-Entwicklerkonferenz (WWDC) am 11. Juni könnten neuen iMacs erscheinen. Im Gegensatz zu den aktuellen Modellen sollen sie im “Brushed-Metal”-Design daherkommen und sich äußerlich an den aktuellen iPod nano, an das MacBook Pro und den Mac Pro anlehnen. Als Chipsatz sei die Plattform “Santa Rosa” von Intel im Gespräch, das größte verfügbare Display könnte größer als das bisherige 24 Zoll-Modell sein. Gleichzeitig, spekuliert 9to5mac, werde Apple das 17 Zoll-Format aufgeben und stattdessen ein günstigeres 20 Zoll-Modell anbieten.
750-GB-Festplatte von Western Digital
Nach den Konkurrenten Hitachi und Seagate hat nun auch Western Digital eine 750-GB-Festplatte herausgebracht. Die WD Caviar SE16 750GB Serial ATA verspricht Datenübertragungsraten von bis zu 3 Gb/s und hat einen 16 MB großen Cache eingebaut. Drei eigene Techniken von Western Digital sollen das Leben der Platte verlängern und ihre Zuverlässigkeit erhöhen: Secure Park parkt die Leseköpfe während des Anlaufens und Abbremsens sowie wenn sie nicht gebraucht werden in einer Position, in der sie die Platte nicht berühren. Damit will der Hersteller eine längere Laufzeit erreichen und das Laufwerk effektiver gegen Erschütterung schützen. Stable Track reduziert die internen Schwingungen und fixiert den Motor der Festplatte, Intelli Seek schließlich will für eine ruhigere Steuerung der Leseköpfe sorgen und den Stromverbrauch reduzieren helfen. Die WD Caviar SE16 750GB Serial ATA kostet 250 US-Dollar.
Apfelland in Second Life auf dem Siegertreppchen
Die Simulation Second Life mag umstritten sein, der größte deutschsprachige Bereich im Zeichen Apples aber erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Arktis , der Betreiber des Apfellandes, gibt bekannt, dass derzeit 115.000 Besucher im Monat den Weg zum angebissenen Apfel finden. Am Wochenende hat es die Insel auf Platz 3 der meist besuchten Plätze in der virtuellen 3D-Welt geschafft hat.
Palm holt Investmentfirma und ehemalige Apple-Manager an Bord
Der Taschencomputer- und Handy-Anbieter Palm holt sich die Investmentfirma Elevation Partners als Minderheitsaktionär ins Boot. Gleichzeitig kommen zwei ehemalige Apple-Spitzenmanager sowie ein Silicon-Valley-Finanzspezialist an Bord.
Die US-Investmentfirma Elevation Partners übernimmt für 325 Millionen Dollar (241 Mio Euro) neue wandelbare Palm-Vorzugsaktien und wird damit mit 25 Prozent an Palm beteiligt sein. Die Palm- Aktionäre erhalten ihrerseits eine Barzahlung von neun Dollar je Aktie oder insgesamt rund 940 Millionen Dollar. Dies hat Palm am Montag in Sunnyvale bekannt gegeben. Gleichzeitig mit der Transaktion wird Jon Rubinstein, ein ehemaliger Apple-Vizepräsident und Leiter der iPod-Sparte, Verwaltungsratsvorsitzender bei Palm. Er wird die Palm- Produktentwicklung führen.
Fred Anderson, ein ehemaliger Apple-Finanzchef, sowie Roger McNamee, die gemeinsamen Gründer und Chefs der Silicon-Valley- Investmentfirma Elevation, werden Mitglieder des Palm- Aussichtsgremiums. Es sei das mit Abstand größte Elevation- Investment, betonte McNamee.
Er wolle Palm helfen, neue innovative Produkte zu entwickeln, die den Markt für Mobilgeräte verwandeln, erklärte Rubinstein. Es würden jährlich rund eine Milliarde Handys verkauft. Mobile Rechner seien eine Kategorie mit enormem Potenzial. Er verwies darauf, dass Palm das Smartphone entwickelt habe. Zu den Palm-Produkten gehören die Treo-Smartphones und handgroße Rechner sowie andere mobile elektronische Geräte. Das Unternehmen erhält jedoch auch immer härtere Konkurrenz von Nokia und anderen Handy-Herstellern sowie vom Rivalen Research In Motion mit seinen BlackBerry- und Smartphone-Produkten. Apple kommt seinerseits am 29. Juni mit dem Multimedia-Handy iPhone in den US- Handel. (dpa)