Vor Gericht
Internetprovider in den USA machen ernst mit der neuen Gesetzeslage, die Spam unter Strafe stellt. Vier große Internet Service Provider (ISP) haben in einer konzertierten Aktion rund 220 Versender unerwünschter Werbemail verklagt. In sechs Sammelklagen beschuldigen AOL, Yahoo, Earthlink und Microsoft die Nutzer “illegale Taktiken” beim Massenversand angewendet zu haben, wie es Yahoo-Vizepräsident Mike Callahan ausdrückt. “Falls Sie ein Spammer sind, ist das kein großer Tag für Sie,” untermauert AOL-Direktor Randall Boe die von der Klage ausgehende Bedrohung für fünf namentlich genannte Eizelpersonen und Firmen und 215 anonyme “John Does”. “Wir werden Sie aufspüren und vor Gericht bringen.” Die vier Provider hoffen, die erst im Januar in Kraft getretenen Regelungen des CAN-SPAM-Gesetzes anzuwenden, Gerichte in Washington, Georgia, Virginia und Kalifornien werden die Fälle verhandeln.
Teilhabe gewünscht
Die Nachrichtenagentur Associated Press berichtet von einem juristischen Streitfall, der auf Apple zukommen könnte. Die französische Vereinigung von Komponisten, Musik-Produzenten und -Publishern Sacem will von Apple Gebühren für den iPod kassieren. Apple habe sich bislang verweigert, eine in Frankreich erhobene Urheberrechtsabgabe auf CDs, Bänder, Festplatten oder andere Medien, die zum Kopieren von Musik geeignet sind, zu bezahlen. Auf seine durch den iPod generierten Einnahmen soll Apple nun eine gebühr zahlen, die die Vereinigung an seine Mitglieder ausschütten werde, um deren Verluste durch Piraterie zu kompensieren. Sollte Apple nicht bereit sein, etwa 20 Euro pro verkauften iPod an die Sacem zu bezahlen, wolle diese ihr Recht vor Gericht durchsetzen. Die Sacem schätzt, dass Apple im vergangenen Jahr etwa 20.000 iPods in Frankreich verkauft habe.
Einladung
Apple hat unter ausgewählten Pressevertretern die Neugier auf die NAB-Show in Las Vegas im kommenden Monat entfacht. Auf der National Association of Broadcasters, der alljährlichen Fachmesse für Film- und Fernsehprofis, lädt der Mac-Hersteller am Samstag, den 18. April zu einer Veranstaltung unter dem Motto “Moving Pictures. Moving sound. Moving the industry.” ein, um “die jüngste Apple-Technologie” vorzustellen. Weitere Kommentare verweigerte Apple auf Nachfrage unserer Kollegen von Maccentral. Im vergangenen Jahr nutzte Apple die NAB, um Final Cut Pro 4, Shake 3 und DVD Studio Pro 2 vorzustellen.
Fehlerbereinigung
Metrowerks hat seine Entwicklungsumgebung Code Warrior auf Version 9.2 aktualisiert. Mit dem Update will der Hersteller Fehler im C/C++-Compiler, dem Integrated Development Environment (IDE), Debugger, MSL, PowerPlant und PowerPlant X behoben haben. Für registrierte Anwender der Versionen 9.0 und 9.1 ist das Update kostenlos.
Robuster Speicher
M-Systems hat am Mittwoch eine ATA-6-Flash-Disk vorgestellt, die bis zu 90 GB an Daten fasst. Aufgebaut auf dem NAND-Flash-Standard kommt die Platte ohne bewegliche Teile aus und lässt sich so laut Hersteller unter extremen Bedingungen einsetzen, etwa in großer Höhe. In ein 2,5-Zoll-Gehäuise eingebettet kommt die Platte mit einer Ultra-ATA-Schnittstelle. Im Burst-Modus soll die Schreib/Lese-Rate Spitzenwerte von bis zu 100 MBps erreichen, im Dauerbetrieb 40 MBps. Die Kapazitäten der Laufwerke beginnen bei 1 GB und reichen bis hin zu 90 GB, Preise nennt M-Systems auf Anfrage.
Brennen unterwegs
Kano Technologies hat einen kompakten DVD-Brenner vorgestellt, der aufgrund seiner Ausmaße als externer Brenner für Mobilrechner geeignet ist. Der Slim-K4Xtreme brennt Rohlinge der Formate DVD+R und DVD-R in vierfacher Geschwindigkeit, CDs füllt das Laufwerk mit 16fachem Tempo. Strom bezieht der Brenner über seinen Firewireport oder ein optionales Netzteil, zum Anschluss an den Rechner verfügt der Slim-K4Xtreme alternativ über eine USB-2.0-Schnittstelle. Nicht einmal 2 Zentimeter dick, 14 Zentimeter breit und 15 Zentimeter tief wiegt der Brenner etwa 400 Gramm. Zusammen mit Roxio Toast Lite kostet der Brenner 329 Dollar, mit der Vollversion der Brennsoftware 379 Dollar.
Bessere Aussichten
Europas Branche der Computer- und Telekommunikation erholt sich weiter. Der Branchenverband BITKOM will eine Woche vor Start der weltgrößten Computermesse CeBIT heute (Donnerstag) in Hannover die Wachstumserwartungen für das laufende Jahr vorlegen. Es wird damit gerechnet, dass die bisherige Prognose von Plus 2 Prozent nach oben präzisiert wird. Außerdem will die Deutsche Messe AG die konkrete Zahl der Aussteller veröffentlichen. Es wird mit deutlich mehr als 6000 Unternehmen gerechnet. (dpa)