
Analysten begrüßen Boot Camp
Analysten haben Aples Software Boot Camp, die den Betrieb von Mac-OS X und Windows auf einem Intel-Mac ermöglicht, begrüßt und sehen darin für Apple die Chance, neue Kundschaft anzuziehen. Tim Bajarin von Creative Strategies meinte, dass “da mehr Windows-Anwender sind, die herüberkommen wollen, als Mac-User, die Windows nutzen wollen.” Apple habe “über Nacht” die vielseitigste Computer-Plattform geschaffen, die noch attraktiver für Wechsler geworden sei. Auch Michael Gartenberg von Jupiter Research stimmt dem zu. Boot Camp entferne eines der letzten Hindernisse für Leute, die den Mac in Erwägung ziehen aber aus speziellen Gründen noch auf die Nutzung von Macs angewiesen seien. Die Veröffentlichung von Boot camp sei ein “sehr kühner Schritt von Apple”. Mike McGuire von Gartner/G2 hält die Dual-Boot-Fähigkeit der Intel-Macs für eine gute Möglichkeit, beide Systeme direkt vergleichen zu können, was für den Anwender nicht unwichtig sei. Apple verdiene sich damit bei potentiellen Umsteigern weitere Glaubwürdigkeit. Die Zielgruppe für den Wechsel zum Mac über den Umweg Boot camp grenzt Tim Bajarin auf Heim-Anwender aus: “Der ideale Kunde dafür ist die Familie, bei der die Eltern Windows in der Arbeit verwenden, zu Hause aber einen Mac haben wollen.” Anstatt zwei Computer zu kaufen könnten sie sich auf den Erwerb eines Mac und einer Windows-XP-Lizenz beschränken. Boot Camp könnte Apples Wachstum im Consumer-Bereich deutlich beschleunigen, meint Bajarin. Der Mac-Hersteller sei schon durch seine Betonung des digitalen Lifestyles auf dem besten Weg gewesen, seinen Marktanteil zu verdoppeln.
Parallels Workstation 2.1: Virtualisierung auf Intel-Macs
Nicht nur die Fachwelt hat Apple gestern mit seiner Ankündigung überrascht, die Installation von Windows XP auf Intel-Macs mit dem Tool Boot Camp zu unterstützen. Der Haken an der Sache: Wer Windows und Mac-OS X auf einem Rechner nutzen will, zum Wechsel der Systemwelten die Maschine neu starten. Der Intel-Core-Chip ist jedoch zur Virtualisierung in der Lage, kann also mehrere Betriebssystem gleichzeitig laufen lassen. Diesen Umstand macht sich die Software Parallels Workstation 2.1 zu Nutze, die es seit heute auch in einer Beta-Fassung für Mac-OS X gibt. Auf Intel-Macs ist es laut Hersteller Parallels damit möglich, gleichzeitig Mac-OS X und Windows XP oder auch Linux mit Windows XP oder eine andere Kombination zu betreiben. Parallels Workstation 2.1, bisher für Linux und Windows erhältlich, erlaubt es Mac-Anwendern auf ihren Intel-Macs beliebig virtuelle Maschinen einzurichten und darauf Windows-Systeme von Fassung 3.1 bis XP/2003, Linux, FreeBSD, Solaris, OS/2, eComStation und sogar MS-DOS laufen zu lassen. Die Software greift dabei auf die Virtualisierungsfähigkeiten des Core-Chips zurück, auf Macs mit Power-PC-Prozessor arbeitet Parallels Workstation 2.1 nicht. Von der nach Angaben des Herstellers ersten Virtualisierungslösung für Intel-Macs steht auf der Website von Parallels eine 30 Tage lauffähige Fassung zur öffentlichen Begutachtung bereit. Die Vollversion soll bis Juni fertig sein und 43 Euro kosten. Für den Sommer 2006 plant Parallels zudem eine Fassung für Server-Umgebungen.
Analysten sehen schwächeres Quartal für Apple voraus
Analysten von UBS, Lehman und Standard & Poors haben ihre Empfehlungen für die Apple-Aktie reduziert. UBS rät zwar weiter zum Kauf des Papiers, Ben Reitzes warnt jedoch vor möglichen Umsatzeinbußen im iPod-Geschäft. Das selbst gesteckte Umsatzziel von 4,3 Milliarden US-Dollar werde Apple jedoch erreichen. Im dritten Quartal werde Apple aufgrund saisonaler Effekte und de Intel-Umstiegs nur mäßig zulegen. Die Investmentbank Lehman Brothers hat das Preisziel für die Apple-Aktie von 80 US-Dollar auf 73 US-Dollar reduziert. Die eigene Marktforschung habe schwache Verkaufszahlen für Macs und iPods ermittelt. Auch Standard & Poors geht aus den gleichen Gründen mit dem Kursziel herunter, von 83 US-Dollar auf 68 US-Dollar.
Weiterhin optimistisch sieht hingegen Shaw Wu von American Technology Research die Lage. Insbesondere Boot Camp würde dem Mac-Hersteller dabei helfen, den Intel-Umstieg unbeschadet zu überstehen. Im Gegenteil würden Dual-Boot fähige Macs, auf denen Dank der Unterstützung von EFI und BIOS auch Windows Vista laufen dürfte, den Konkurrenz von HP, Dell und Konsorten schaden. Das Kursziel der Apple-Aktie setzt Wu mit 101 US-Dollar an.
Apple soll Bluetooth-iPod in Vorbereitung haben
Das britische Stuff Magazine berichtet auf seiner Website, dass Apple in Kürze einen Bluetooth fähigen iPod herausbringen werde. Für den Player stünde zahlreiches Zubehör bereit, etwa ein Kopfhörer, der Musiksignale drahtlos empfange. Dies hätte ein Händler dem Magazin verraten. Mit Bluetooth im iPod besteht auch die Möglichkeit, Songs drahtlos auf den Player zu laden oder seine Umwelt mit einem Musikstream zu beglücken. Sony bietet sein Walkmanhandy W950i optional mit einem Bluetooth-Headset an.
Devolo senkt Preise für Home-Plug-Adapter
Der Netzwerkspezialist Devolo hat die Preise für seine dLAN-Highspeed-Adapter gesenkt. Die Geräte versenden Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 85 Mbit/s über das Stromnetz. Ab sofort kostet der Einzeladapter 80 Euro statt bisher 100 Euro, das Starterkit mit zwei dLAN-Highspeed-Adaptern ist für 150 Euro statt 190 Euro zu haben. Starke Nachfrage und damit verbundener Absatz größerer Stückzahlen macht laut Hersteller die Preissenkung möglich.