
App Store entfernte verdächtige Bücher-Apps – Beschwerden über gehackte Accounts
Apple hat rund 40 Apps des Entwicklers Thuat Nguyen aus dem App Store entfernt, nachdem diese auf dubiose Weise 40 der Top-50-Plätze im Verkaufsranking von Bücher-Apps am Wochenende belegt hatten. Die meisten der Apps hatten weder eine Bewertung noch Rezensionen, weshalb der Verdacht der Manipulation nahe liegt. Der Entwickler Alexandru Brie, mit seiner App Self Help Classic seit 18 Monaten in den Top-20 vertreten, erklärte dem IDG-News-Service, dass er und andere Entwickler Einbußen bei den Verkäufen registrierten, nachdem die verdächtigen Apps sie aus der Liste verdrängt hatten. Die Bücherkategorie habe offensichtlich eine feindliche Übernahme erlitten, vermutet ein anderer Entwickler, Patrick Thomson. Mittlerweile sei jedoch die alte Ordnung wieder hergestellt.
Wie Nguyens Apps in die Top-Listen gelangen konnten, spekulieren die Blogs The Next Web und Engadget. Nguyen sei es womöglich gelungen, zahlreiche Accounts des iTunes Store zu hacken und darüber die Buch-Apps zu kaufen. Einige der seltenen Rezensionen zu den temporär populären Büchern enthielten angeblich auch Beschwerden über gehackte Zugänge zu iTunes. Beweise hierfür gibt es jedoch nicht.
Google: Kein Nachfolger für das Nexus One
Google will für seinen Android-Handy Nexus One keinen Nachfolger auf den Markt bringen, verriet der Chef des Konzern Eric Schmidt der britischen Zeitung Telegraph in einem Interview. Das Nexus One sei der Versuch gewesen, den Verkauf von Android-Hardware anzutreiben und laut Eric Schmidt derart erfolgreich verlaufen, dass man ihn nicht wiederholen müsse. Für ein Tablet, das Googles Betriebssystem Chrome-OS ähnlich antreiben solle, habe es ähnliche Pläne gegeben. Google habe nun aber entscheiden, die Industrie selbst Hardware entwickeln zu lassen, sie se es gewohnt, auf Betriebssystem externer Lieferanten zurück zu greifen.
Ob das Nexus One wirklich so erfolgreich war, weiß allein Schmidt. Google hatte mit dem Telefon zunächst versucht, den Ansatz im Mobilfunkmarkt, in dem sich Kunden zuerst fdür einen Provider und dann für ein Gerät entscheiden, umzudrehen. Das Nexus One war daher zunächst nur online bei Google zu kaufen, erst nach einiger Zeit bot Google es auch über Provider an. Telefone wie das Desire, Droid Incredible und Evo 4G, die auf dem Nexus One, das HTC für Google herstellt, aufbauen, hätten dem Verkauf des Googlehandys zudem geschadet.
Lenovo zufrieden mit Apples Desinteresse an China
Der chinesische PC-Hersteller Lenovo, der vor einigen Jahren das PC-Geschäft von IBM übernommen hatte, schätzt sich glücklich, dass Apple kein großes Interesse an China zeige. Wie Lenovos Chairman Liu Chuanzhi der Financial Times verriet. “Wir haben Glück, dass Steve Jobs solch ein schlechtes Naturell hat und sich nicht für China interessiert. Würde Apple sich um den chinesischen Verbraucher so sehr bemühen, wie wir es tun, hätten wir ein Problem”, erklärt Chuanzhi. Die Äußerungen des Lenovo-Chefs bestätigte der Unternehmenssprecher Jay Chen gegenüber dem IDG News Service, verwies jedoch auf den Zusammenhang: Chuanzhi habe sie im Rahmen eines entspannten Dinner-Interviews getätigt, Lenovo sei sich sehr wohl weiterhin seiner eigenen Stärken bewusst. Lenovo dominiert seit Jahren den chinesischen Markt, Apple nennt für das Land keine Umsatzzahlen.
Gleichwohl scheint Apple seine Anstrengungen in Asien zu verstärken, Mac-Verkäufe stiegen in Asien – Japan aus der Bilan ausgenommen – im Zeitraum von Oktober 2009 bis März 2010 um 61 Prozent auf 615.000 Stück an, berichtete der Mac-Hersteller zuletzt der US-Börsenaufsicht. Damit wächst Apple in Asien stärker als in anderen Regionen. Auch in China ist Apple aktiv, kurz vor den olympischen Spielen 2008 eröffnete in Peking der erste Apple-Store, ein zweiter soll in Kürze in Shanghai folgen. Wie lange sich der Lenovo-Chef wohl noch entspannt zurücklegen kann?
Google räumt Hacker-Angriff auf Youtube ein
Die populäre Video-Sharing-Site Youtube ist am Sonntag Opfer einer Hacker-Attacke geworden, wie die Konzern-Mutter Google einräumte. Die Angreifer konnten über Cross-Site-Scripting (XSS) eine Sicherheitslücke ausnutzen, vorwiegend waren die Bereiche getroffen, in denen Anwender Kommentare zu den Videos hinterlegen konnten. Gegenüber dem IDG News Service erklärte ein Google Sprecher, dass man die Kommentarfunktion für etwa eine Stunde deaktivierte und das Problem innerhalb von zwei Stunden behob. Man werde den Vorfall weiter untersuchen, um ähnliche in Zukunft zu vermeiden. Anwender, die eine derart angegriffenen Seite aufgerufen hätten, würden nun möglicherweise manipulierte Cookies auf ihrem Rechner haben. Es bestünde zwar keine Gefahr, dass sich die Hacker der Google-Accounts bemächtigen könnten, doch empfiehlt Google, sich sicherheitshalber ab- und wieder anzumelden.
Konkret hatten die Hacker den Teenie-Star Justin Bieber im Visier, mit Hilfe eingeschleusten Codes tauchten auf Seiten mit Videos des Sängers geschmacklose Kommentare auf, Besucher wurden auf externe Porno-Seiten umgeleitet.
Bis 2013 Umsatz von 17 Milliarden für mobile Apps erwartet
Das Geschäft mit mobilen Anwendungen (Apps) erreicht nach Einschätzung des Beratungsunternehmens Booz & Company bis 2013 ein weltweites Umsatzvolumen von 17 Milliarden Euro. Allein für den App Store von Apple sei bereits in diesem Jahr ein Umsatz von 2,3 Milliarden zu erwarten, erklärten die Marktforscher am Montag. Apple führt das Geschäft mit den Apps bislang klar an, vor dem Android App Market für Smartphones mit dem Google-Betriebssystem und der App-Plattform für den Blackberry. (dpa)