
Munster: Apple-Tablet hat Potential für 1,2 Milliarden US-Dollar Umsatz
Noch längst nicht ist klar, ob Apple einen Tablet-Computer bringen wird schon machen Analysten erste Umsatzpotentiale aus. Zwei Millionen mal werde im ersten Jahr das Apple-Tablet über die Ladentheke gehen, wenn Apple den Preis bei zirka 600 US-Dollar ansiedelt, schätzt laut dem Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg der Piper-Jaffray-Analyst Gene Munster. Damit würde der Umsatz bei Apple um satte drei Prozent bzw. 1,2 Millarden US-Dollar ansteigen.
Muster erwartet den Verkaufsstart eines iPod Touch XL von Apple für Beginn nächsten Jahres. Neben Internet-Surfen soll laut den Prognosen der Analysten das Gerät für die Wiedergabe von Videos zugeschnitten sein und somit problemlos mit den Netbooks mithalten. Wenn dann noch der Preis stimmt und der Apple-Tablet mit unter 500 Euro zum halben Preis des derzeit günstigsten Apple Macbooks auf den Markt käme, wird ein solches Gerat problemlos als Konkurrent in diesen Markt einsteigen. Weltweit haben sich die Verkäufe von Netbooks in den letzten zwölf Monaten verdoppelt, während der PC-Markt im gleichen Zeitraum um zwölf Prozent eingebrochen ist, berichteten die Marktforscher bei Gartner.
Als Betriebssystem könnte ein Apple-Tablet eine Variante des iPhone OS einsetzen, spekuliert Munster. Für die neue mobile Plattform von Apple müsste die Software lediglich für den großen Bildschirm angepasst werden und – im Gegensatz zum iPhone OS – voll Multitask-fähig sein. Eine weitere Marktposition für den Tablet-Computer sieht Munster im Einsatz als Lesegerät für elektronische Bücher, zum Beispiel in Konkurrenz mit dem Kindle von Amazon. Hörbücher werden bereits über iTunes verkauft und insgesamt wurden bisher 1,5 Milliarden Downloads im App Store gezählt.
Apple liegt offensichtlich auf Erfolgskurs: der Wert der Apple Aktie hat sich bisher in 2009 fast verdoppelt. Steve Dowling, ein Pressesprecher bei Apple, hat jedoch wie erwartet jeden Kommentar zu Spekulationen um ein Apple-Tablet abgelehnt.
Entwickler verkauft Quellcode von iPhone App über ebay
Langzeit-Urlaubspläne und gleichzeitiges Warten einer erfolgreichen iPhone App – dieses Dilemma löst der Entwickler Rod Cambridge via ebay . Die Anwendung steht dort samt Webseite, allen Logos, Dokumentation, Erweiterungen und natürlich dem Quellcode zum Verkauf. Ende der Online-Auktion ist kurz nach Mitternacht am kommenden Mittwoch, aber auch zweieinhalb Tage vorher schon lagen die Gebote bei 77 Bietern in Höhe von 5000 britischen Pfund.
Im Mai 2009 veröffentlichte seine Anwendung ” Top-tens “ im App Store, mit der ein Anwender über 80 persönliche Top-Ten-Listen pflegen kann. Von zum Beispiel den Lieblingsbüchern in Amazon bis hin zu den begehrtesten iPhone-Anwendungen kann jeder Kunde seine Top-Ten-Listen konfigurieren und auf dem iPhone und iPod Touch aktuell halten. Das Programm kostet im App Store 1,59 Euro und lag dort Anfang Juni auf Platz Acht der gekauften Top-Apps Liste.
Kunden kontaktierten den Entwickler und sorgten sich um die Zukunft ihrer Anwendung, aber der Entwickler verspricht umfassende Übergabe, Support und Server-Pflege für den neuen Besitzer und reibungslosen Transfer für alle Kunden. Mit dem Verkauf setzt sich Cambridge keineswegs als iPhone App-Entwickler zur Ruhe. Im Gegenteil. Neben einer weiteren Anwendung für den App Store nach seinem Urlaub hat er auch schon Entwicklungspläne für Programme für den erwarteten Tablet-PC von Apple auf seinem Schreibtisch.
Cambridge sieht jede Menge Potential für Entwickler für den iPhone-Markt. “Mit der richtigen Anwendung und etwas Glück kann dort jede Menge Geld verdient werden. Aber an einer ausgefeilten Marketing-Strategie führt letztendlich kein Weg vorbei.” Seit letzter Woche können Entwickler im App Store Schlüsselworte für Suchen in die Beschreibung ihrer Anwendungen eingeben. Cambridge begrüßt dies als einen großen Fortschritt, dass eine gute Anwendung nicht allzuschnell zwischen mittlerweile 65000 anderen Programmen untergeht.
Google und Apple angeblich mit gegenseitigem Abwerbestopp
Apple und Google sollen ein Abkommen getroffen haben, dass keine der beiden Firmen Mitarbeiter der anderen abzuwerben versucht. Electronista beruft sich auf die Aussagen eines ehemaligen Google-Mitarbeiters, dass auch ohne vertragliche Regelung sich beide Firmen auf dieses Verhalten einigten.
Mit dem Rücktritt von Google-Chef Eric Schmidt aus dem Apple Aufsichtsrat könnte jetzt allerdings jegliche Grundlage für dieses Abkommen hinfällig sein und ein Wettbewerb um Mitarbeiter erneut in Schwung kommen. Offiziell durfte ein solches Abkommen nie existieren, geschweige denn vertraglich vorgeschrieben werden. Ein geregelter Abwerbestopp verstößt gegen die Regeln des fairen Wettbewerbs zwischen allen Firmen und würde rechtlich vom Kartellamt geahndet.
Auffällig ist aber, dass Mitarbeiter von Google problemlos sich bei Apple und umgekehrt bewarben und ein Wechsel zwischen diesen Arbeitgebern stets reibungslos verlief. Die beiden Firmen haben in mehreren Software-Projekten eng zusammen gearbeitet. So werden zum Beispiel auf dem iPhone gleich mehrere Dienste von Google eingesetzt, wie zum Beispiel die Internet-Suche, Karten und der Youtube-Client. Apple hat Google im Gegenzug frühzeitigen Zugang zur API für Stimmen-Erkennung in Google-Anwendungen gewährt.
Auf der anderen Seite sind aber stets auch Unstimmigkeiten aufgetreten. So hat Apple neulich erst Google Voice für den App Store abgelehnt. Google hingegen hatte angeblich mit Rücksicht auf Apple die Multi-Touch-Funktionen in seinen Android-Mobiltelefonen weggelassen, aber die neuen Modelle wie HTC Hero erlauben nun doch komplexe Touch-Kontrollen auf dem Display.
Bereits im Mai untersuchte die US-Aufsicht die “zu engen” Geschäftsbeziehungen zwischen Google und Apple. Beide Firmen haben bisher zu den neu angefachten Gerüchten keine Stellung genommen.
Google versucht Apples Sperre von Google Voice zu umgehen
Google arbeitet an einer Alternative zu Google Voice , um dafür eine Zulassung für den App Store zu bekommen, berichtet Macnn und beruft sich dabei auf die New York Times. Google Voice wurde von Apple ohne weitere Begründung abgelehnt und als Urheber dafür wird Druck des Netzwerkanbieters AT&T vermutet. Die Software unterstützt kostenloses Versenden von SMS und Telefongespräche über Internet-Protokoll und das kann ganz und gar nicht im Interesse der Netzwerkanbieter liegen.
Google soll nun eine Anwendung entwicklen, die nicht nur ausschließlich für das iPhone formatiert und zugeschnitten ist, sondern auch die gleiche Funktionalität wie Google Voice bieten. Google hat keine Details dazu veröffentlicht, aber ein Pressesprecher hat angedeutet, dass die neue Anwendung “neue Funktionalitäten von mobilen Web-Browsern ausnutzen wird.” Vermutet werden darf, dass Google in Zukunft HTML-Streaming nutzen wird, welches seit der Einführung von Safari 3.0 auf dem iPhone zur Verfügung steht. Durch die Entwicklung einer Web-Anwendung könnte Google die offizielle Blockade von Google Voice umgehen.