
Die Little Big Disk bietet Platz für zwei Notebookfestplatten im 2,5-Zoll-Formfaktor. Das Ganzmetall-Gehäuse ist sehr kompakt. Die Abmessungen sind kaum größer als zwei übereinander liegende Zigarrettenschachteln. Zudem ist es rundherum mit Kühlrippen versehen. Das soll für eine bessere Wärmeabfuhr sorgen. Zusätzlich findet man einen kleinen internen Lüfter, der per Temperatur gesteuert wird. Mit im Lieferumfang enthalten ist ein externes Steckernetzteil. Das ist zwar unschön, da es den Kabelverhau unter dem Schreibtisch wieder einmal vergrößert, bei dem kleinen Gehäuse wäre ein internes Netzteil jedoch technisch nicht machbar gewesen. Die Stromversorgung allein über den Thunderbolt-Port ist nicht möglich. Thunderbolt stellt maximal zehn Watt elektrische Leistung zur Verfügung, von denen drei Watt schon für das aktive Kabel abgehen. Der Rest reicht nicht aus, um zwei Notebook-Platten und die Controller-Elektronik zu versorgen.

Der Thunderbolt-Port ist im Gerät durchgeschleift, man kann das Raid daher in einer Kette mit mehreren anderen Thunderbolt-Geräten verwenden. Ein Thunderbolt-Kabel sucht man im Karton jedoch vergeblich. Derzeit gibt es diese Kabel nur von Apple und auch nur in einer Längenversion (zwei Meter). Es kostet 50 Euro, eine zusätzliche Investition, die man beim Kauf des Laufwerks gleich mit einplanen muss.
Die Innereien
Der Hersteller liefert das Gerät wahlweise mit magnetischen Laufwerken oder SSD-Platten aus. Unser Testgerät ist mit zwei Intel SSD-Platten der Serie 320 mit je 120 Gigabyte Kapazität ausgerüstet. Die Intel-SSD-Platten leisten im Vergleich zu magnetischen Laufwerken deutlich mehr, liegen aber nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit . Einzeln überträgt die Intel-SSD-Platte laut Messungen unserer Kollegen vom Tecchannel 260 Megabyte pro Sekunde.
Lacie verzichtet in der Little Big Disk auf einen eigenen Raid-Controller. Die beiden SSD-Laufwerke erscheinen daher als getrennte Laufwerke im System. Will man die beiden Platten zu einem Raid verbinden, muss man dies im Festplattendienstprogramm erledigen. Das so erzeugte Software-Raid bringt jedoch Einbußen in der Geschwindigkeit mit sich.
Wir testen die Little Big Disk sowohl unter Raid Level 0 (striping) als auch Level 1 (mirroring). Die Datenraten sind gut aber nicht überragend. Als Raid 0 konfiguriert messen wir durchschnittlich 370 Megabyte pro Sekunde beim Lesen und 246 Megabyte pro Sekunde beim Schreiben. Im gespiegelten Modus (Raid 1) bleiben die Leseraten in etwa gleich, aber die Schreibraten halbieren sich. Hier haben wir uns eindeutig mehr erhofft. Der Thunderbolt-Port ist jedenfalls nicht der Flaschenhals, offensichtlich bremst die interne Logik der Platte und das Software-Raid die Little Big Disk aus, so dass die SSD-Platten unter ihren Möglichkeiten bleiben. Die Zugriffszeit liegt allerdings mit 0,18 bis 0,2 Millisekunden in einem sehr guten Bereich.
Die Little Big Disk ist bootbar. Voraussetzung ist allerdings die neueste Apple-Thunderbolt-Firmware-Version. Man bekommt sie über die Softwareaktualisierung angeboten.
Obwohl das Metallgehäuse als guter Wärmeleiter fungiert, hat sich Lacie für einen internen Lüfter entschlossen. Zwar arbeitet er Temperatur gesteuert, aber schon nach ein paar Minuten Betrieb in normaler Büroumgebung wird er deutlich hörbar und nervt durch ein hohes Pfeifgeräusch.
Empfehlung
Die Little Big Disk Thunderbolt von Lacie erreicht trotz ihrer geringen Abmessungen höhere Datenraten, als sämtliche USB- oder Firewire-Festplatten, die wir bislang im Testcenter hatten. Sie bleibt aber deutlich hinter den Möglichkeiten des Thunderbolt-Ports zurück. Ein echter Raid-Controller und ein leiserer Lüfter würden dem Gerät gut tun. cm