
HTC klagt gegen Apple
HTC schießt zurück: Mit einer Patentrechtsklage gegen den mächtigen Konkurrenten Apple will der taiwanesische Smartphone-Hersteller einen Import- und Verkaufsstopp von iPhones, iPads und iPods in den USA erreichen.
Apple habe mit seinen Geräten fünf Patente seines Unternehmens verletzt, teilte HTC-Nordamerika-Vize Jason Mckenzie am Mittwoch in Seattle mit. Die Klage wurde bei der Internationalen Handelskommission der USA eingereicht. Apple seinerseits hat dort seinerseits seit März Patentrechtsklagen gegen HTC laufen.
Beobachter bewerteten die HTC-Klage denn auch als juristischen Schachzug: “Man muss es sehen, wie es ist: Klage erzeugt Gegenklage”, sagte Charlie Wolf, Analyst bei Needham & Co., der Wirtschaftsagentur Bloomberg. Der Schritt diene als Manöver, um ein Einigungsverfahren hinauszuzögern.
Im derzeit harten Konkurrenzkampf auf dem Handy-Markt setzten die Hersteller immer häufiger auf die Patentrechts-Karte. Auch der weltgrößte Mobiltelefon-Hersteller Nokia (Finnland) hat mehrere Klagen gegen Apple laufen. Der iPhone-Hersteller konterte mit eigenen rechtlichen Schritten.
“Wir ergreifen diese Maßnahme gegen Apple, um unser intellektuelles Eigentum, unsere Branchenpartner und vor allem unsere Kunden zu schützen”, erklärte Mackenzie. Apple soll laut Klageschrift gegen drei HTC-Patente zur Telefonbuchnutzung sowie zwei weitere zum Energieverbrauchsmanagement der Geräte verstoßen haben.
HTC ist der größte Hersteller von sogenannten Smartphones mit dem Windows- Betriebssystem von Microsoft. Seit Ende 2008 baut das taiwanesische Unternehmen in Kooperation mit Google auch Geräte für das Android-Betriebssystem des Suchmaschinengiganten. Auch dessen Smartphone Nexus One wird von HTC hergestellt. Apple hatte seine Patentrechts-Vorwürfe gegen die Taiwanesen auf diese Google-Handys bezogen.
Im Konkurrenzkampf der früheren Verbündeten hatte Google erst am Mittwoch Apples neuem Verkaufsschlager, dem iPad, den Kampf angesagt. Zusammen mit dem amerikanischen Telefonkonzern Verizon Wireless entwickelt der Internetriese einen eigenen Tablet-PC. Wie Verizon-Chef Lowell McAdam dem Wall Street Journal sagte, sehe man sich all die Möglichkeiten an, “die Google in petto hat und die wir in einen Tablet-PC packen können”. (dpa)
Neue Mail-Funktionen für Mobile Me
Apple hat neue Funktionen für die Webmail-Oberfläche von Mobile Me angekündigt. Laut Apple Insider gibt es ein neues Beta-Programm, bei dem Nutzer die neue Oberfläche ausprobieren können. Das neue Webmail-System bietet neue Funktionen wie Mail-Regeln direkt in der Webmail-Verwaltung. Optisch ist vor allem die neue Breitbild-Ansicht auffällig. Damit sieht man angewählte Mails jetzt neben der Mail-Liste statt unterhalb wie bisher. Dies schafft mehr Platz für die Voransicht.
Neu ist auch eine Formatierungsleiste, mit der man den Text besser formatieren kann. Man kann diesem Beta-Programm beitreten, indem man einen entsprechenden Link in Mobile Me anklickt. In Deutschland scheint es dieses Beta-Programm noch nicht zu geben. Wir konnten keine entsprechende Änderung feststellen.
Adobe wirbt für das offene Web
Mit einer neuen Werbekampagne und einem offenen Brief will Adobe öffentliche Sympathien bei dem Streit mit Apple gewinnen. Das Unternehen wirbt laut Macworld mit dem Banner “Wir lieben Apple”. Dazu gibt es den Zusatz “Aber wir lieben es nicht, wenn jemand uns die Wahlfreiheit nimmt, was man womit erschafft und was man im Internet nutzen kann.”
Damit bezieht sich Adobe auf den Ausschluss von Flash auf dem iPhone und iPad, sowie Apples Verbot von Entwicklungstools wie Adobes Flash-Converter für das iPhone. Zusätzlich hat Adobe einen offenen Brief der Adobe-Mitgründer Chuck Geschke und John Warnock veröffentlicht. In dem Brief mit dem Titel “Unsere Gedanken über offene Märkte” preisen sie die angeblichen Vorteile der Wahlfreiheit im Web. Ihr Plädoyer: “Wer kontrolliert das Web? Unsere Antwort: Niemand – und jeder, aber sicher nicht ein einzelnes Unternehmen.”
Adobe betrachtet sich als Anbieter, der mit Lösungen wie Flash oder PDF plattformunabhängige Medien ermöglicht. Apple hingegen hat die Philisophie, dass Lösungen möglichst einfach und einheitlich sein sollen. Unter anderem deshalb achtet Apple bei der Zulassung von iPhone-Apps streng darauf, dass alle Bedienelemente einheitlich und nicht missverständlich verwendet werden. Offiziell lehnt Apple Flash auf den Mobilgeräten iPhone und iPad ab, weil Adobe noch keine ausreichend leistungsfähige Version bereitgestellt habe. Steve Jobs sagt aber gleichzeitig, dass Apple generell offene Webtechnologien bevorzuge.
Steve Jobs verweist darauf, dass man sämtliche Inhalte für Apples Mobilgeräte als Apps entwickeln könne. Kritiker werfen Apple deshalb vor, dass man Flash ablehne, weil beispielsweise Flashspiele den Umsatz im App Store gefährden könnten.