
Analyst: Apple gibt iPhone-Sperre bald auf
Ezra Gottheil, Analyst bei Technology Business Research, vermutet, Apple werde in Kürze sein bisheriges Geschäftsmodell für das iPhone aufgeben und die Telefone auch ohne Providerbindung verkaufen. Damit hätte sich auch die Umsatzbeteiligung erledigt, die Apple mit seinen exklusiven Partnern vereinbart hat. Gottheil schließt aus Apples Zuversicht, in diesem Jahr zehn Millionen iPhones zu verkaufen, auf ein ungebundenes Handy. Mehrmals hätten Peter Oppenheimer und Tim Cook während der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch betont, das selbst gesteckte Ziel von zehn Millionen verkauften iPhones im Jahr 2008 zu erreichen. Dabei wirkten CFO und COO des Unternehmens ausnehmend vergnügt, wobei Apple im ersten Quartal nur 1,7 Millionen iPhones verkauft hatte. Gottheil vermutet, dass Apple noch in diesem Jahr das iPhone ohne Providerbindung in China, Indien und anderen stark wachsenden Mobilfunkmärkten anbieten werde. China Mobile hat bisher eine Umsatzbeteiligung Apples an iPhone-Verträgen abgelehnt.
Update für VMWare Fusion
VMWare hat seine Virtualisierungslösung für den Mac Fusion auf Version 1.1.2 aktualisiert. Laut Hersteller bringt das für registrierte Benutzer kostenlose Update bessere Unterstützung für das Macbook Air. Auch soll nun das Backup virtueller Maschinen via Time Machine möglich sein. Boot-Camp-Partitionen mit Windows XP SP3 lassen sich nun in die Virtualisierung einbinden, zudem wollen die Entwickler einige Fehler behoben haben. VMWare Fusion kostet 80 US-Dollar.
Transdock-FM-Transmitter mit Intellitune
Der Zubehörspezialist Digital Lifestyle Outfitters (DLO) hat gestern ein Update für seine FM-Transmitter der Transdock-Reihe vorgestellt. Die Modelle Transdock, Transdock Micro und Transdock Classic beherrschen nun die Technik Intellitune, die automatisch nach der besten Frequenz zur Übertragung auf das Autoradio sucht. Die gefundene Frequenz zeigen die Transdocks auf einem Display an. Wie andere FM-Transmitter verbindet sich das Transdock mit dem Zigarettenanzünder des Autos, nimmt den iPod jedoch stehend in einem Dock auf. Andere Geräte als der iPod lassen sich mit dem Aux-in verbinden, der AV-Output lässt Videos vom iPod auf Unterhaltungssysteme im Auto übertragen. Die Transdocks kosten 60, 80 und 100 US-Dollar.
Service Pack 3 für den Mac: Apple Boot Camp 2.1
Windows läuft jetzt noch besser, zumindest auf dem Mac. Apple hat heute Abend eine neue Version 2.1 von Boot Camp veröffentlicht. Die Umerziehungssoftware soll in der neuen Version die Kompatibilität von Microsoft-Betriebssystemen mit dem Mac verbessern, ob es sich nun um das altbewährte XP oder das aktuelle Windows Vista handelt. Wer auf Altbewährtes setzt, der kommt um Boot Camp 2.1 nicht herum: Das neue Windows XP Service Pack 3, das auch eine Menge von Sicherheitsupdates zusammenfasst, lässt sich ohne die Aktualisierung nicht installieren. Aber auch allen anderen Windows-Anwendern am Mac, allen Boot-Campern, Wagemutigen und Entscheidungsschwachen, empfiehlt Apple das Update ganz dringend (“highly”). Voraussetzung sind Mac OS X 10.5, ein Intel-Mac und eine 32-Bit- oder auch 64-Bit-Windows-Installation, Boot Camp kommt zwei XP- und einem guten halben Dutzend Vista-Varianten zurecht. Der Download ist zwischen 215 Megabyte und 236 Megabyte schwer. Wer noch Tiger und eine Vorversion von Boot Camp einsetzt, die Apple nicht mehr unterstützt, der muss anscheinend auf das SP3 für XP verzichten.
Zahlenspiele: Seagate liefert die einmilliardste Festplatte aus
Oft erreichen uns mehrmals am Tag Pressemitteilungen, die das Durchbrechen einer symbolischen Hürde bekannt geben: “Apple hat jetzt 50 Millionen iTunes-Kunden”, könnte darin beispielsweise stehen, oder “200.000 Entwickler haben das iPhone-SDK heruntergeladen”. Mehr als symbolischen Charakter haben solche Zahlenspiele meist nicht, dennoch lässt eine aktuelle Meldung des Festplattenherstellers aufhorchen. Der Marktführer nämlich hat soeben nicht nur eine 1-Milliarden-Hürde geknackt, nämlich seit dem Jahr 1979 so viele Festplatten verkauft – mit der nächsten vollen Milliarde rechnet er bereits in fünf Jahren. Pro Tag liefert er derzeit nach eigenen Angaben 111.600 Terabyte aus, das sind mehr als ein Terabyte pro Sekunde. Auf den bislang hergestellten Festplatten ließen sich, wären alle noch im Einsatz, 79 Million Terabyte speichern – mit Platz für 1,2 Billionen Stunden Musik. Wer bei solch einer Zahl nichts als Schwindel verspürt, der setze sich und gehe meditativ 29 Jahre zurück in die Vergangenheit, als nicht nur die Zahlen noch greifbarer waren: 2,3 Kilogramm wog Seagates erstes Festplattenmodell, es kostete 1500 US-Dollar und fasste ganze fünf Megabyte.
Microsoft bekräftigt: Kein höheres Angebot an Yahoo
Microsoft zu Yahoo-Ultimatum: Kein höheres Angebot – Gewinnknick Im Übernahmepoker um den Internet-Konzern Yahoo hat der Softwareriese Microsoft kurz vor Ablauf seines Ultimatums eine Erhöhung des milliardenschweren Angebots erneut ausgeschlossen. Sollte bis zu diesem Wochenende keine Einigung mit dem Management von Yahoo gelingen, werde sich Microsoft entweder in einer feindlichen Übernahme direkt an die Aktionäre wenden oder aber seine Offerte zurückziehen, bekräftigte Microsoft-Finanzchef Chris Liddell. Die Forderungen von Yahoo nach einer höheren Offerte beruhten auf “unrealistischen Erwartungen”. Der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft kündigte zugleich nach einem wegen Sondereffekten bereits erwarteten Gewinnrückgangs im vergangenen Quartal für das neue Geschäftsjahr ab Juli ein kräftiges Ergebnisplus von rund 15 Prozent an. Die US-Konjunkturkrise habe sich bisher nicht wesentlich auf das Geschäft ausgewirkt, sagte Liddell in einer Telefonkonferenz am Donnerstagabend. Rund zwei Drittel des Umsatzes erzielt der Konzern außerhalb der USA.
Microsofts Überschuss sank von Januar bis März um rund 11 Prozent auf 4,39 Milliarden Dollar (2,80 Mrd Euro). Der Umsatz erhöhte sich nur leicht auf 14,45 Milliarden Dollar. Im Vorjahresquartal hatten jedoch Sondereffekte beim Verkauf des neuen Betriebssystems Windows Vista die Erlöse nach oben getrieben. Um diese bereinigt stieg der Gewinn um 14 Prozent. Experten hatten einen stärkeren Gewinnrückgang befürchtet. Die Analysten waren aber zugleich von den Gewinnaussichten im laufenden Quartal etwas enttäuscht. Die Aktie kam nachbörslich deutlich unter Druck und verlor fast fünf Prozent auf rund 30,30 Dollar.
Microsoft will zur Steigerung seines Online-Geschäfts den Rivalen Yahoo für ursprünglich knapp 45 Milliarden Dollar (28 Mrd Euro) in bar und Aktien übernehmen und gemeinsam die Dominanz des Rivalen Google bei Online-Suche sowie Internet-Werbung brechen. Yahoo ist der Preis bislang zu niedrig, das Unternehmen schließt eine Übernahme aber nicht generell aus. Anfang nächster Woche werde Microsoft über sein weiteres Vorgehen informieren, sagte Liddell. Er widersprach Yahoo-Chef Jerry Yang, der sein Unternehmen im Aufwind sieht. Der Wert von Yahoo steige nicht, sondern sinke im Gegenteil derzeit, sagte der Finanzchef. Für das Ende Juni auslaufende vierte Geschäftsquartal erwartet Microsoft einen Umsatz zwischen 15,5 und 15,8 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie soll bei 0,45 bis 0,48 Dollar liegen. Im folgenden Geschäftsjahr 2009 soll der Gesamtumsatz 66,9 bis 68 Milliarden Dollar betragen bei einem Gewinn je Aktie von 2,13 bis 2,19 Dollar. (dpa)