
Apple und Google kämpfen um Nortels Patente
Apple und Google begeben sich erneut in den Clinch, diesmal in Form eines Wettbietens um die Patente des bankrotten Telekomausrüsters Nortel. Laut der Nachrichtenagentur Reuters haben beide Unternehmen an einem Teil der 4.000 zur Versteigerung stehenden Patente, die insgesamt eine Milliarde US-Dollar wert sein sollen, Interesse. Auch Nokia wolle einen Teil des geistigen Eigentums der kanadischen Firma. Apple und Google, die zwar erfolgreich in das Geschäft mit Smartphones eingestiegen sind, haben wenig Erfahrungen mit der Telekommunikationsindustrie, während Nokia in dem Bereich schon länger tätig ist. Sollten Apple oder Google wesentliche Patente erwerben können, würde sich das Kräfteverhältnis signifikant verschieben, berichtet Reuters weiter. Nortel ist bereits seit 2009 bankrott, Restrukturierungen unter dem Chapter 11 des US-Insolvenzrechtes sind nicht gelungen. Einen Großteil des Geschäfts hat bereits der schwedische Konkurrent Ericsson übernommen. Die verbliebenen 4.000 Patente hat Nortel in sechs verschiedene Sparten sortiert, etwa Geräte und Infrastruktur, optische und Datennetze, Internet, Internet Advertising sowie Voice und PC. Laut Reuters, das sich auf eine nicht näher genannte Quelle beruft, sind die Gebote für die Patente bei Nortel versiegelt eingegangen, in den nächsten Wochen werde der Konzern diese an die Meistbietenden verkaufen. Insbesondere die Patente um drahtlose Technologie seien heiß begehrt. Hier seien auch RIM und Motorola unter den Interessenten.
SSDs so zuverlässig wie Festplatten
Laut Daten, die die französische Website Hardware.fr von einem nicht genannten Online-Retailer gesammelt hat, sind SSD-Speicher in etwa so zuverlässig wie Festplatten. Der Händler wertet – quer über alle Marken und Hersteller – die Rückgaberaten über jeweils ein halbes Jahr aus. Im Zeitraum von April bis Oktober 2010 hätten demnach 1,94 Prozent aller Festplattenkäufer ein defektes Gerät zurückgegeben und nur wenig mehr, nämlich 2.05 Prozent, der SSD-Käufer. Im Halbjahreszeitraum zuvor hatten sich Festplatten noch ein wenig zuverlässiger erwiesen, die Rückgaberate hatte 1,63 Prozent betragen. Für SSDs hatte der Retailer keine Daten sammeln können. Bauartbedingt kommen SSD-Speicher ohne bewegliche Teile aus, was sie kurzfristig zuverlässiger machen sollte, die Gesamthaltbarkeit ist jedoch geringer als die von Festplatten.
Die Zuverlässigkeit divergiert stark bei einzelnen Marken, so hatten immerhin 3,39 Prozent der Hitachi-Käufer ihre Festplatte wieder zurückgegeben. Die unzuverlässigsten SSDs von OCZ kamen auf eine Ausfallrate von 2,93 Prozent. Am zuverlässigsten waren SSDs von Intel, nur 5,9 von 1000 Speichern fanden den Weg zum Händler zurück.
Microsoft wollte Facebook für 15 Milliarden US-Dollar kaufen
Was ist Facebook mit seinen mehr als 500 Millionen Mitgliedern wert? Eine genaue Antwort darauf gibt es nicht, Microsofts leitender Direktor für Unternehmensstrategie und Übernahmen hat auf der Konferenz LeWeb in Paris jedoch verraten, was Facebook vor drei Jahren Microsoft wert gewesen wäre. Demnach hätte Facbook-Gründer Mark Zuckerberg damals ein ernst gemeintes Übernahmeangebot in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar abgelehnt, berichtet TechCrunch. Microsoft habe nach der Ablehnung sich entscheiden, für 240 Millionen US-Dollar einen kleinen Anteil von Facebook zu übernehmen. Microsoft und Facebook kooperieren eng, Facebook setzt auf Microsofts Suchmaschine Bing, die Microsoft mit Hilfe von Facebook “sozialer” machen will.
Es sei leicht zu sagen, dass Microsoft eine große Chance verpasst hat, meint der Analyst Dan Olds von der Gabriel Consulting Club gegenüber unseren Kollegen von Macworld UK. Doch habe Redmond einen Riesenbatzen Geld geboten, nach der Zurückweisung sei es die beste Idee gewesen, einen Anteil an Facbook zu erwerben. Und ob sich Facebook als Tochterunternehmen von Microsoft in den letzten drei Jahren ebenso prächtig entwickelt hätte, sei nicht sicher zu sagen.
Apple lässt Wiedergabelisten über Ping veröffentlichen
Apple hat Ping, seine soziale Erweiterung für iTunes 10, noch nicht aufgegeben. Seit dem Wochenende können angemeldete Nutzer ihre Wiedergabelisten via Ping veröffentlichen und sie gemeinsam mit ihren Freunden nutzen. Ein Softwareupdate ist für die Nutzung der neuen Funktionen nicht notwendig, Apple stellt den Service in der Cloud zur Verfügung. Klickt man nu auf den Pfeil neben einer Wiedergabeliste, erhält man die Option, diese zu veröffentlichen. Einschränkungen: Nur Titel, die im iTunes Store erhältlich sind, veröffentlicht Ping auch, ebenso sind Wiedergabelisten auf 100 Songs beschränkt. Um eine Wiedergabeliste zu erstellen, muss man gar nicht von seinem heimischen Computer aus auf iTunes zugreifen, auch über die iTunes-Website lässt Ping die Kompilationen erstellen. Apple hat zudem die Twitter-Integration verbessert und gibt Anwendern nun kürzere URLs der Form http://itun.es an die Hand.
Googles Geo-Dienst Latitude erreicht iPhone
Googles Lokalisierungsdienst Latitude hat am Montag das iPhone als eigenständige App erreicht – fast zwei Jahre nach der Ankündigung. Es ist ein weiteres Zeichen der Entspannung zwischen iPhone-Hersteller Apple und dem Internetkonzern Google, der mit Android ein konkurrierendes Smartphone-Betriebssystem entwickelt hat. Im vergangenen Jahr war die Rivalität eskaliert, nachdem es ein Programm zu Googles Telefoniedienst Voice nicht in Apples AppStore schaffte. Das rief auch die US-Wettbewerbshüter auf den Plan. Im November – mehr als ein Jahr nach dem ersten Antrag – ließ Apple die Google-Voice-App schließlich zu.
Latitude ist ein Dienst, mit dem ein Nutzer seine Freunde über seinen Aufenthaltsort auf dem Laufenden halten kann. Im Gegensatz zu ähnlichen Angeboten zum Beispiel von Facebook, bei denen man an einem Ort erst «einchecken» muss, kann Latitude die aktuelle Position automatisch anzeigen. Das sorgte bereits für Kritik von Datenschützern. Google hatte eine iPhone-App erstmals beim Start des Dienstes im Februar 2009 in Aussicht gestellt.
Als das erste iPhone 2007 auf den Markt kam, traten Apple und Google noch als Partner auf. Mit dem Vormarsch von Googles Handys- Betriebssystem Android jedoch wurden sie immer mehr zu Rivalen. Inzwischen rechnen Analysten damit, dass Android in wenigen Jahren das meistgenutzte Smartphone-System sein wird. (dpa)