
Apple jetzt größter Telefonhersteller in den USA
Im ersten Quartal liegt Apple beim Verkauf von Mobil-Telefonen in den USA auf Platz Eins. Damit ist laut Motorolas Quartalsbericht auf der Forbes Webseite Motorola auf Platz Zwei abgerutscht: Während Apple 8,8 Millionen iPhones verkaufte, gingen für Motorola im gleichen Quartal nur 8,5 Millionen Geräte über die Ladentheke.
Nüchtern betrachtet sieht es für Motorola noch vernichtender aus : Vor nur vier Jahren, d.h. bevor Apple mit dem iPhone in diesen Markt einstieg, lagen die Umsatzzahlen bei Motorola im gleichen Quartal noch bei 46,1 Millionen Geräten. Im vergangenen Quartal waren übrigens nur 2,3 der 8,5 Millionen verkauften Mobil-Telefone bei Motorola Smartphones und damit hat die Firma dank dem Android-basierten Droid (alias “Milestone” bei Vodafone) die eigenen Erwartungen noch übertroffen.
Das iPhone befindet sich weiterhin auf Erfolgskurs. Sogar im japanischen Markt , wo Analysten eher mit feindlicher Zurückhaltung rechneten, stiegen die Umsatzzahlen im letzten Jahr um 72 Prozent. Bei der Vorstellung vom künftigen Betriebssystem iPhone-OS 4.0 gab Apple an, dass bisher insgesamt 50 Millionen iPhones und 35 Millionen iPod Touch verkauft wurden. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass der ehemalige Microsoft-Chef Steve Ballmer das iPhone in 2007 nach seiner Einführung mit “Das iPhone wird keinen wesentlichen Marktanteil bekommen” begrüßte.
Musik-Streaming-Service Lala schließt nach Übernahme durch Apple
Nach Apples Übernahme des Musik-Dienstes Lala Anfang Dezember 2009 stiegen die Erwartungen. Von einem Webradio wie Last.Fm bis hin zu einem Cloud-basierten Musik-Dienst, bei dem auf die gesamte Musiksammlung per Browser von überall zugegriffen werden kann, überschlugen sich die Hoffnungen für weitere Features in iTunes. Bereits am 29. Oktober 2009 wurde zum Streamen der eigenen Musik-Sammlung eine Lala-iPhone-App zur Zulassung bei Apple eingereicht, aber danach wurde nie wieder davon gehört. Es gab weder eine Abweisung oder gar Zulassung von Apple.
Fünf Monate später kündigt nun Lala lapidar an, dass am 31. Mai der Musik-Streaming-Dienst endet. Bis dahin kann jeder Lala-Kunde noch weiterhin auf sein Benutzerkonto und gekaufte Musik zugreifen, aber keine Musik für 10 US-Cents per Lied neu abonnieren und keine eigene Musik mehr zum Streamen hochladen. Alle Kunden, die Musik abonnierten, bekommen die Ausgaben als Guthaben in iTunes angerechnet. Die gekauften Lieder im MP3-Format waren von Anfang an DRM-frei und spielen natürlich auch weiterhin problemlos auf jedem MP3-Player ab.
Weder Apple noch Lala haben auf Anfrage zur Stellungsnahme der Macworld reagiert. Apple hatte bereits auf Nachfrage für Pläne direkt nach der Übernahme des Musik-Dienstes sehr zugeknöpft reagiert: “Apple kauft von Zeit zu Zeit kleinere Technologie-Unternehmen, wir kommentieren generell nicht den Zweck oder Pläne.” Alle Fragen, welchen Nutzen die Apple-Kunden aus der Übernahme von Lala sehen werden, wie Musik-Streamen aus iTunes , oder als Web-App ohne Installation von iTunes, bleiben auch weiterhin noch unbeantwortet.
Asustek sieht Netbooks mit Vorsprung vor iPad und anderen Tablets
Asustek Computer , der Pioneer der Netbook-Hersteller , sieht seien Vormachtsstellung keinesfalls für Tablet-PCs wie das iPad gefährdet. Laut Jerry Shen, dem CEO von Asustek, fallen Netbooks und Tablets in völlig verschiedene Anwenderbereiche. “Auf dem iPad laufen in erster Linie Web-basierte Anwendungen, die Daten im Netz (Cloud) speichern, während Netbooks eher kleine herkömmliche Laptops sind”, analysierte Shen auf Asusteks vierteljährlicher Investoren-Konferenz in Taipei am letzten Freitag. Außerdem schätzt, dass es im praktischen Einsatz der den beiden Gerätetypen nur wenige Überlappungen gibt und nur dank Apples iPad sich der Cloud-Computer-Markt jetzt überhaupt einflussreich entwickelt.
Die Prognose hält Asustek aber nicht davon ab, Anfang Juni auf der Elektronik-Messe Computex Taipei 2010 seinen eigenen Eeee Pad Tablet-PC vorzustellen. Shen plant, mehrere Versionen auf den Markt zu bringen und kündigt an, dass die erste Auslieferung auf Microsoftware basieren wird. Ein Auslieferungstermin steht noch nicht fest – Asustek handelt derzeit noch Verträge aus, mit welcher Software die Geräte vorkonfiguriert werden, und wartet Marktanalysen ab, ob genug Verkaufsinteresse besteht.
Nach dem Verkauf von 2,5 Millionen Laptops im ersten Quartal 2010 erwartet Asustek für das zweite einen zehnprozentigen Anstieg. Außerdem hat im gleichen Zeitraum Asustek 1,6 Millionen Eee PC Netbooks ausgeliefert und rechnet mit fünf Prozent Anstieg der Nachfrage im zweiten Quartal. Für das Gesamtjahr wird mittlerweile ein Umsatz von 18 Millionen Geräten erwartet, d.h. Asustek hat die eigene Prognose jetzt um 2 Millionen nach oben korrigiert und würde demnach über 50 Prozent mehr als 2009 verkaufen.
Bei all den Erfolgsprognosen bereitet Shen nur eines Kopfzerbrechen: Die Preise für Komponenten steigen dank Nachfrage rasant an und leiden zunehmend unter Lieferschwierigkeiten. Betroffen sind dabei neben Speicherchips hauptsächlich die LCD-Bildschirme. Asustek steht derzeit mit einer Reihe von Firmen in Verhandlung, um feste Zuliefer-Verträge auszuhandeln, statt die Komponenten zu Tagespreisen auf dem freien Markt zu beziehen.
Auch Microsoft hält HTML 5 für die Zukunft des Webs
Nach dem offenen Brief von Steve Jobs am letzten Donnerstag zum Thema Flash haut Microsoft nun offiziell in die gleiche Kerbe. Dean Hachamovitch, Microsofts Projekt-Manager für Internet Explorer, stimmt Jobs zu: “Die Zukunft des Internets ist HTML 5.”
Hachamovitch fügt hinzu, dass Microsoft in den Standardisierungs-Prozess von HTML 5 durch W3C engagiert ist und Microsofts nächste Browserversion Internet Explorer 9, die bereits als Beta ausgeliefert wurde, HTML 5 unterstützt. Während laut Hachamovitch W3C noch kein Video-Format zum Einbetten in HTML 5 festgelegt hat, will Mircosoft künftig genau wie Apple ausschließlich H.264 unterstützen.
Die Flash-Absage von Microsoft an Adobe hat einige nette Seiteneffekte, die Microsoft nicht groß betont: Zum einen hat Microsoft seine Silverlight -Technologie, die in direkter Konkurrenz mit Adobes Flash und AIR steht. Ab Windows Phone 7 dürfen Entwickler nur noch Silverlight einsetzen, um Multimedia in Anwendungen für diese Plattform einzubauen. Zum zweiten erwähnt Redmond in dieser Stellungsnahme mit keiner Silbe Microsofts eigenen Video-Codec. Entweder deutet das an, dass Microsoft diese Entwicklung komplett einstellt, oder zumindest nicht auf Webseiten anwenden will.
Auch Einschränkungen von Microsoft, wie: “Flash bleibt ein wichtiger Bestandteil im Internet” werden den harten Schlag gegen Adobe nicht dämpfen. Letztendlich entwickeln mittlerweile alle großen Verlagshäuser Flash-freie Webseiten und lassen durchsickern, dass Flash vielleicht wirklich noch einen Standard im Internet für heute setzt, aber gewiss nicht für die Zukunft.