Langjährige Mac-Anwender werden sich erinnern, dass um das Jahr 2002 erstmals Gerüchte kursierten, Apple portiere den Darwin-Kernel seines Betriebssystem Mac-OS X auf die Intel-Plattform. Im Juni 2005 erklärte Apple offiziell, sein Heil nicht mehr mit dem PowerPC zu suchen, sondern künftige Macs mit Intel-Prozessoren auszustatten, die ersten Geräte kamen im Januar 2006 auf den Markt.
Seit letzten Sommer drehen Spekulationen die Runde, Apple würde zumindest für seine mobilen Rechner ein Auge auf die ARM-Plattform geworfen haben, deren stromsparende Chips iPhone und iPad treiben. In Sachen Multi-Core hinkt die ARM-Architektur noch ein wenig hinterher, weswegen ein baldiger Wechsel unwahrscheinlich ist, doch beweist eine Diplomarbeit, dass bei Apple Software-Ingenieure an der Portierung von OS X für ARM-Chips arbeiten. Die Technische Universität von Delft hat laut unserer Kollegen von Macworld UK die Diplomarbeit ihres Studenten Tristan Schaap zum Thema “Porting Darwin to the MV88F6281” veröffentlicht. Der im Titel genannte Chip ist laut Schaap ein zu ARMv5te kompatibler Prozessor von Marvell, der auf dem Sheeva-Core aufbaue, der dem Prozessorkern ARM926E-J von ARM gleiche. Schaap hat nach seinem Praktikum bei Apple nun eine Vollzeitstelle beim Mac-Hersteller als Core-OS-Ingenieur. Ob die beschriebenen Arbeiten zu einem Macbook Air mit ARM-Chip führen werden oder umgekehrt iPhones und iPads der Zukunft in der Lage sein könnten, OS X auszuführen, ist indes völlig ungewiss. Im Jahr 2002 auf die Gerüchte um Intel angesprochen, räumte Steve Jobs lediglich nebulös ein, die Intel-Plattform sei eine Alternative und man “habe gern Alternativen.” Apple wird das weiter so halten.