Zu restriktives Gesetz
Die US-Zeitung USA Today sieht die Zukunft des iPod und anderer Abspielgeräte für digitale Medien durch ein Gesetz gefährdet, über das der US-Senat gerade berät. Kritiker sehen die Urheberrechtsregelung Inducing Infringement of Copyrights Act zu restriktiv ausgelegt. Zur Eindämmung von Piraterie konzipiert, mache das Gesetz nicht nur die Betreiber von Tauschbörsen wie Grokster und Kazaa für die Taten ihrer Anwender verantwortlich, auch Apple müsste sich als iPod-Hersteller dafür verantworten, wenn Besitzer des Gerätes darauf nicht lizensierte Musik abspielen. Neben Hersteller von CD- und DVD-Playern müssten selbst Medienhäuser, die Tipps für das digitale Leben veröffentlichen mit Klagen der Rechteinhaber von Musik und Filmen rechnen, wenn das Gesetz Gültigkeit erlangt. In einer gemeinsamen Initiative wollen insgesamt 42 Unternehmen, darunter Google, eBay, Intel, Verizon und Cnet ihre Bedenken vor dem Senat vortragen, ein entsprechender Brief ging an den das Vorhaben unterstützenden Senator Orrin Hatch. Zu den Befürwortern des Gesetzes gehört die unter anderem von Microsoft und Adobe getragene Business Software Alliance (BSA). Hersteller wie Apple und Hewlett-Packard haben sich bislang nicht zu dem Vorhaben geäußert.
Einmal kaufen, zweimal installieren
Mit sofortiger Wirkung hat Quark die Lizenzbedingungen für sein Layout-Flaggschiff Xpress 6 gelockert. Anwender von Xpress 6 dürfen die Software nun auf einen zweiten Rechner installieren, solange sie die beiden Maschinen nicht gleichzeitig in Einsatz haben. Die neue Regelung ersetzt Quarks bisheriges Mobile Licensing Programm, wer Xpress auf einen zweiten, in der Regel mobilen, Rechner einsetzen wollte, mussten dafür eine Lizenz bezahlen, erhielten aber einen gegen Quark-Software oder -Services einlösbaren Gutschein. Gleichzeitig senkt Quark den Preis für die Xpress-Fassung für Schüler und Lehrer auf 199 Dollar.
Streit geht weiter
Microsoft muss sich in einem Gerichtsverfahren mit einer möglichen Patentrechstverletzung durch seine ergonomische Tastatur auseinandersetzen, nachdem ein Berufungsgericht gestern eine früher, zugunsten von Microsoft ausgefallene Entscheidung, revidiert hat. Der Rechtsstreit reicht zurück bis in das Jahr 1998, als der Hersteller Type Right Keyboards den Konzern verklagte, die ergonomische Tastatur von Microsoft, auf der die Tasten in zwei zueinander V-förmig stehenden Blöcken angeordnet sind, würde Patente von Type Right verletzten. Microsoft erwirkte jedoch im Juni 2000 eine Löschung der Patente, das Konzept der ergonomischen Tastatur sei länger bekannt, ein Dokument des deutschen Herstellers Marquardt belege dies. Das Berufungsgericht bezweifelt jedoch die Glaubwürdigkeit des Microsoft-Zeugen, die Löschung der Patente sei deshalb unzulässiger Weise erfolgt, das Bezirksgericht in San Diego müsse nun den Fall der Patentrechtsverletzung neu verhandeln. Type Right, das ursprünglich auf mehrere Millionen Dollar Schadensersatz geklagt hatte, strebt nu einen Vergleich an. Microsoft hingegen gibt sich siegesgewiss: “Das Patent ist unrecht, wir werden gewinnen,” ließ eine Microsoft-Sprecherin verlauten.