
Den Spezialisten sei bereits seit etwa zwei Jahren bekannt, dass fünf im russischen Sankt Petersburg wohnende Hacker für die Malware verantwortlich zeichneten. Koobface leitet betroffene Nutzer auf Websites weiter, auf der sie weitere Schadsoftware, wie etwa Fake-Virenschutz untergejubelt bekommen. Aus dem gestern vom Sicherheitssoftwarehersteller Sophos veröffentlichten Bericht geht hervor, dass die Band über die von Koobface hergestellte Vermittlung rund zwei Millionen US-Dollar eingenommen habe.
Die Behörden habe man bereits frühzeitig über die Erkenntnisse der streng geheimen Koobface Working Group, an der sich Sicherheitsexperten verschiedener Firmen beteiligt hatten, unterrichtet. Auf Drängen des FBI habe man bisher von einer eigenen Veröffentlichung abgesehen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden, berichtet der IDG News Service . Einer der Sicherheitsexperten, Dancho Danchev, hatte jedoch am 9. Januar in einem Blog den ersten Namen Anton Korotchenko genannt und die Veröffentlichung weiterer Details angekündigt. Er wolle die Fahndung beschleunigen und sei frustriert darüber, dass die Behörden seit zwei Jahren nichts mit den Ermittlungsergebnissen der Security-Gemeinschaft angefangen haben.
Die New York Times berichtet ihrerseits, auch Facebook wolle mit ausführlichen Ergebnissen seiner Untersuchungen an die Öffentlichkeit gehen. Die Veröffentlichung der Namen, Adressen und Internet-Aliase der fünf Beschuldigten könnte nun jedoch dazu führen, dass sich die mutmaßlichen Koobface-Hacker nun vorgewarnt der Verfolgung der Strafbehörden entziehen.