
Apple: 400 iTunes-Accounts von App-Betrug betroffen
Apple hat sich zu dem Betrugsfall Nguyen vom letzten Wochenende weiter geäußert. Der iTunes Server sei von den betrügerischen Praktiken des Entwicklers, der 40 seiner Bücher-Apps in die Top-50-Liste des App Store schmuggelte, nicht betroffen gewesen, erklärt Apple-Sprecherin Trudy Muller in einer E-Mail an den IDG News Service. Ebenso habe Nguyen keine vertraulichen Informationen von Kunden erhalten. Die Käufe stammten von rund 400 verschiedenen iTunes-Accounts, mit seinen Praktiken habe Nguyen gegen die Lizenzbedingungen des Apple Developer Programms verstoßen. Die fraglichen Apps hat Apple schon am Montag aus dem App Store entfernt.
Apple empfiehlt den Opfern der betrügerischen Einkäufe, sich mit ihrer Bank in Verbindung zu setzen und die Transaktionen auf der Kreditkarte rückgängig zu machen. Zudem sollen diese ihr iTunes-Passwort ändern. Als Folge des Betruges will Apple eine zusätzliche Sicherheitsfunktion in den App Store integrieren und Käufer öfter nach der dreistelligen CCV-Nummer ihrer Kreditkarte beim Einkauf befragen.
Beta-Test von Kalender-App in Mobile Me
Apple hat am Mittwoch seinen Service Mobile Me um die Beta-Fassung einer neuen Kalender-App erweitert. Neues Design und verbesserte Funktionen sollen die Nutzung des Kalenders in Mobile Me erleichtern. Zu den Neuerungen gehören etwa die gemeinsame Nutzung und die Veröffentlichung von Kalendern über Mobile Me, das Erstellen von Einladungen mit RSVP und eine bessere Interoperabilität von Desktop- und mobilen Geräten.
Am Beta-Test kann jeder Mobile-Me-Nutzer teilnehmen und eine Einladung aus der jetzigen Kalender-Applikation anfordern. Der Test soll einige Wochen laufen. Apple setzt jedoch hohe Systemanforderungen: Um den neuen Kalender auf dem iPhone nutzen zu können, muss darauf iOS 4 installiert sein. Seitens des Mac ist Mac-OS X 10.6.4 Voraussetzung.
Facebook droht Bußgeld wegen Datenhungers
Der Zugriff auf Adressbücher von Facebook- Mitgliedern könnte das weltgrößte Online-Netzwerk teuer zu stehen kommen. Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar leitete ein förmliches Bußgeldverfahren gegen das US-Unternehmen ein. “Wir halten das Speichern von Daten Dritter in diesem Zusammenhang für datenschutzrechtlich unzulässig”, erklärte Caspar am Mittwoch in Hamburg.
In solchen Fällen sei ein gesetzlicher Rahmen für ein Bußgeld von 300.000 Euro vorgegeben, sagte Caspar der Deutschen Presse-Agentur. “Uns geht es darum zu zeigen, dass deutsches Datenschutzrecht auch gegenüber ausländischen Firmen gilt, die Nutzer in Deutschland haben.”
Facebook ist nicht nur in Deutschland dafür kritisiert worden, dass bei Anwendungen wie dem sogenannten Friend Finding – der Suche nach Bekannten im Online-Netzwerk – die Adressbücher von Mitgliedern ausgewertet werden, die etwa in E-Mail-Konten oder auf dem Handy gespeichert sind. Dadurch wurden Menschen ungefragt zu einer Mitgliedschaft bei Facebook aufgefordert. Caspar bemängelt, dass dabei Daten von Nicht-Nutzern ohne deren Einwilligung erhoben, langfristig gespeichert und zu Vermarktungszwecken genutzt würden.
“Zu der Problematik der Nutzung von Daten Dritter haben uns in den letzten Monaten viele Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern erreicht, die darüber besorgt sind, dass Facebook über ihre Adressen verfügt und Kenntnisse über ihre persönlichen Beziehungen hat”, erklärte der Datenschutzbeauftragte. “Die Kontaktvorschläge, die Facebook in den Freundschaftseinladungen unterbreitet, geben durchaus Anlass zu der Vermutung, dass die aus den Adressbüchern der Nutzer erhobenen Daten auch zur Erstellung von Beziehungsprofilen von Nichtnutzern dienen.” Dies sei bei mehreren Millionen Mitgliedern allein in Deutschland eine beunruhigende Vorstellung.
Das Verfahren gibt Facebook die Möglichkeit, bis zum 11. August eine Stellungnahme abzugeben. Das Unternehmen bestätigte den Eingang des Schreibens. “Wir prüfen das zurzeit und werden innerhalb des festgelegten Zeitrahmens bereitwillig antworten”, erklärte ein Sprecher. Zu den Facebook-Kritikern gehört auch Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner, die kürzlich in Berlin mit Managern des US-Unternehmens zusammentraf. Aigner wendet sich insbesondere gegen die Synchronisierung von Telefonbüchern, wie sie bei der Facebook- Anwendung für das iPhone vorgesehen ist. “In dieser Form ist die Synchronisation von Telefonbüchern meiner Ansicht nach rechtswidrig”, erklärte die Ministerin. “Facebook muss das stoppen.” Bei dem Treffen habe das Unternehmen die Praxis eingeräumt und der Bundesregierung eine Überprüfung zugesagt, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. (dpa)