
iTunes 9.0.2 sperrt Palm Pre erneut aus
Mit dem Update auf iTunes 9.0.2 hat Apple nicht nur Apple TV 3.0 Unterstützt, sondern zugleich auch Palms Smartphone Pre blockiert. Palm nutzt iTunes, um die Musik auf dem Palm zu verwalten. Dafür täuscht der Hersteller die Geräte-Kennung eines iPods vor, damit iTunes das Smartphone für einen echten iPod hält. Dies hat Palm nicht nur eine Beschwerde Apples beim USB-Konsortium eingebracht, sondern auch einen Wettlauf mit Apple.
Mit jedem Update für iTunes verhindert Apple, dass das Smartphone sich mit iTunes abgleichen kann, Palm zieht mit jedem eigenen Update nach. Statt diesen Aufwand zu betreiben, könnte Palm selbst eine eigene Software schreiben oder ein Plugin für eine bestehende Lösung anbieten. So kann das Programm Double Twist bereits heute Inhalte aus der iTunes-Datenbank mit Playern und Handys von Drittherstellern abgleichen. Andere Hersteller wie RIM (Blackberry) bieten ihre eigene Software an, um die Smartphones zu synchronisieren.
Verantwortlicher bei Palm ist ironischerweise Jon Rubinstein, früher bei Apple für die Entwicklung des iPod zuständig. Mit einer eigenen Softwarelösung könnte Palm seinen Kunden den gleichen Komfort bieten und gleichzeitig den Wettlauf beenden. Langfristig kann Palm den Kleinkrieg gegen Apple wohl nicht gewinnen.
Ausverkauf: Tausende Schnäppchenjäger stürmen Quelle-Homepage
Hunderttausende Schnäppchenjäger haben am Sonntag die Internetseite des insolventen Versandhändlers Quelle gestürmt – und damit immer wieder kurzzeitig dessen Homepage www.quelle.de zum Zusammenbruch gebracht. Unter dem Motto “Alles muss raus!” hatte um 6.00 Uhr morgens der Ausverkauf des Traditionsunternehmens begonnen. “Alleine bis 12.00 Uhr gab es 19.200 Bestellungen”, berichtete der Sprecher des Quelle-Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg, Thomas Schulz. Mehr als 660.000 Menschen hätten in dieser Zeit die Homepage besucht.
Immer wieder kam es am Sonntag unter dem Massenansturm zu Verzögerungen beim Öffnen der Homepage – und das, obwohl IT-Experten die für den Internet-Verkauf genutzten Computersysteme extra nachgerüstet hatten. “Das hängt insbesondere mit den Bestellvorgängen zusammen”, erklärte Schulz. Welche Artikel am ersten Tag der Rabattschlacht besonders begehrt gewesen seien, könne bisher noch nicht gesagt werden, sagte Schulz.
“Deutschlands größter Ausverkauf” ist auf mehrere Wochen angelegt. Rund 18 Millionen Artikel muss Quelle in den kommenden Wochen veräußern, um so die Konkursmasse zu erhöhen. Auf das gesamte Sortiment des Herbst- und Winterkatalogs gibt es nach Angaben des Unternehmens Preisnachlässe zwischen 10 und 30 Prozent. Einen 30-prozentigen Rabatt gibt es auf Damen-, Herren- und Kindermode, Wäsche, Schmuck, Sportkleidung und Schuhe. Möbel und Heimtextilien sind um 20 Prozent, technische Artikel um 10 Prozent reduziert.
Seit Banken eine Finanzierung von Ratenkäufen ablehnen, liefert Quelle allerdings nur noch auf Bestellung mit 14-tägiger Zahlungsfrist. Die Sorge, dass der Ausverkauf wegen Einwänden besorgter Lieferanten ins Stocken geraten könne, sieht der Insolvenzverwalter nicht. Trotz eines in den vergangenen Tagen an die Lieferanten versandten Hinweises, dass sie möglicherweise nicht zu 100 Prozent ihr Geld bekämen, habe bislang kein Lieferant einen sogenannten Eigentumsvorbehalt geltend gemacht, berichtete Schulz.
Unterdessen erklärte der frühere Vorstandsvorsitzende des Quelle-Mutterkonzerns Arcandor, Thomas Middelhoff, die Pleite des Traditionsunternehmens sei abwendbar gewesen. In einem Interview der «Bild am Sonntag» sagte er: “Das Ende von Quelle ist ein in höchstem Maß bedauerliches Ereignis – vor allem, weil es nicht unabänderlich war.” Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen habe es fortgeschrittene Verhandlungen für eine Fusion von Primondo mit einem starken Partner gegeben, was für Quelle eine gute Zukunft bedeutet hätte, sagte Middelhoff. Die Verhandlungen für eine gesicherte Zukunft von Quelle seien jedoch nicht fortgeführt worden.
Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) kritisierte Middelhoff wegen seiner Aussagen: “Herr Middelhoff war an den Fehlern, die Quelle in die Insolvenz geführt haben, wesentlich mitbeteiligt. Er sollte jetzt besser den Mund halten”, sagte Zeil in einem Interview mit dem «Münchner Merkur» (Montag). “Der Insolvenzverwalter sagt uns, er habe noch nie ein Unternehmen erlebt, das finanziell so systematisch leer geräumt war wie Quelle.” (dpa)
Keine Einigung zwischen Youtube und Gema
Im monatelangen Streit zwischen dem Musikrechteverwerter Gema und der zu Google gehörenden Internetplattform Youtube um die Bezahlung von Musikvideos gibt es weiterhin keine Einigung. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Ursprünglich wollten beide Parteien bis Ende Oktober eine Lösung zu finden, hieß es. Die Gema fordert eine “angemessene Vergütung” für Videos der von ihr vertretenen Künstler.
Schon Ende März lief der Lizenzvertrag zwischen Google Deutschland und der Gema aus. Zeitweise waren einige Videos, etwa der Band Silbermond, nicht abrufbar. Es habe “konstruktive und angenehme Gespräche” gegeben, heißt es laut Spiegel aus den Verhandlungen. Zuletzt fand ein Spitzentreffen zwischen Google-Europachef Philipp Schindler und Gema-Chef Harald Heker statt. Es gebe aber noch einiges zu klären. (dpa)