
Apple: Psystars Open Computer ein Flop
Apple hat den Prozess gegen den Clone-Hersteller Psystar wohl vor allem deshalb so intensiv geführt, um ein Präzedenzurteil zu seinen Gunsten zu erhalten, das Nachahmer abhalten könnte. Für Apples Geschäfte dürfte Psystar allein keine Bedrohung dargestellt haben, wie unsere Kollegen der Computerworld berichten. Demnach habe der von Apple angeheuerte Wirtschaftsexperte Matthew Lynde ausgerechnet, dass Psystar zwischen April 2008 und Mitte August 2009 gerade einmal 768 seiner mit Mac-OS X ausgestatteten PCs verkauft habe. Investoren hatte das Unternehmen in einer Apple per Gerichtsbeschluss überstellten Präsentation vollmundig versprochen, im Jahr 2011 zwischen 1,45 Millionen und 12 Millionen Open Computer zu verkaufen. Im konservativen Modell stellte Psystar für das jahr 70.00 Verkäufe in Aussicht und für 2010 470.000 Rechner. Im optimistischen Szenario gab der Hersteller 130.000 Maschinen für 2009 und 1,87 Millionen Open Computer für 2010 an. Zum Vergleich: Im gesamten letzten Geschäftsjahr setzte Apple 10,4 Millionen Macs ab, mit 12 Millionen Mac-Verkäufen insgesamt im Jahr 2011 dürfte der Mac-Hersteller nicht völlig unzufrieden sein. Psystar gab seinen Kapitalbedarf “um mit Apple zu konkurrieren” mit 24 Millionen US-Dollar an. Nach dem Urteil vom 9. November , das Psystar der Urheberrechtsverletzung an Mac-OS X schuldig spricht, sind die wirren Visionen der Garagenfirma aus Miami endgültig geplatzt. Die 768 Käufer – von denen nicht wenige die Maschinen nur zu Testzwecken orderten – werden sich bald wieder nach einem originalen Mac umsehen müssen.
Acer: Windows 7 bringt leichten Umsatzschub
Neue Windows-Versionen hatten Apples Verkäufen in den letzten Jahren nicht geschadet – im Gegenteil, zuletzt hatten sich zahlreiche enttäuschte Vista-Nutzer der Plattform Mac-OS X zugewandt. Windows 7 scheint weniger misslungen, eien ersten Effekt des neuen Betriebssystems will nun Acer gemessen haben. Wie der CEO des taiwanesischen Computerherstellers Gianfranco Lanci der Nachrichtenagentur Reuters sagte, habe man einen zwar kleinen, aber messbaren Ausschlag durch Windows 7 gespürt. Im Weihnachtsgeschäft werde man gegenüber dem von der Wirtschaftskrise geplagten Vorjahr einen Zuwachs von rund 25 Prozent erleben, gegenüber dem Sommer werde das Plus jedoch nur leicht ausfallen. Auch Dell habe ein leichtes Plus durch Windows 7 gemessen. Microsoft selbst rechnet laut seines Chefs Steve BAllmer nicht mit einem sprunghaften Anstieg durch Windows 7, die meisten PC-Käufer würden sich an ihre üblichen Upgrade-Zyklen halten.
Safe Capsule – Raid für Time Capsule
Der Hersteller Stardom hat ein Gehäuse vorgestellt, mit dem man Apples Time Capsule in ein Raid-1-Systm einbinden kann. Die Safe Capsule nimmt bis zu 2 TB weiteren Netzspeicher auf, eine automatische Datenwiederherstellung soll bei Ausfällen von Festplatten helfen. Zunehmend beklagen sich Time-Capsule-Anwender, dass Apples kombinierte Lösung aus WLAN-Router und Backup-Festplatte nach ungefähr 18 Monaten kaputt geht. Betroffene Anwender haben unter www.timecapsuledead.org einen virtuellen Friedhof eingerichtet.
Mobiles Internet: Apple baut Vorsprung aus
Apple hat seine führende Position beim mobilen Internet ausgebaut. Im Oktober ging ein Drittel der weltweiten Seitenaufrufe (32,1 Prozent) per Handy von Geräten des US-Konzerns aus. Das geht aus einer aktuellen Studie des Werbe-Dienstleisters AdMob im kalifornischen San Mateo hervor. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein Zuwachs von 7 Prozentpunkten. Bei den fürs Internet optimierten Smartphones erreichte Apple 50 Prozent Marktanteil. Der weltgrößte Handyhersteller Nokia liegt in beiden Bereichen nur auf Platz 2. AdMob wertete nach eigenen Angaben mehr als 10 Milliarden Aufrufe von Werbeanzeigen aus.
Apple profitierte nicht nur von der Popularität seines iPhone- Handys, das 22,4 Prozent Marktanteil (plus 5,5 Prozent) erzielte. Der Multimedia-Player iPod steuerte weitere 9,8 Prozent bei.
Nokias Marktanteil fiel im vergangenen Monat auf 19,6 Prozent (minus 2,6 Prozent) aller Anfragen. Bei Smartphones erreichte der finnische Konzern nur noch 25 Prozent Marktanteil (Vormonat: 29 Prozent). Das Google-Betriebssystem Android, das verschiedene Hersteller einsetzen, kommt auf 11 Prozent aller Seitenaufrufe. Die Blackberry-Handys von Research in Motion erreichten 7 Prozent. Windows Mobile ist mit 2 Prozent abgeschlagen.
Smartphones sind eine Mischung aus Taschencomputer und Handy und auf die Internetnutzung ausgelegt. Im abgelaufenen Quartal (Juli bis September) verkauften die Hersteller 41 Millionen dieser Hightech- Geräte, insgesamt waren es 309 Millionen Handys.
AdMob ist einer der größten Anbieter von Online-Werbung auf mobilen Geräten. Der Internetkonzern Google kündigte Anfang November an, das 2006 gegründete Unternehmen für 750 Millionen Dollar in eigenen Aktien zu kaufen. Für seine Statistik wertet AdMob aus, welche Geräte Nutzer verwenden, die auf die Anzeigen klicken. (dpa)