Apple hat im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2003/2004 dank des Absatz-Höhenflugs der iPod-Reihe und solider Notebook-Auslieferungen eine drastische Gewinnsteigerung verbucht.
Apple verdiente in dem am 27. März beendeten Quartalsabschnitt 46 Millionen Dollar (38 Mio Euro) gegenüber 14 Millionen Dollar im zweiten Quartal des vorangegangenen Geschäftsjahres. Dabei geht in die Bilanz auch eine Abschreibung von sieben Milionen Dollar für Umstrukturierungsmaßnahmen ein, ohne die der Gewinn bei 53 Millionen Dollar gelegen hätte. Der Gewinn pro Aktie legte auf zwölf (Vorjahresvergleichszeit: vier) Cent zu. Der Umsatz stieg um 29 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar, teilte der Mac-Hersteller am Mittwoch nach Börsenschluss mit.
Der Umsatz in Europa, dem zweitgrößten Markt, erhöhte sich dabei auf 449 (338) Millionen Dollar, 187 Millionen Einheiten konnte Apple hier absetzen. Der größte Markt bleibt Nordamerika mit einem Gesamtumsatz von 881 Millionen Dollar und 361.000 verkauften Einheiten. In Japan erholte sich der Umsatz gegenüber dem Vorquartal kaum, im Vergleich zum Vorjahr ging er um 29 Prozent zurück.
Apple-Chef Steve Jobs verwies auf das Wachstum in fast allen Geschäftsbereichen. Er hob den dramatischen Anstieg der iPod-Verkäufe um mehr als 900 Prozent auf 807 000 Stück hervor, die digitalen Musikplayer spülten 264 Millionen Dollar in die Kassen Cupertinos. Apple lieferte 749 000 Macs aus, was eine Steigerung von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Dabei erfüllten die Verkäufe von Power Macs und Xserves nicht ganz die Erwartungen, mit 174.000 verkauften Einheiten steigerte Apple zwar den Absatz gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent, gegenüber dem Vorquartal gingen die Verkäufe jedoch um 19 Prozent zurück. Apple hatte gerechnet, mit dem Zugpferd Power Mac G5 200.000 Rechner der Profi-Reihe pro Quartal verkaufen zu können. Ohne die Lieferschwierigkeiten beim Xserve G5 wären die Verkäufe laut Apple nahe bei 190.000 Stück gelegen.
Der Anteil von Mobilrechnern bei den verkauften Stückzahlen hat im vergangenen Quartal 48 Prozent betragen, Powerbooks steuerten mit 157.000 verkauften Einheiten einen Teilumsatz von 336 Millionen Dollar bei. Gegenüber dem Vorjahr sind die Umsätze jedoch um fünf Prozent gesunken, gegenüber dem Vorquartal gar um 19 Prozent. Im Berichtszeitraum hat es keine Neuerungen an den Powerbook-Modellen gegeben.
Erfreulich hat sich hingegen das iBook verkauft, mit 201.000 abgesetzten Einheiten hat der portable Einsteigerrechner für einen Umsatz von 223 Millionen Dollar gesorgt. Gegenüber dem Vorjahr, als noch das Vorgängermodell mit G3-Prozessor im Handel war, bedeutet das ein Plus von 51 Prozent, gegenüber dem Vorquartal, in dem das Weihnachtsgeschäft für hihe Umsaätze im Consumerbereich sorgte, nur ein leichter Rückgang.
Im Consumer-Desktop-Bereich muss Apple Schwächen gegenüber dem Vorjahr eingestehen, der Umsatz mit iMacs und eMacs ist gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent auf 252 Millionen Dollar zurückgegangen, im Vergleich zum Vorquartal lediglich um zwei Prozent. Apple erhofft sich durch die in dieser Woche renovierte eMac-Reihe einen neuen Schub in diesem Segment.
Mit Software – Panther, iLife, Filemaker und professionelle Anwendungen wie Final Cut Pro – hat Apple 216 Millionen Dollar eingenommen.
Apple hat im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 3,9 (2,9) Milliarden Dollar umgesetzt und 109 (sechs) Millionen Dollar oder 29 (zwei) Cent je Aktie verdient.
Finanzchef Fred Anderson betonte das dritte doppelstellige Umsatzwachstum in Reihenfolge und liquide Mittel von 4,6 Milliarden Dollar ohne jegliche Schulden. Apple erwartet auch für das dritte Quartal Umsatz- und Gewinnsteigerungen von über zehn Prozent. Der Umsatz dürfte 1,925 Milliarden Dollar erreichen. Unter Einschluss einer Restrukturierungsbelastung von zwei Cent je Aktie rechnet das Unternehmen im dritten Quartal mit einem Gewinn von zwölf bis 13 Cent je Aktie.
In der an die Bekanntgabe der Quartalszahlen anschließenden Bilanzpressekonferenz ging Apple auf die jüngsten Ereignisse der Mac-Szene ein. So seien die Beschwerden und Kundendienstanfragen wegen Störgeräuschen bei der Tonausgabe des iPod mini von “extrem geringer Zahl.” Wie die Promoaktion des iTMS mit Pepsi gelaufen ist, werde man am 28. April, dem ersten Geburtstag des Online-Musikdienstes, detailliert sagen.
Rekordumsatz für AMD
Die Advanced Micro Devices Inc. (AMD) hat im ersten Quartal 2004 sehr gut verdient. Grund dafür war die starke Nachfrage nach ihren Hochleistungs-Chips für Personal Computer und Server sowie einer guten Entwicklung bei den so genannten Flash- Speicherchips für Handys und andere Geräte. AMD ist der Hauptkonkurrent des Branchenführers Intel.
AMD wies in der Berichtszeit einen Gewinn von 45 Millionen Dollar (38 Millionen Euro) oder von zwölf Cent je Aktie aus. AMD hatte in der entsprechenden Vorjahreszeit noch rote Zahlen von 146 Millionen Dollar oder 42 Cent je Aktie verbucht.
Der Quartalsumsatz stieg um 73 Prozent auf das Rekordniveau von 1,2 Milliarden Dollar, wie die in Sunnyvale (Kalifornien) ansässige Gesellschaft am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte. Sowohl das Computerchip-Geschäft als auch die Flash-Memory-Produkte wiesen Gewinne auf. Das Geschäft lief im asiatisch-pazifischen Raum und in Lateinamerika besonders gut. Die Nachfrage für die Opteron-, Athlon-64 und Athlon-XP-Chips sei stark geblieben.
AMD erwartet bei seinen Speicherprodukten für das zweite Quartal dieses Jahres einen leichten Umsatzanstieg. Bei den Computer-Chips dürfte es im Einklang mit der saisonalen Branchenentwicklung einen leichten Umsatzrückgang geben. Der Gesamtumsatz dürfte stagnieren. (dpa)
Kursverlust
An der Nasdaq hat die Apple-Aktie vor Bekanntgabe der Quartalszahlen des Mac-Herstellers 1,08 Prozent ihres Wertes oder 29 Cent verloren. Der Schlusskurs hat 26,64 Dollar betragen. In Frankfurt verloren Anteilsscheine des Mac-Herstellers 35 Cent oder 1,54 Prozent und gingen mit 22,40 Euro aus dem Handel.