
Ob iPad, iPhone oder iPod Touch: Der Webbrowser Mobile Safari gehört sicher auf allen iOS-Geräten zu den meistgenutzten Apps. Bereits von Anfang an hat Mobile Safari Funktionen der Desktop-Version erhalten. Seit Sommer 2007 gibt es Safari nicht nur für OS X, sondern auch für Windows. Die aktuelle Version 5.1 bietet HTML-5-Unterstützung, Javascript-Beschleuniger, Leseliste und Reader.
Funktionen der Desktop-Version
Mit iOS 5 bekommt Mobile Safari einige der genannten Funktionen verpasst. Schon mit iOS 4.3 erreichte Apple durch Integration der Nitro-Engine eine deutliche Performance-Verbesserung, die mit iOS 5 endlich auch bei Web-Apps zum Tragen kommt.
Reader und Leseliste
Zwei Funktionen, die Mobile Safari bietet, fallen sofort ins Auge, beide sind der Desktop-Version entliehen. Mit “Reader” lassen sich Webseiten, die entsprechend sauber programmiert sind, ohne Bilder, Videos und andere Elemente laden. Das spart Ladezeit und Bandbreite. Mit “Leseliste” stellt der Browser eine tolle Option zur Verfügung, die bisher über externe Programme zu erledigen war. Besuchte Seiten lassen sich für das spätere Lesen in einer gesonderten Liste speichern. Dienste wie Read It Later oder Instapaper haben Apple hier inspiriert.
Sicherheit und Nutzung
Safari-Nutzern am Mac oder PC ist die Funktion “Privates Surfen” bekannt. Mit ihrer Hilfe lassen sich alle Surfspuren auf Mac oder PC automatisch löschen. Unter iOS 5 steht die Funktion jetzt endlich auch für iPad und Co. zur Verfügung.
Daneben bietet Mobile Safari natürlich noch weitere Sicherheitsmechanismen und neue Funktionen. Einige der aktuellen Features fallen sofort ins Auge, andere muss der Benutzer zunächst aktivieren, um sie einzusetzen. Zudem unterstützt die neue Safariversion CSS-Elemente, die unter iOS 4.3 noch ignoriert wurden. Letzteres ist nur wichtig für Benutzer, die für iOS-Geräte optimierte Websites erstellen.
Wir zeigen in diesem Workshop alle wichtigen Funktionen von Safari, dazu ausführlich die Konfiguration.
Tabs, Lesezeichen und mehr

Während Lesezeichen schon unter iOS 4 das Organisieren von häufig besuchten Websites unterstützen, kann Safari unter iOS 5 endlich auch Tabs einsetzen und damit einen schnellen Wechsel zwischen gleichzeitig geöffneten Websites ermöglichen. In der Grundeinstellung taucht die Lesezeichenleiste auf, wenn Sie eine URL eintippen, über “Einstellungen > Safari” lässt sich auch “Lesezeichenleiste immer einblenden” einschalten. Lesezeichen lassen sich über iCloud mit anderen iOS-Geräten und Rechnern synchronisieren, aber auch am iPad manuell erzeugen (“Aktionsmenü > Lesezeichen”) und löschen. Neue Tabs legen Sie einfach an, indem Sie das kleine Pluszeichen rechts in der Tableiste antippen.
Web-Apps nutzen

Viele Websites stellen ihr Angebot oder zumindest Teile davon inzwischen als echte App zur Verfügung, allerdings bei Weitem nicht alle. Eine Alternative zu Lesezeichen sind Web-Apps von häufig besuchten Sites. Dabei legt Safari ein eigenes Icon für die Website am Home-Bildschirm an. Angetippt, wird die betreffende Site geöffnet. Mit iOS 5 wird endlich auch für Web-Apps die NitroEngine genutzt, damit stehen die Web-Apps Safari in puncto Performance in nichts mehr nach. Um eine Web-App einer Internet-Seite zu erzeugen, wählen Sie die Site in Safari und anschließend im Aktionsmenü “Zum Home-Bildschirm”. Vergeben Sie einen Namen, und Safari speichert die Web-App.
Reader, Leseliste, Privates Surfen, Einstellungen
Reader einstellen

Mittlerweile kommt keine Website ohne Bild- und Videoelemente aus. In vielen Fällen erweitern die Elemente das Content-Angebot. Dazu finden sich Anzeigen und weitere Elemente auf einer Seite. Wem es lediglich darum geht, einen Text zu lesen, den stören die visuellen Elemente. Wie schon die Desktop-Version bietet Safari unter iOS 5 für solche Zeitgenossen die Funktion “Reader”. Taucht das gleichnamige Icon rechts von der URL in der Adresszeile auf, lässt es sich antippen. Safari stellt dann den eigentlichen Text, befreit von allen Bildelementen, dar. Nicht alle Webangebote unterstützen die Readerfunktion. Die Programmierer der Site müssen den Haupttext per CSS definiert haben, dann klappt`s.
Artikel in Leseliste speichern

Dienste wie Instapaper oder Read It Later sind sehr beliebt bei Vielsurfern. Findet der Benutzer beim Surfen eine interessante Webseite oder einen Artikel, markiert er ihn einfach. Die URL wird bei dem Dienstleister zwischengespeichert. Hat der Benutzer Zeit, loggt er sich beim Dienstleister der Wahl ein und liest den gespeicherten Artikel. Mit “Leseliste” führt Apple unter iOS 5 in Safari eine eigene Lösung ein. Über den entsprechenden Befehl im Aktionsmenü wird die gerade in Safari geöffnete Seite der Leseliste hinzugefügt. Später kann der Anwender die Seite bequem über das Lesezeichenmenü aufrufen. Sehr praktisch ist auch hier iCloud . Wie bei Lesezeichen synchronisiert der Dienst auf Wunsch Leselisten.
Privates Surfen

Wer im Internet surft, hinterlässt Spuren, sowohl auf den Servern besuchter Sites als auch beim iOS-Gerät. Die Server speichern – falls erlaubt – Cookies, dazu wird unter “Verlauf” festgehalten, welche Websites zuletzt besucht wurden. Beide Techniken haben ihre Vorteile, bieten komfortableres Surfen auf bekannten Angeboten. Mit der Funktion “Privates Surfen” (” Einstellungen > Safari “) kann der Safari-Benutzer auf iPad und Co. das lokale Speichern der genannten Daten verhindern. Dritte können dann anhand von Verlauf und Cookies nicht mehr feststellen, welche Sites Sie besucht haben. Beim Einschalten sollten Sie die Option wählen, alle Tabs zu schließen. Safari stellt im Modus “Privates Surfen” die Programmleiste dunkelgrau dar.
Safari-Einstellungen

In den Einstellungen lässt sich die Suchmaschine wählen, neben Google stehen Yahoo und Bing zur Verfügung. Die Option “Automatisches Ausfüllen” ist praktisch bei Webformularen, kann aber zur versehentlichen Preisgabe von Daten führen. Die Einstellung “Cookies erlauben” sollten Sie auf “Von besuchten Seiten” lassen, ein guter Kompromiss zwischen Datenschutz und bequemem Surfen. Achten Sie darauf, dass “Betrugswarnung” immer eingeschaltet ist, das schützt vor vielen Phishing-Sites und anderen Bösewichten. Die beiden Optionen zu Pop-ups und Javascript sollten aktiviert sein. Verlauf und Cookies lassen sich komplett löschen, unter iOS 5 auch für bestimmte Sites über “Erweitert > Website-Daten”.