
Apple bilanziert Rekordquartal – Börse vom Ausblick enttäuscht
Apple hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2007/2008 Umsatz und Gewinn auf neue Rekordwerte gesteigert. Der mit Spannung erwartetet Ausblick auf das laufende Geschäft blieb jedoch hinter den Erwartungen der Experten zurück.
Apple gab gestern nach Börsenschluss einen Quartalsgewinn von 1,6 Milliarden US-Dollar (1,76 US-Dollar pro Aktie) bekannt, gegenüber dem Vorjahr liegt dieser um fast 60 Prozent höher. Der Umsatz kletterte um gut ein Drittel auf 9,6 Milliarden US-Dollar (6,6 Mrd Dollar im Vorjahr). 45 Prozent seiner Umsätze generierte Apple im Ausland.
Apple konnte zum dritten Mal in Folge Rekordverkäufe bei seinen Rechnern melden, im Berichtszeitraum gingen 2,32 Millionen Macs an die Kunden, 44 Prozent mehr Geräte als im Vorjahr, die für einen Umsatzzuwachs von 47 Prozent führten. Insbesondere das Desktop-Geschäft brachte mit einem Plus von 53 Prozent gegenüber 2006 Geld in die Kassen. Die im August vorgestellten iMacs trugen wesentlich zum Wachstum bei, insgesamt verkaufte Apple 977.000 Desktops. Bei Notebooks legte Apple um 38 Prozent gegenüber Vorjahr auf 1,342 Millionen Stück zu. “Das Mac-Geschäft brennt,” freute sich Apple-COO Tim Cook. Die optimistischen Prognosen der Wall Street konnte Apple jedoch nicht erfüllen. Finanzexperten hatten etwa mit bis zu 25 Millionen verkauften iPods gerechnet, 22,1 Millionen Mediaplayer setzte Apple in Wirklichkeit ab. Gegenüber dem Vorjahr waren die nur fünf Prozent mehr Geräte, die iPod-Umsätze stiegen aber um 17 Prozent gegenüber 2006. Daraus lässt sich schließen, dass der verhältnismäßig teure iPod Touch sich überdurchschnittlich gut verkauft. Dazu kommen 2,3 Millionen iPhones, die Apple von Oktober bis Dezember verkaufte. In der Bilanzpressekonferenz nach Bekanntgabe der Zahlen bekräftigte der Finanzchef des Unternehmens Peter Oppenheimer, dass im Jahr 2008 Apple das iPhone in Asien und weiteren europäischen Ländern einführen werde. Genaue Termine nannte Oppenheimer nicht. Für das künftige iPod-Geschäft sieht der Apple-CFO das Unternehmen gerüstet. Trotz des verhältnismäßig geringen Wachstums habe Apple einen technologischen Vorsprung erlangt, der die Nachfrage befeuern werde. “Wir glauben, dass eine der zukünftigen Wege des iPods es sein wird, zur ersten mobilen Wi-Fi-Plattform im Massengeschäft zu werden.”
Mit Mac-OS X 10.5 Leopard, das seit Ende Oktober auf dem Markt ist, setzte Apple 170 Millionen US-Dollar um. Eine “interessante Zahl”, meinte Oppenheimer, Mac-OS X 10.4 Tiger hatte zweieinhalb Jahre zuvor in seinem ersten Quartal 100 Millionen US-Dollar in die Kassen Cupertinos gespült. Wie schon auf der Macworld Expo vergangene Woche erwähnt, geht Apple davon aus, dass bereits 19 Prozent aller Mac-User den Leoparden laufen haben.
Die Aktie stürzte im nachbörslichen Handel jedoch wegen der zurückhaltenden Aussichten um rund zehn Prozent auf etwa 140 Dollar. Händler werteten das Abschneiden Apples als schlechte Vorgabe für den gesamten Aktienmarkt am Mittwoch. Im zweiten Quartal rechnet Apple mit einem Umsatz von 6,8 Milliarden US-Dollar bei einem Gewinn von 94 Cent pro Aktie. Wall Street hatte mit einem Ausblick auf 1,04 US-Dollar Gewinn pro Aktie und 6,98 Milliarden US-Dollar Umsatz gerechnet. Zu Börsenschluss in New York notierten Anteilsscheine des Mac-Herstellers am Ende des ersten Handelstages der Woche bei 157,05 US-Dollar, 4,31 US-Dollar oder 2,68 Prozent weniger wert als am Freitag. In Frankfurt war zuvor der Kurs um 4,67 Euro oder 4,62 Prozent auf exakt 108 Euro gestiegen.
In seinen eigenen Läden nahm Apple insgesamt 1,7 Milliarden US-Dollar ein, derzeit hat Apple weltweit 204 Apple Stores in Betrieb.
Filmverleih in iTunes soll Macs und iPods verkaufen
Eine Woche nach dem Start des Filmverleihs über iTunes hat sich Apple erstmals zur Strategie geäußert. Auf die frage hin, ob das Ziel von iTunes Movie Rentals bessere Verkäufe für die Settopbox Apple TV sei, antwortete Peter Oppenheimer in der gestrigen Bilanzpressekonferenz, dass man in erster Linie mehr Macs und iPods verkaufen wolle. Profitabilität für den iTunes Store sei nicht das wichtigste, es reiche, wenn das Geschäft mit digitalen Inhalten für sich gerechnet eine “schwarze Null” schreibe. Apple-COO Tim Cook fügte hinzu, man wolle keine Prognosen für den Verkauf von Apple TV anstellen, hoffe aber, diesmla auf dem richtigen Weg mit der Settopbox zu sein, die mit ihrer neuen Software mehr Eigenständigkeit erhalten hat.
Macworld Expo verzeichnet Besucherzuwachs
Die Macworld Expo hat in diesem Jahr zehn Prozent mehr Besucher als 2007 angezogen, vermeldet IDG World Expo. Heuer hätten sich 475 Aussteller im Moscone Center eingefunden. Die nächste Macworld Expo findet wieder etwas früher im Jahr statt, vom 5. bis zum 9. Januar 2009.
Update für Adobe After Effects unterstützt Leopard
Adobe hat für seine Videosoftware After Effects CS 3 ein Update veröffentlicht, welches die Software vorwiegend kompatibel mit Mac-OS X 10.5 Leopard macht. An weiteren Änderungen in After Effects 8.0.2 gibt der Hersteller die Open-GL-Unterstützung für Mac-OS X 10.4 und 10.5 an, sowie die Zusammenarbeit mit Panasonics Op-Atom-Variante des Formats MXF, das DV-, DVCPRO-, DVCPRO50- und DVCPRO HD-Video-Kameras des Herstellers nutzen, um auf P2-Media aufzuzeichnen. Das Update hat Adobe auf seinem Server bereit gestellt.