
Analyst: 40 Prozent der europäischen iPhones entsperrt verkauft
Wo sind Millionen von iPhones abgeblieben? Seitdem Apple-CEO Steve Jobs bestätigte, Apple habe bis Jahresende 3,75 Millionen iPhones verkauft, AT&T aber nur weniger als zwei Millionen iPhones registreirt, reagieren Anleger panisch. Die Diskrepanz sei aber nur halb so schlimm meinen Analysten und rechnen damit, dass ein Großteil der nicht bei AT&T gelandeten iPhones entsperrt weiter verkauft wurden und keineswegs als Ladenhüter im Inventar der AT&T-Stores endeten. Der Piper-Jaffray-Analyst Gene Munster rechnet damit, dass von 1,7 Millionen fehlenden Telefonen Apple in Europa über seine Partner 375.000 Stück verkauft habe, 838.000 wurden entsperrt und “nur” 532.000 iPhones warteten in den Regalen auf Käufer. Mike Abramsky von RBC Capital sieht insbesondere die Europäer an entsperrten iPhones interessiert, 40 Prozent der hiesigen Käufer würden nicht mit O2 in Großbritannien oder T-Mobile in Deutschland telefonieren wollen. Weltweit seien zwischen 25 und 30 Prozent der Apple-Handys an Käufer gegangen, die diese ohne SIM-Lock weiterverkauften. Die Verkäufe entsperrter iPhones sieht Abramsky durchaus positiv für Apple, wenngleich die Mobilfunkcarrier Bauchschmerzen davon bekämen. Die weltweite Nachfrage nach iPhones könne Apple damit steigern und womöglich sein selbst gestecktes Ziel von 10 Millionen Verkäufne jährlich übertreffen.
Nokia will Trolltech für 153 Millionen US-Dollar übernehmen
Der finnische Handy-Weltmarktführer Nokia hat der norwegischen Softwareschmiede Trolltech ein Übernahmeangebot in Höhe von 153 Millionen US-Dollar unterbreitet. Mit den Trolltech-Produkten hofft Nokia, seine eigene Softwareentwicklung voranzutreiben. Trolltech stellt Qtopia her, ein Framework, das die Entwicklung von Software für Handys und andere kompakte Geräte ermöglicht, ebenso QT, ein Cross-Plattform-Framework für die Softwareentwicklung. Die Trolltech-Produkte sollen S40- und S60-Plattformen von Handys und Smartphones verbessern helfen. Das Trolltech-Team soll Nokias Forschungs- und Entwicklungsabteilung unterstellt werden. Die Übernahme soll im zweiten Quartal abgeschlossen sein. Nokia hat nach eigenen Angaben bereits die Zustimmung von 66 Prozent der Anteilseigner, Trolltech muss sich bei 90 Prozent seiner Aktionäre rückversichern.
Palm schließt eigene Ladenkette
Der PDA-Hersteller Palm schließt seine eigene Ladenkette. In der Reaktion auf mehrere aufeinander folgende Quartalsverluste will sich Palm mehr auf seine Produkte konzentrieren, Kosten sparen und im Retail-Geschäft sich auf Handelspartner verlassen. Von der Schließung betroffen sind alle acht Retail-Stores der eigenen Marke und die 26 Läden innerhalb der Niederlassungen der Kette Airport Wireless . Für den In-Stat-Analysten Bill Hughes kommt die Entscheidung wenig überraschend. Die zunehmende Konkurrenz des Blackberry-Herstellers RIM im Prosumer-Bereich habe das Geschäft für Palm erschwert. Von Anfang an seien die eigenen Stores ein Irrweg gewesen. Nach Hughes Meinung würden Hersteller nur eigene Ladenketten aufbauen, wenn die Retail-Strategie nicht stimme. Palm will sich nun verstärkt auf sein Kerngeschäft konzentrieren, aus einem ähnlichen Grund hat das Unternehmen die für 2007 geplante Premiere des PDA-Begleiters Foleo auf unbestimmte Zeit verschoben.
Jailbreak II: Das Wettrennen der Panzerknacker
Es herrscht Streit in der Hacker-Szene: Unter den verschiedenen Bastlern, die iPhone und iPod touch für Drittanwendungen aufbohren, ist ein Wettkampf um die bessere, die schnellere und die einzige rechtlich einwandfreie Lösung ausgebrochen. Auf eine erste Jailbreak-Methode, die der Hacker NateTrue ohne die Erlaubnis seiner Kollegen aus dem iPhone-Elite Team und den iPhone/iTouch Dev-Gruppen veröffentlicht hatte, folgt nun eine zweite, die das dev team iPhone am Wochenende veröffentlicht hat. Sie soll keine illegalen Methoden verwenden, NateTrue hingegen ist in hohem Bogen aus dem erlauchten Kreis der offiziell inoffiziellen iPhone-Hacker geflogen. Apple dürfte der aktuelle Vorstoß allerdings noch weniger schmecken als alle anderen davor: ein Jailbreak-geknackter iPod enthält inzwischen alle neuen Programme, die Apple auf der Macworld Expo neu vorgestellt hat und eigentlich für 18 Euro verkaufen möchte.
Am vergangenen Sonntag war es dann doch soweit , das iPhone Dev-Team brach mit den eine Woche zuvor noch geäußerten Vorsätzen und veröffentlichte eine Jailbreak-Methode für iPhone und iPod touch in Version 1.1.3. Die Vorgehensweise unterscheidet sich etwas von der des inoffiziellen Vorgänger-Hacks, die Software wird direkt auf den Geräten ausgeführt. Gleich bleiben allerdings die Probleme: etwa arbeitet die Lokalisierungsfunktion in Maps mit dem unangetasteten Baseband (die Firmware des Modems) nicht ohne weiteres zusammen und auch auf Grund anderer Details kann einige Nacharbeit nötig sein ( Link in französischspr. Forum ). Auch dürfte es für die meisten Besitzer eines bereits geknackten Telefons nur wenig sinnvoll sein, das Update überhaupt durchzuführen: Auf Grund einer Änderung Apples an der Rechteverwaltung lassen sich einige Programme von Drittherstellern gar nicht mehr einsetzen (Applikationen werden jetzt vom Benutzer “mobile” ausgeführt, der keine Administratorrechte besitzt). Wer iPhone oder iPod touch noch nicht geknackt, aber bereits auf Version 1.1.3 aktualisiert hat, den erwarten vor dem Jailbreak ohnehin eine Menge zusätzlicher Schritte : die aktuelle Methode setzt unter anderem ein bereits Jailbreak-befreites Gerät mit Firmware 1.1.2 voraus. Ein Problem bleibt zudem die Illegalität der Vorgehensweise, die zumindest beim iPod unbestritten sein dürfte. 18 Euro muss der Anwender für die auf der Expo vorgestellten Programme zahlen, die den iPod dem iPhone näher bringen. Allerdings befinden sie sich mit dem Firmwareupdate auf Version 1.1.3 bereits auf ihrem Gerät und die Lizenzierung bei Apple sorgt ausschließlich für ihre Aktivierung. Nach einem Jailbreak werden die Programme ebenfalls angezeigt – ohne, dass der Anwender dafür auch nur einen Cent gezahlt hat. Ärgerlich ist das gewiss für Apple. Ärgerlich kann das aber auch für Anwender sein, die ihren iPod touch lediglich um ein paar Funktionen erweitern oder ihn gar zu einem SIP-Telefon umrüsten wollen: Sie wollen die neuen Programme vielleicht gar nicht und schon gar nicht auf diesem Wege – und bekommen sie beim Jailbreak ungewollt nebenbei. Ein gut gemeinter Hinweis deshalb: Wer seinen iPod unbedingt knacken will, der kann seine neuen Apple-Programme trotzdem im iTunes Store kaufen und dort bezahlen, im Sinne des Rechts und der Entwickler. Apple muss auf Grund der rechtlichen Lage in den USA dafür sorgen, dass ein verkauftes und bereits in den Unternehmensbilanzen aufgetauchtes Gerät nicht im Nachhinein neue Funktionen erhält (Sarbanes-Oxley Act). Dass der Hersteller für die neuen Programme des iPod touch allerdings gleich 18 Euro verlangt, zeigt, dass es sich nicht nur um eine symbolische Abgabe handelt, sondern der Hersteller durchaus daran verdienen will. Insofern dürfte das Update auf Version 1.1.4 nicht allzu weit entfernt sein und das Rennen um einen funktionierenden Hack bald von vorne beginnen. Von der Lizenzierung des kommenden SDK und den damit verknüpften Bedingungen dürfte allerdings abhängen, wie viele “Panzerknacker” sich bald noch am Jailbreak-Wettrennen beteiligen. Dass es immer jemanden geben wird, der auch über rechtliche Bedenken hinweg Hacks veröffentlicht, zeigt die aktuelle Geschichte – vor allem, wenn ein solcher Vorstoß auf das breite Interesse der Anwender stößt.
Google Maps in Echtzeit überwachen
Der Internet-Riese Google spendiert Google Maps eine neue Funktion: Mit einer Echtzeit-Ansicht können Anwender beobachten, wie andere Benutzer an den Karten arbeiten und Markierungen ändern – die passenden Informationen dazu werden eingeblendet. Bis auf einige fest stehende Markierungen wie bei Krankhäusern und öffentlichen Gebäuden, erlaubt Google seit November jedem Benutzer, die Pins zu verschieben – in einem Radius von rund 180 Kilomteren. Größere Entfernungen müssen von Google erst abgesegnet werden. Durch die Echtzeit-Verfolgung können Anwender nun ebenfalls kontrollieren, ob alles mit rechten Dingen zugeht. Den Änderungen der Pins zuzuschauen soll dabei ziemlich süchtig machen, wie der Entwickler Charles Spirakis erwähnt. Fast so sehr, wie selbst tätig zu werden.