
Der Spielplot ist äußerst dürftig: Man wacht mit seiner Figur, einem kleinen Jungen, in einem düsteren, vollständig in Schwarz-Weiß gehaltenen Wald auf, der den Märchen der Brüder Grimm alle Ehre machen würde. Dann geht es in dem Seitwärts-Scroll-Game mit Horror- und Jump-and-Run-Elementen los, vorbei an tückischen Fallen, Kreissägen, fiesen Spinnen, elektrischen und magnetischen Vorrichtungen, die den Weg versperren, tiefen Abgründen und scheinbar unüberwindbaren Höhen. Wieso, wozu, warum? Hierzu gibt es von den Entwicklern nur einen mageren Hinweis, dass der Junge auf dem Weg ist, seine Schwester zu retten. Deutscher Expressionismus und Film Noir sollen den Stil dieses ungewöhnlichen Spiels geprägt haben. Limbo – oder Limbus, das ist in der katholischen Theologie die Vorhölle – und in der Tat: Schlimmer kann es da wohl auch nicht sein. Der Reiz des nicht allzu langen Spiels besteht darin, in dieser unheimlichen, von Licht und Schatten geprägten Schwarz-Weiß-Atmosphäre, die raffiniert ausgetüftelten Rätsel zu lösen und weiter voran zu kommen, was oft gar nicht so leicht fällt. Immer wieder stirbt man, diese Todesfälle sind eindrucksvoll animiert. Für kleine Kinder ist das Spiel sicherlich nichts. Dementsprechend hat Limbo auch eine Altersfreigabe erst ab 16 Jahren (USK). In Apples Mac App Store sieht man das wie häufig etwas gelassener: Hier erfolgt die Freigabe bereits ab neun Jahren. Unser Schwestermagazin Gamestar hat die PC-Version von Limbo so beurteilt: “Liebevoll und clever designtes Indie-Kleinod”, und 81 Prozent Spielspaß vergeben. Subjektiv dürfte er deutlich höher liegen… Limbo kostet im Mac App Store 8 Euro.
Info: Playdead