
Kein kostenloses Tethering für alte iPhone-Verträge
Wie heise online berichtet, werden auch Kunden mit einem iPhone der ersten Generation keine kostenlose Modem-Funktion erhalten. Bei Verträgen der ersten Generation galten teilweise andere Vertragsbedingungen als bei späteren Verträgen mit dem iPhone 3G. T-Mobile lässt das so genannte “Tethering”, das Teilen einer mobilen Internetverbindung per Bluetooth oder USB, nicht zu.
Das Unternehmen will dafür eigene Zusatztarife anbieten. zwischenzeitlich gab es Berichte, dass iPhone-Kunden der ersten Stunde Tethering kostenlos nutzen dürfen. Dies dementiert T-Mobile inzwischen. Dennoch haben Kunden mit einem älteren Vertrag einen Vorteil: Sie können eine kostenlose SIM-Karte bestellen und somit mehrere UMTS-Geräte gleichzeitig nutzen. Diese “Multi-SIM”-Option fiel mit den neueren Verträgen weg.
Twitter löscht gefälschtes Konto des MDR-Intendanten
Nach Protesten des Mitteldeutschen Rundfunks hat der Kurznachrichtendienst Twitter das gefälschte Konto von MDR-Intendant Udo Reiter gelöscht. Das bestätigte der Sender am Mittwochabend in Leipzig der dpa. Unternehmenssprecher Dirk Thärichen erklärte, Twitter – mit Sitz in den USA – sei damit nach mehr als zwei Wochen der Bitte der Anstalt gefolgt. Zuvor hatten die gefälschten Twittermeldungen mit Foto des Intendanten für Aufsehen gesorgt. Darin wurde der MDR veräppelt. In den vergangenen Tagen hatten sich mehr und mehr Nutzer der Seite angeschlossen, bis sie schließlich abgeschaltet wurde.
Der Sender machte eine Verletzung von Persönlichkeitsrechten des Intendanten geltend. Bei Twitter gibt es zahlreiche Konten mit scheinbar prominenten Nutzern, die für Satiren oder Fälschungen genutzt werden. So beriefen sich in der Vergangenheit beispielsweise einige Medien auf vermeintliche Aussagen des Showmasters Harald Schmidt bei Twitter. Dieses Konto war jedoch auch nicht authentisch. (dpa/pw)
Viren und Würmer bei Facebook und Co.
Mit der Aussicht auf ein Video von Paris Hilton sollen Nutzer von Facebook und Co. hereingelegt werden. Derzeit wollen Hacker Varianten des Wurmes Koobface verbreiten, indem sie Nutzer sozialer Netzwerke zum Anklicken vom Clips mit Hilton, Heidi Klum oder Michael Jackson animieren. Darauf weist Kaspersky Lab, ein Hersteller von Antivirensoftware in Ingolstadt hin. Wer die Videos starten will, werde aufgefordert, einen aktuellen Flash-Player herunterzuladen. Statt des Players lande der Wurm auf dem Rechner.
Ist das Konto eines Anwenders infiziert, werden darüber ebenfalls Wurm-verseuchte Nachrichten an Freunde versendet und Passwörter ausgespäht. Die Experten weisen darauf hin, dass auch Netzwerke wie My Space sowie Twitter Ziel der Attacken sind. Wer sich davor effektiv schützen möchte, sollte Links nicht wahllos öffnen, auch wenn der Absender bekannt ist. Laut Kaspersky sind derzeit etwa 2.000 Versionen von Koobface im Umlauf. Täglich kommen weitere hinzu. Für Macs sind diese Schädlinge nicht gefährlich, Koobface infiziert ausschließlich Windowsrechner. (dpa)
Der E-Book-Handel gewinnt an Fahrt
Flimmerfrei ist er schon, und bald wird er auch per Touchscreen zu bedienen sein: Sonys Reader . Die neueste Version des Lesegeräts für digitalisierte Bücher – auf Neudeutsch: E-Books – soll in Deutschland von Oktober an in den Läden stehen. Doch bereits jetzt und damit vor der Frankfurter Buchmesse (14. bis 18. Oktober) dürften sich viele Leseratten fragen: Wo kann ich die Buchdateien eigentlich kaufen, und was kosten sie? Und bekomme ich auch aktuelle Bestseller im elektronischen Format?
“Der E-Book-Markt steht noch ganz am Anfang und bildet sich erst allmählich heraus”, sagt Ronald Schild vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Frankfurt. Eine entscheidende Ursache dafür dürfte sein, dass es neben dem Reader nach wie vor kein Lesegerät gibt, das über Insiderkreise hinaus bekannt wäre. So machte Amazon bis zuletzt keine Anstalten, den Marktstart seines längst angekündigten und in den USA bereits erfolgreichen Lesegeräts Kindle zu verkünden.
Nur wenige Bestseller
E-Books bietet Amazon hierzulande trotzdem schon an – über eine Tochterfirma unter www.mobipocket.de. “Mobipocket führt Zehntausende von E-Books und hat auch ein umfassendes deutsches Angebot”, sagt Christine Höger, Amazon-Sprecherin in München. Doch während Klassiker von Hesse bis Heine reichlich vertreten sind, fehlen aktuelle Bestseller mehr oder weniger komplett. Und wer Infos wünscht, wie das Herunterladen funktioniert oder ob er die angebotene kostenlose Lesesoftware wirklich braucht, muss mit englischsprachigen Hilfe-Seiten vorlieb nehmen.
Auch der Börsenverein mischt beim Verkauf elektronischer Bücher mit, erläutert Ronald Schild: über die Plattform www.libreka.de, die auch eine Volltextdatenbank für lieferbare deutschsprachige Titel ist. Rund 14.000 davon sind inzwischen als E-Books verfügbar. “Der Schwerpunkt liegt auf dem Fach- und Sachbuchbereich.” Doch die Belletristik hole auf. “Wir gehen davon aus, dass wir in sechs bis zwölf Monaten die Mehrzahl der aktuellen Bestseller als E-Books anbieten können.”
Künftig soll das Angebot des Börsenvereins nicht mehr nur unter seiner eigenen Adresse zu finden sein, sondern auch in Webshops von Buchhändlern eingebunden werden, wie Schild erklärt – ähnlich wie der Onlineladen des Grossisten Libri (www.libri.de). Darüber hinaus werde derzeit eine Lösung eingeführt, die das Herunterladen von E-Books direkt in der Buchhandlung möglich macht: an Libreka-Terminals – und im Format EPUB. “Das entwickelt sich immer mehr zum Standardformat.”
So setzen zum Beispiel Libri und Ciando (www.ciando.com) stark auf das Format – und die Buchhandelskette Thalia sogar komplett: Das immer größer werdende E-Book-Sortiment unter www.thalia.de ist ausschließlich als EPUB erhältlich. “Das ermöglicht auf Sonys Reader schlichtweg die beste Lesequalität”, sagt Sprecherin Mirjam Berle. Das ist vor allem deshalb entscheidend, weil Thalia derzeit voll auf den Reader als Lesegerät setzt. Libri bietet dagegen auch den iLiad eReader, das BeBook oder den großformatigen Digital Reader 1000S an.
Kein Preisvorteil bei Digital-Büchern
Bei thalia.de ist das Angebot an Belletristik-Bestsellern schon vergleichsweise groß. Zu den bestverkauften E-Books zählte zuletzt zum Beispiel Stephanie Meyers Vampir-Roman “Bis(s) zum Morgengrauen”. Mit 9,95 Euro war der Download exakt so teuer wie das Taschenbuch. “Wir machen die Preise für die E-Books nicht, die geben die Verlage vor”, sagt Mirjam Berle. “Der Kunde erwartet deutlich geringere Preise für E-Books als für Bücher, aber dem ist meist nicht so”, bestätigt Schild. Das liege nicht zuletzt daran, dass für gedruckte Bücher der verringerte Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent gelte, während für E-Books die vollen 19 Prozent fällig werden.
Trotzdem glaubt Schild an das Potenzial der elektronischen Bücher: In fünf bis zehn Jahren könnten sie nach Einschätzung des Experten einen Anteil von 20 Prozent an allen verkauften Buchtiteln haben. Das heißt im Umkehrschluss aber auch: Wer befürchtet hatte, das E-Book werde dem althergebrachten Schmöker aus Papier innerhalb kürzester Zeit den Garaus machen, kann sich beruhigt zurücklehnen. (dpa)