Phisher greifen iTunes-Kunden an
Laut einer Sicherheitsfirma greifen Identitätsdiebe zum ersten Mal offensiv Nutzer von Apples Downloaddienst iTunes an. Seit Montag verschicken Phisher E-Mails, laut denen die Nutzer angeblich ein Problem mit ihrem Benutzerkonto lösen müssen. Dies berichtet Andrew Lochart von der E-Mail-Sicherheitsfirma Proofpoint. Ein Link in der E-Mail führt zu einer vermeintlichen Seite, wo Nutzer ihre Rechnungsinformationen aktualisieren sollen.
Dort müssen sie Daten wie die Kreditkartennummer und den Mädchennamen der Mutter eingeben. Mit diesen Daten wollen sich die Phisher Zugriff auf die Benutzerkonten der Anwender verschaffen. Dies ist die erste Attacke auf iTunes-User. Bislang konzentrieren sich die Datendiebe auf Banken oder beispielsweise ebay. Lochart bezeichnet die Attacke als eine Art Kompliment für Apple: “Es zeigt vermutlich, dass die `bösen Jungs` Apples Online-Angebot als groß genug betrachtet, dass es ein lohnendes Ziel sein könnte”, so der Experte. “Es ist ein Teil des großen Erfolgs von Apple in der letzten Zeit”. Nutzer sollen diese E-Mails in jedem Fall ignorieren und keinesfalls Kontodaten eingeben, auch wenn die Seite aussieht, als stamme sie von Apple.
Das iPhone heizt Touchscreen-Verkäufe an
Apples iPhone hat ein gewaltiges Wachstum unter den Verkäufen von Touchscreen-Geräten geschaffen. Der Grund dafür: Hersteller und Käufer orientieren sich an Apples Handy und bieten ähnliche Geräte an, Käufer nehmen das iPhone als Vorbild und legen Wert auf die Bedienung per Touchscreen. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der Marktforscher von iSuppli. Das Unternehmen geht davon aus, dass sich die Verkäufe von Touchscreen-Geräten bis 2012 verdoppeln werden. 60 Unternehmen würden noch dieses Jahr neue Touchscreen-Technologien vorstellen. Der Markt dieser Geräte wird dieses Jahr etwa 3,4 Milliarden Dollar betragen, 2013 soll das Umsatzvolumen bei 6,4 Milliarden US-Dollar liegen.
Insbesondere bei den kapazitiven Touchscreens hat Apple Pionierarbeit geleistet. Diese Technik ist empfindlicher als die herkömmliche resistive Technik, die beispielsweise in konventionellen Touchpads von Laptops verwendet wird. Resistive Touchscreens ermöglichen unter anderem die Multitouch-Bedienung des iPhones. Immer mehr andere Hersteller würden seit dem iPhone ebenfalls auf die kapazitiven Touchscreens setzen, so iSuppli.
Gizmodo: Weltweiter 3G iPhone-Launch kurz nach der Keynote
Das Weblog Gizmodo willerfahren haben, dass die zweite iPhone-Generation schon kurz nach Steve Jobs Keynote am 9. Juni aufder WWDC weltweit verfügbar sein wird – innerhalb weniger Stunden oder am nächsten Tag.Abseits der Gizmodo-Quelle könnte der 15. Juni ein potentieller Termin sein, ab dann beginntdie Urlaubssperre für AT&T-Mitarbeiter ( wir berichteten ).
Die Zukunft ist die Computerfotografie – Einblicke in Adobes Forschung
Heute in Hamburg: Adobe spricht über Insektenaugen, Gigapixel und Fotoforensik
Haben Sie einmal darüber nachgedacht, wohin der aktuelle Megapixelwahn noch führenwird? Was die Kameras von morgen besser können sollten und welchen Weg ihre Hersteller wohleinschlagen werden, wenn heute bereits Handys passable Fotos schießen? Adobe forscht intensivüber die Zukunft der digitalen Fotografie und gewährte am Dienstag Morgen in Hamburg -teilweise zum ersten Mal – einen ungewöhnlichen Blick in die gewonnenen Einsichten: DieKamerahersteller sind den Photoshop-Entwicklern nicht innovativ genug, ein Foto kann nie großgenug sein und manipulierte Bilder sollen sich in Zukunft auch als solche erkennen lassen.
Würde Apple nach Hamburg laden, dann dauerte die Veranstaltung wohl gerade einmal ein paarSekunden – “über zukünftige Produkte reden wir nicht”, ein Satz würde reichen. DaveStory von Adobe aber, Vice President of Digital-imaging Product Development, spinnt vor einigenJournalisten eine Geschichte über die Zukunft Photoshops und der digitalen Fotografie imAllgemeinen – und spart dabei nicht mit Details. Er spricht über Techniken, die noch weitdavon entfernt sind, in konkrete Produkte Einzug zu halten, in dieser Form vielleicht nie umgesetztwerden. Doch er lässt es sich nicht nehmen, dabei auch eine Reihe konkreterAnwendungsbeispiele aus Adobes Forschung vorzuführen und an die Wand zu werfen. Die schlechteQualität der Fotos bittet macnews.de zu entschuldigen – dafür stammen die Informationenaus erster Hand.
Explodierende Datenmengen als Herausforderung: Gigapixel-Fotos
Manch ein Zuschauer mag an Google Earth denken, als Story auf seinem IBM-Notebook ein Bild desAdobe-Hauptquartiers in San Jose aufruft und dann Details heranholt, die man wohl kaum in dem Fotovermutet hätte. Er vermag es, an Schilder am Horizont heran zu zoomen, die man dort mitbloßem Auge nicht einmal vermutet hätte, und sie bis zur Lesbarkeit zuvergrößern. Am Fenster des Bürogebäudes, an der Bushaltestation, auf dem Dach- immer wieder entdeckt er sich selbst. Zwar ist das gezeigte Foto im Detail etwas manipuliert undhier und da steckt ein kleiner Dave, dennoch ist es nicht aus mehreren Einzelbildernzusammengesetzt, sondern ein einziger Schnappschuss. 400 Megapixel ist es groß, so vielDetailtreue bannen aktuelle Spezialkameras mit nur einem Klick auf ein Foto. Doch wie kann sich derAnwender in solch einem Bilder noch zurecht finden, wie bewegt er sich darin? Und vor allem: Kannein aktuelles Notebook mit solche großen Datenmengen überhaupt zurecht kommen?Story zeigt den Prototypen eines Photoshop-Werkzeuges, die “Pyramide”. Sie baut sich am linkenBildschirmrand auf und gibt einen visuellen Anhaltspunkt, wie groß der Anteil des gezeigtenAusschnitts am Gesamtbild ist. Eine Stufe der Pyramide stellt stets einen schematisierten undvergrößerten Ausschnitt der darüber liegenden Stufe dar.An der Pyramide kann man sehen, wie intelligent sich die Software beim Bewegen durch eingroßes Foto verhalten muss: Ein kleiner gelber Kasten stellt in der Pyramide den amBildschirm gezeigten Ausschnitt dar und hilft beim Zurechtfinden, ein blaues Feld drumherumhingegen den Teil des Fotos, der sich derzeit im Arbeitsspeicher des Computers befindet. BewegtStory den gezeigten Bildausschnitt, so lädt die Software den voraussichtlich als nächstesanzuzeigenden Bildausschnitt bereits in den Speicher – je nachdem, in welche Richtung er sichbewegt. So kann sich der leitende Entwickler ruckelfrei durch ein 3,1 Gigapixel-Foto bewegen, dasaus mehreren Einzelbildern zusammengesetzt wurde.Den Cursor zeigt der Photoshop-Prototyp während der Navigation als gelbe Linie an, derenLänge davon abhängt, wie weit sich das Bild noch vergrößern lässt. Jemehr man ins Detail geht, um so kleiner wird der Strich.Die digitale Fotografie steht erst am Anfang, sagt Story – und man ahnt, was er meint: DerPixelwahn hat erst begonnen und Softwarehersteller Adobe rüstet sich bereits. Dochzunächst einmal wird auch schnellere Hardware gefragt sein, schnellere Grafikkarten,schnellere Festplatten, größere Zwischenspeicher. Der intelligente Aufbau desCachespeichers, den Story hier vorführt, ist nur ein Baustein.
Wenn Photoshop Puzzles zusammensetzt
Ob Story wohl für mehrere Monate in Deutschland weilt, weil Adobe bei Ravensburger in dieLehre geht? Nun, in Hamburg wäre er dann nicht unbedingt gelandet. In jedem Fall lerntPhotoshop derzeit das Zusammensetzen von Puzzles – und will dabei den Meistertitel. Die Vision desHerstellers: Er möchte “die Lücke zwischen Bild und Imagination schließen” – indemder Computer mitdenkt, soll er die Grenzen der Fantasie einreißen.Was sich sehr abstrakt anhört, lässt sich auch konkreter fassen: Eines Tages soll derAnwender nicht mehr gezwungen sein, sich in die vielfältigen Werkzeuge einesBildbearbeitungsprogramms hineinzudenken, die Software soll vielmehr unmittelbar und bereits nacheinem Klick umsetzen, was sich der Anwender vorstellt. Einen intelligenteren Umgang mit Bildernbringen die Forscher der Software in den Adobe-Laboratorien zunächst bei, indem sie siepuzzlen lassen: Sie zerschneiden ein Bild manuell in mehrere Bestandteile und lassen es vomComputer automatisch wieder zusammensetzen – bislang benötigt sie dafür noch einenkleinen Tipp in Form eines Thumbnails. Eine sinnlose Spielerei? Nein, Photoshop soll auf Dauerlernen, was auf einem Bild zusammengehört und einzelne Objekte und Personen selbstständigerkennen. Diese sollen sich verschieben oder löschen lassen, ohne dass man sie zunächstmühsam bis ins Detail auswählen muss.Story führt das vor und zeigt die Technik damit zum ersten Mal vor Publikum: Es reicht,wenn man ein grobes Rechteck um die Person zieht, die man an eine andere Stelle des Bildesverschieben will. Im Demonstrationsvideo zumindest klappt das bereits auf beeindruckende Weise: DerSoftware-Prototyp belässt den Hintergrund unangetastet und füllt sogar die Lücke,die durch das Verschieben des Mädchens auf dem Beispielbild entsteht, automatisch mit einemgeklonten Muster. So kann eine Person auch ohne weiteres Zutun aus einem Bild verschwinden lassen -das Ziehen eines Rechtecks mit dem entsprechenden Werkzeug und ein Klick auf die Entfernen-Tastereichen.Zukunftsmusik oder Fata Morgana? Story pocht darauf: Seine Firma entwickle solche Technikennicht , damit sie – wie im gezeigten Fall – nur mit einem einzigen Beispielbild funktionieren. Inder Zukunft sollen sie auf Millionen von Bildern anwendbar sein. Spricht’s und zeigt, wie man einenBaum aus der Bildmitte an den Bildrand schiebt, ohne den Hintergrund anzutasten, dabei auch nochdie Wolken am Himmel mit einem einfachen Befehl vergrößert.Und spätestens dann wird die Vorstellung richtig verrückt: Beim Verkleinern einesBildes, es zeigt wohl den Markusplatz in Venedig, schneidet der Software-Prototyp nicht nurselbstständig überschüssigen Rand ab, er entfernt auch gleich noch ein Stockwerk desHauses im Hintergrund, damit Erdgeschoss und Dach bei größtmöglichem Vordergrundnoch auf das Foto passen – wenngleich nicht ganz ohne Fehler.
Kamerahersteller zu langsam – Adobe legt selbst Hand an
“Fotokameras haben sich einfach nicht schnell genug entwickelt, die Grundzüge der Technikhaben sich in den letzten hundert Jahren nicht verändert”, findet Dave Story. Adobe hat sichdeshalb aufgemacht, selbst ein Objektiv zu entwickeln, das wie ein Facettenauge eines Insekts inmehrere kleinere Linsen aufgeteilt ist. macnews.de hat diese bereits im letzten Jahr in Frankreichgezeigte Technik ausführlichberichtet : Das Facettenauge bildet ein Motiv zwanzig Mal ab, jeweils aus einem leichtunterschiedlichen Blickwinkel. Damit ist es möglich, ein dreidimensionales Bild zu erzeugen,Perspektiven im Nachhinein leicht zu verändern und beispielsweise einen Schärfefilterlediglich auf Objekte anzuwenden, die sich in einem festgelegten Abstand vom Betrachterstandpunktbefinden.Bislang war dieses Verfahren allerdings noch mit einem gravierenden Nachteil verbunden: Durchdie Teilung der Linse in zwanzig Facetten reduzierte sich auch die Auflösung des fertigenFotos auf ein Zwanzigstel. Nun allerdings will Adobe dieses Problem gelöst haben. Der Adobeangestellte Wissenschaftler Todor Georgiev, Erfinder der “Healing Brush”, soll Anfang des Jahreseine neue Methode vorgestellt haben, die auf einer modifizierten Linse und einem neuen Algorithmusberuht. Mit ihr kann Adobe den einstigen Nachteil zum Vorteil wenden: Die Auflösung wird durchdie Aufteilung der Linse nicht mehr schlechter, sondern verbessert sich sogar um ein Mehrfaches -die Software errechnet fehlende Informationen.Bildbearbeitungssoftware kann Informationen errechnen, die Kameras und Linsen zunächstnicht liefern. Geht es nach Adobe, so müssen die Digitalkameras in Zukunft nicht mehr teuersein, um hervorragende Bilder zu machen. Story zeigt auf die Kamera in seinem Handy: “Wievielkostet diese Hardware? 2 US-Dollar? Stellen Sie sich vor, jemand baut ein Kamera, in der zwanzigsolcher Chips stecken.” Auch Facettenaugen aus mehreren Rezeptoren und mehreren Kameras seiendenkbar – anhand mehrerer Bilder auch minderer Qualität könne der Computer stets einqualitativ herausragendes Foto errechnen – das sei die Fotografie von morgen.
Fotoforensik: Schwindlern auf der Spur
In der Forensik geht es generell darum, Gaunern auf die Schliche zu kommen, Geheimnisse zulüften und verschüttete Schätze zu heben: Die Datenforensik beispielsweise sucht aufFestplatten nach gelöschten Dateien, Geheimdienste und Polizei stellen so längstgelöscht geglaubte Beweismaterialien sicher.Die Techniken der Bildforensik hingegen, die Adobe derzeit erforscht, suchen in Bildern nachAnzeichen von Manipulation. Hat jemand eine wichtige Information aus dem Foto entfernt, etwaswegretuschiert beispielsweise?Anhand eines weiteren Photoshop-Prototypen zeigt Story Fortschritte auf diesem Gebiet. DieTechnik, die Adobe gemeinsam mit mehreren Universitäten weiter entwickelt, wurdeursprünglich zum Erkennen von Kunstfälschungen anhand einer Analyse der Pinselstricheerfunden. In der gezeigten Photoshop-Version findet sich ein Menüpunkt “Image Forensics”,darin die Werkzeuge “CFA Detector”, “Clone Scanner” und “Resampling Detector”.Der CFA-Detektor (“Color Filter Array”) lässt sich auf einen beliebigen Bildausschnittanwenden und untersucht, ob ihn jemand manipuliert hat. Da auf Grund der Bauweise vonDigitalkamera-Chips die einzelnen Bildpunkte nur Primärfarben registrieren und fehlende Farbendurch Interpolation benachbarter Pixel ermitteln müssen, lässt sich in jedem Bild einregelmäßiges Muster feststellen. Anhand Abweichungen in diesem entscheidet die Software,ob ein Werkzeug oder ein Filter angewandt wurden.Auch der Klon-Scanner sucht nach Veränderungen: Er fahndet in einem Bild nach identischenAusschnitten und stellt beispielsweise fest, wenn jemand ein Objekt oder eine Person mit demKlonwerkzeug entfernt haben könnte. Perfekt funktioniert das allerdings noch nicht, räumtStory ein: “Das ist kein Werkzeug, das sich ohne einen Menschen dahinter anwenden lässt.”Das gleiche gilt auch für den Resampling-Detektor: Der nämlich zeigt an, wann jemandein Bild oder den Teil eines Bildes neu gesampelt hat – eventuell um Manipulationen zu verstecken.Nach der Motivation für das Resampling allerdings kann noch immer nur der Mensch fragen undbleibt ihm auch in der Zukunft noch das letzte Wort.Die Zukunft der Fotografie liegt in neuen Rechenmodellen und kommender Software – das zeigtAdobe eindrucksvoll anhand eines kurzen Blickes in die eigene Forschung. Am Ende wird Photoshopgewiss keine Puzzle lösen und auch gigantische Insektenaugen werden in dieser Form wohl nieauf den Markt kommen. Die Bildbearbeitung aber wird einfacher werden und die Handbücher zuPhotoshop könnten irgendwann sogar wieder schrumpfen. Je weniger der Anwender Hand anlegt, umso mehr wird dann der Computer rechnen müssen. Schnellere Festplatten, größereSpeicher, höhere Taktung, neue Prozessoren – das Rennen hat soeben erst begonnen.Bilder: macnews.de
Neues Internetportal bietet unterhaltsamen Zugang zu Statistiken
Einen einfachen und unterhaltsamen Zugang zu Statistiken für den privaten und geschäftlichen Gebrauch bietet ein junges Hamburger Unternehmen seit Dienstag auf seinem neuen Internet- Portal an. Zum Start umfasst das kostenlose Angebot von statista.org Informationen auf der Basis von über einer Million Statistiken aus allen Lebensbereichen. “Unser Ziel ist es, die umfassendste und aktuellste statistische Internet-Datenbank zur freien Nutzung zu etablieren”, sagt Friedrich Schwandt, Gründer und Geschäftsführer der Hamburger Firma Statista, am Dienstag in Hamburg.
Für den Aufbau ihrer Datenbank hat das 2007 gegründete Unternehmen bereits namhafte Partner versammelt, darunter das Institut für Demoskopie Allensbach, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung und das Zentralarchiv für empirische Sozialforschung. Das von derzeit zehn Mitarbeitern der Statista GmbH gepflegte Internet-Portal soll sich über Werbeplatzierungen finanzieren. Das Angebot sei bislang einmalig, sagte Schwandt. “Selbst in den USA gibt es keine Webseite, die den Besuchern statistische Daten einfach und ansprechend vermittelt.”
Info: Statista
Yahoo: Zerschlagung möglich
Die Zukunft des Internet-Riesen Yahoo steht auch nach dem neuerlichen Annäherungsversuch durch Microsoft weiter auf der Kippe. Auf einer Konferenz in Budapest betonte Microsoft-Chef Steve Ballmer am Montag erneut, dass der Softwarekonzern eine komplette Übernahme von Yahoo auch weiterhin als Option in Betracht ziehe. Unterdessen halten Branchenbeobachter aber auch eine Zerschlagung des Internet-Konzerns für möglich.
Die Yahoo-Führung steht nach ihrer Ablehnung des milliardenschweren Übernahmeangebots durch den Redmonder Software- Riesen gleich von mehreren Seiten unter Druck. Yahoo-Investor Carl Icahn hatte die Yahoo-Spitze für ihr Nein zum Angebot in Höhe von 47,5 Milliarden Dollar (30,6 Mrd Euro) massiv kritisiert. Sollte Microsoft erneut einen Komplett-Kauf anstreben, werde das Unternehmen möglicherweise direkt mit Icahn verhandeln oder sich an andere Aktionärsrebellen wenden, sagte Ballmer in Budapest.
Icahn hatte bereits gedroht, gemeinsam mit anderen über den geplatzten Deal verärgerten Aktionären den Verwaltungsrat von Yahoo mit eigenen handverlesenen Kandidaten neu zu besetzen und damit auch Yahoo-Chef Jerry Yang zu vertreiben. Ob der aggressive Investor auch mit Gesprächen über eine begrenzte Partnerschaft zufrieden sein wird, ist ungewiss. Microsoft hatte dem Internet-Konzern eine Kooperation angeboten, in der Microsoft Anzeigen verkaufen will, die auf den Trefferlisten der Yahoo-Suchmaschine geschaltet werden. Im Markt mit solchen Anzeigen ist der Erzrivale Google mit Abstand Marktführer.
Nach bislang offiziell unbestätigten Berichten erwägt Microsoft allerdings auch eine Übernahme des Internet-Suchanzeigengeschäfts von Yahoo, einem Filet-Stück des Unternehmens. Das berichtet etwa das Wall Street Journal (Dienstag). In dem Plan sei auch ein Kauf des Asien-Geschäfts enthalten. Microsoft würde im Gegenzug als Minderheits-Aktionär beim dann verbleibenden Rest-Yahoo einsteigen. Mit dem Verkauf könnte Yahoo zusammen rund 31 Milliarden Dollar kassieren, schätzt Sandeep Aggarwal, Analyst bei Collins Steward LLC dem Bericht zufolge.
Bei einer möglichen Kooperation im Suchanzeigen-Geschäft mit Microsoft könnte die Yahoo-Führung allerdings vor anderen Problemen stehen: Der Internet-Konzern hatte über Wochen bereits eine intensive Werbe-Partnerschaft mit Google getestet. Der Suchmaschinen-Primus hatte der Yahoo-Führung wiederholt Hilfe beim Abwehren einer Übernahme durch Microsoft angeboten. Mit-Gründer Sergey Brin kritisierte unterdessen auch die neuen geplanten Kaufabsichten von Microsoft. “Es wäre schlecht, wenn ein Unternehmen mit einer Geschichte wie Microsoft, das viele böse Dinge getan hat, in einem gewissen Sinn das Internet kaufen könnte”, stichelte Brin in der Zeitung Russian Daily in Moskau gegen Microsoft.
Möglicherweise bleibt Microsoft gar nichts anderes als eineKomplett-Übernahme übrig, wenn der Software-Konzern ernsthaft mit Google konkurrieren will, schätzt Gene Munster, Analyst von Jafray & Co. Da das Unternehmen auf eine Verstärkung im Internet-Werbegeschäft angewiesen ist, werde Microsoft eine Vereinbarung für einen Komplett- Kauf anstreben – entweder mit dem derzeitigen Vorstand oder mit Icahns “Ersatzmannschaft”, schätzt Munster. Microsoft ist es auch nach intensiven Bemühungen bis heute nicht gelungen, im lange vernachlässigten Internet-Anzeigen-Geschäft signifikant an Google heranzukommen.
AAPL zeigt sich wechselhaft
Apples Aktienkurs zeigt sich wankelmütig. An der US-Börse schloss die Aktie mit 185,90 Dollar und stieg damit um 2,30 Dollar im Vergleich zum Dienstag. An der Frankfurter Börse sieht das Ergebnis weit weniger rosig aus. Mit 118,00 Euro fällt der Wert deutlich -um satte 3,20 Euro zum Vortag. Ein Verlust von über 2,6 Prozent zum Vortag.