
Wer mit einem iPad 2 oder Ur-iPad Präsentationen bei einem Geschäftspartner durchführen will, ist bestens gerüstet, wenn er nur zwei bis drei Personen gegenübersitzt. Das iPad ist hier ausreichend, das Display bringt sowohl Standardpräsentationen als auch Schaubilder und Imagefilme dank seines hochwertigen Displays gut rüber. Mehr Vorbereitung und technische Voraussetzungen sind bei großen Gruppen gefordert.
Präsentation für das iPad vorbereiten
Vor einer Präsentation ist diese natürlich erst einmal zu erstellen. Während das bei einfachen Schaubildern oder entsprechend konvertierten Imagefilmen ohne Probleme klappt, ist bei Vorträgen, die mit klassischen Präsentationstools am Windows-PC oder Mac erstellt wurden, einiges zu beachten.
Der Quasistandard für die Erstellung von Präsentationen ist immer noch Powerpoint von Microsoft. Die digitalen Folien lassen sich mit allerlei Multimedia-Elementen deutlich aufpeppen. In Mac-Umgebungen findet neben Powerpoint auch Apples Keynote Einsatz. Befindet sich die Präsentation auf einem Laptop, ist beim Vortrag kaum Ungemach zu erwarten. Damit das iPad den Job übernehmen kann, ist die Präsentationsdatei aufs iPad zu übertragen und dort mithilfe einer geeigneten App abzuspielen.
Problem Kompatibilität
Während es das Programm Keynote für den Mac und als App auch für das iPad gibt, hat Microsoft bis heute keine iOS-Version seiner Office-Suite im Angebot .
Im App Store gibt es diverse Lösungen, die volle Kompatibilität mit den Office-Programmen auf Mac oder Windows-PC versprechen. Bei genauerer Betrachtung wird aber schnell klar, dass die Apps längst nicht alle möglichen Spielereien einer Powerpoint-Präsentation so übernehmen, wie sie am PC konzipiert wurden. Wer mit Powerpoint arbeitet, sollte möglichst auf die intensive Nutzung multimedialer Elemente verzichten, auch eine Beschränkung auf Standardschriften und -bildformate hilft hier deutlich.

Unter OS X ist die Ausgangslage etwas besser. Zwar wird beim Import einer Keynote-Präsentation vom Mac auf das iPad eine Dateikonvertierung vorgenommen, die einzelnen Elemente der Präsentation bleiben aber erhalten. Apples iWork-Suite bietet einen weiteren Vorteil in puncto Workflow: Kommt im Unternehmen zudem iCloud zum Einsatz, können Kollegen auch in letzter Minute noch Änderungen an einer Präsentation vornehmen, sowohl der Mac als auch das iPad unterwegs haben über die iCloud-Funktion ” Dokumente & Daten ” online Zugriff auf die aktuelle Version.
In beiden Fällen empfehlen wir, die Präsentation zunächst zu Hause komplett durchzuspielen, um eventuell bei der Konvertierung (Import) aufgetretene Probleme auszumerzen. Keynote-Nutzern (OS X) empfehlen wir am iPad die gleichnamige App von Apple, Nutzern von Powerpoint (Windows und OS X) die App Documents To Go Premium (14 Euro). Beide ermöglichen auch unterwegs die Bearbeitung einer Präsentation, sogar die Erstellung per iPad. Documents To Go Premium bietet zudem ein hohes Maß an Kompatibilität zu Powerpoint-Dateien.
iPad-Präsentation auf einen Flachbildschirm oder Beamer bringen
Sind die Präsentationsunterlagen komplett und auf dem iPad getestet, gilt es, die Voraussetzungen zu schaffen, um auch vor einer größeren Gruppe von Menschen einen Vortrag zu halten. Alle modernen Konferenzräume in Firmen und Hotels bieten dazu entweder große Flachbildfernseher oder Beamer. Entsprechend ausgerüstete Laptops finden hier einfach Anschluss per HDMI- oder zumindest VGA-Adapter.

Der Präsentator sitzt vor seinem Laptop, die Zuschauen haben freien Blick auf den Fernseher oder die Leinwand, der Displayinhalt des Laptops wird gespiegelt. Mit dem Apple Digital AV Adapter (39 Euro) und dem Apple VGA Adapter (29 Euro) hat Apple zwei Adapter für beide iPad-Modelle sowie für iPhone und iPod Touch im Programm, die die Verbindung zum Flachbildschirm oder Beamer herstellen.
Ur-iPad vs. iPad 2

Ähnlich wie bei der Laptop-Lösung wird der Displayinhalt des iPad 2 bei der genannten Verbindung gespiegelt, also einfach auf Beamer oder Flachbildschirm übertragen – Apple nennt das “Bildschirme synchronisieren”. Das klappt nicht mit dem Ur-iPad. Hier lassen sich nur Videos und Fotos auf Beamer & Co. zaubern.
Wer also unterwegs seine Präsentation vor einer größeren Gruppe durchführt und etwa übernommene Powerpoint- oder Keynote-Dateien zeigen will, sollte über ein iPad 2 verfügen. Zwar lässt sich das Ur-iPad hier auch mit einem Trick einspannen, die Lösung ist aber nur ein Notbehelf (siehe nächste Seite).
Das Gespann aus iPad und Adapter für HDMI beziehungsweise VGA ist die Minimalausrüstung für Präsentatoren, Sie sollten auf jeden Fall noch ein HDMI-Kabel mit ausreichender Länge anschaffen, damit Sie etwas Bewegungsfreiheit haben.
Apple TV 2 nutzen
Wenn Sie zur Präsentation zudem ein Apple TV 2 mitnehmen und der Flachbildschirm beziehungsweise Beamer über einen HDMI-Eingang verfügt, lässt sich eine sehr elegante Lösung aufbauen.

Beide iPad-Modelle unterstützen Airplay für die drahtlose Übertragung von Musik, Fotos und Videos auf einen Flachbildfernseher – allerdings muss hier ein Apple TV 2 “zwischengeschaltet” sein. Der Flachbildfernseher oder Beamer ist in diesem Fall per HDMI-Kabel mit dem Apple TV 2 verbunden – die Lösung stellt einen Ersatz für die Adapterverbindung dar. Auch hier gibt es nur für das iPad 2 “Bildschirme synchronisieren über Airplay” – die drahtlose Variante des Display-Spiegelns. Das Ur-iPad überträgt auch bei Nutzung des Apple TV 2 lediglich Videos und Fotos (sowie Musik). Wir zeigen im Folgenden, wie das Setup für eine Präsentation aussehen kann und erklären die unterschiedlichen Lösungen.
Präsentieren mit dem iPad 2 und Ur-iPad
Zahlreiche Apps erlauben unter iOS 5 das Erstellen und Bearbeiten von Präsentationen. Mit Keynote (8 Euro) lassen sich am Mac erstellte Dateien einfach nutzen und bearbeiten. Documents To Go Premium (14 Euro) verspricht die Bearbeitung und Erstellung von Powerpoint-Dateien. Die App bietet ein hohes Maß an Kompatibilität zwischen einer auf Mac oder Windows-PC erstellten Version einer Präsentation und der Darstellung am iPad. Keynote bietet zusätzlich Integration in iCloud, Dateien werden automatisch zwischen iPad- und Mac-Benutzern abgeglichen.
Präsentation mit dem iPad 2

Das iPad 2 ist im Gegensatz zum Ur-iPad komplett ausgerüstet, um die Präsentation über einen Flachbildschirm oder Beamer auszugeben. Hier verbinden Sie den HDMI- oder VGA-Adapter von Apple mit dem iPad und nutzen ein HDMI-Kabel für die Verbindung zum Ausgabegerät. Auf iPad und Ausgabegerät ist der Bildschirminhalt dargestellt, er wird gespiegelt. Einzig bei der Videoausgabe bleibt das iPad-Display dunkel.
Im Zusammenspiel mit einem Apple TV 2 können beide iPad-Modelle Fotos, Diashows und Videos drahtlos per Wi-Fi-Verbindung auf einen Flachbildschirm oder Beamer mit HDMI-Anschluss übertragen. Das Apple TV 2 ist dazu mit dem lokalen Netz-werk per Wi-Fi oder Ethernet zu verbinden. Fotos und Diashows werden auf dem iPad und dem Ausgabegerät angezeigt. Wird ein Video übertragen, bleibt das iPad-Display dunkel.

Nur das Zusammenspiel von iPad 2 und Apple TV 2 erlaubt es, den Bildschirminhalt des iPad auf das Ausgabegerät per Wi-Fi-Verbindung zu bringen. Dazu öffnen Sie per Doppelklick auf den Home-Button die Multitasking-Leiste und wischen nach rechts. Tippen Sie auf den Airplay-Button, und wählen Sie das Apple TV 2 aus, um Airplay einzuschalten. Über den Schieberegler “Synchronisierung” schalten Sie die Spiegelfunktion ein.

Wie bei der Adapterverbindung zwischen iPad 2 und dem Ausgabegerät wird auch bei der Lösung über Airplay der Bildschirminhalt am iPad beim Abspielen von Videos nicht angezeigt. Bei der Nutzung aller anderen Apps stellen Ausgabegerät und iPad denselben Bildinhalt dar, beim iPad wird die Funktion durch eine blaue Menüleiste mit Airplay-Icon angezeigt. Bildschirme synchronisieren mit Airplay ist die eleganteste Lösung.
Präsentationstipp fürs Ur-iPad

Um Präsentationen vom Ur-iPad per Adapter oder Apple TV 2 auszugeben, ist ein Trick notwendig. Im ersten Schritt exportieren Sie die erstellte Präsentation auf Mac oder PC als PDF-Datei. Die Funktion wird von vielen Windows-Programmen unterstützt, unter OS X klappt das über die Druckfunktion (“Als PDF sichern”). In Grafikprogrammen (Windows) beziehungsweise dem Programm Vorschau (OS X) öffnen sie das PDF.
Jede Seite der Präsentation exportieren Sie jetzt als JPEG aus Ihrem Grafikprogramm beziehungsweise Vorschau. Die Bilddateien lassen sich dann wie Fotos auf das iPad importieren und dort in einem Album sortieren. Am einfachsten funktioniert der Import über Fotostream. Auf dem Ur-iPad lassen sich die Einzelbilder der Präsentation dann per Adapter oder Apple TV 2 vorführen, da die App Fotos unterstützt wird.