
Analyst: iPad in Europa womöglich verspätet
Außerhalb der USA wird es das iPad erst einen Monat später als geplant geben, befürchtet der Canaccord-Adams-Analyst Peter Misek. Apple habe unter einem bei seiner Manufaktur Hon Hai aufgetretenen Produktionsproblem zu leiden, statt einer Million Geräte werde Apple zum geplanten Verkaufsstart Ende März gerade einmal 300.000 iPads in den Handel bringen können. Von daher werde Apple das iPad womöglich zunächst nur in den USA verkaufen, schreibt Misek in einer Notiz an Anleger. Ebenso sei eine generelle Verschiebung um einen Monat denkbar. Offiziell hät Apple nach wie vor am Verkaufsstat Ende März für das Gerät mit Wi-Fi fest, in den USA und “einigen ausgewählten Märkten” soll das iPad mit Wi-Fi und 3G-Funk einen Monat später folgen, im Rest der Welt im Sommer. Das iPad bietet Apple jedoch bisher nicht zur Vorbestellung an, auch dem Fachhandel hat Apple die Annahme von Vorbestellungen untersagt.
Apple verklagt HTC wegen Patentverletzung
“Und ja, wir haben 200 Patente dafür”, versicherte Steve Jobs Anfang Januar 2007 in San Francisco, als er auf der Macworld Expo das iPhone erstmals der Öffentlichkeit zeigte. Schon Nokia muss sich seit Dezember einer Apple-Patentklage um Smartphone-Patente erwehren, gleichwohl reichte Apple diese als Reaktion auf Nokias Klagen um 3G-Technologien ein. Jetzt hat Apple gegen HTC Patentklage eingereicht, das vor drei Jahren als einer der ersten Handy-Hersteller auf Apples iPhone reagiert hatte – und mittlerweile das Nexus One für Google herstellt. Apple reichte die Klage am Dienstag am Bezirksgericht in Delaware sowie vor der Handelsbehörde ITC (International Trade Commission) ein. Insgesamt habe HTC gegen 20 Patente rund um das iPhone verstoßen, heißt es in der Klageschrift. Details sind nicht bekannt, auch nicht, ob das Nexus One gegen Apples Patente verstößt, doch soll HTC vor allen Dingen gegen Patente rund um die Benutzeroberfläche, die Architektur und die Hardware des iPhones verstoßen. Schon im Falle Nokias hatte Apple-CEO Steve Jobs klar gemacht, dass Apple rigoros seine Rechte vor Gericht einklagen werde: “Wir können herumsitzen und dabei zuschauen, wie die Konkurrenz unsere patentierten Technologien stiehlt, oder wir können etwas dagegen tun. Wir haben uns entscheiden, etwas dagegen zu tun. Wir denken, dass Wettbewerb gesund ist, aber Wettbewerber sollten ihre eigene Technologie entwickeln und nicht die unsrige stehlen.”
Apple verhandelt angeblich über iTunes in der Cloud
Seit Apple den Musikstreaming-Anbieter Lala im vergangenen Herbst übernommen hat, drehen sich Spekulationen um eine Erweiterung des iTunes Stores. Cnet zufolge soll Apple derzeit in konkreten Verhandlungen mit Rechteinhabern stecken, um insbesondere Filme über einen Streamingservice aus einer Cloud anbieten zu können. Zwei mit den Verhandlungen vertraute anonyme Quellen erklärten Cnet, dass Apple den iTunes-Kunden eine Art von Tresor mit ihren gekauften Inhalten – Musik, TV und eben Filme – anbieten wolle, aus dem sie sich per Streaming bedienen könnten. Gerade für das iPad wäre ein solcher Dienst attraktiv, ist die Speicherkapazität des iPad unter Umständen schneller erschöpft, als dies Film- und Fernsehfreunden gefallen mag. Schwierig sei das Rechtemanagement, mit DECE hat die Filmindustrie selbst ein Format entwickelt, das das Abspielen von auf Servern vorrätig gehaltener Inhalte auf einer Vielzahl von Geräten erlaubt.
Nokia Siemens preist LTE auf der Cebit
Der Netzwerkausrüster Nokia Siemens demonstriert die Mobilfunktechnologie Long Term Evolution (LTE) auf der Computermesse Cebit. Die Technologie, die als Nachfolger von UMTS und verwandten Standards als Mobilfunk der vierten Generation bereit steht, verspricht laut Nokia Siemens nicht nur höhere Datenübertragungsgeschwindigkeiten, vor allen Dingen die Latenzen seien geringer als bei 3G-Funk. Wie eine namentlich nicht genannte Sprecherin des Unternehmens dem IDG News Service auf der Messer erklärte, soll die Latenz geringer als 20 Millisekunden sein, was dem halben Wert des heute eingesetzten HSPA (High-Speed Packet Access) entspricht. Insbesondere Echtzeitanwendungen wie VoIP-Video-Streaming, Video-Konferenz oder vernetztes Gaming sollten davon profitieren. Die Organisation Global Mobile Suppliers Association (GSA) meldet derweil, dass 59 Carrier in 28 Ländern derzeit den Aufbau von LTE-Netzen planen.
Kaspersky: Smartphone könnte Segen für Internet-Sicherheit werden
Die wachsende Nutzung von Smartphones könnte sich nach Einschätzung des Sicherheitsexperten Eugene Kaspersky künftig als Segen für die Internet-Sicherheit herausstellen. Inzwischen gingen mehr Menschen unterwegs über ihre Smartphones ins Netz als über ihren PC zu Hause, sagte der Mitgründer des Antivirensoftwareherstellers Kaspersky Lab am Dienstag auf der CeBIT in Hannover. Und über die Smartphones werde es künftig viel einfacher sein, entsprechende Sicherheitssysteme und Identifikationen für Nutzer und Gerät einzuführen.
Kaspersky hatte sich in der Vergangenheit immer wieder für eine global agierende Internet-Polizei zum besseren Kampf gegen Cyberkriminalität ausgesprochen. Dieses Ziel sei aber mittelfristig unrealistisch, sagte Kaspersky. Entsprechende Initiativen seien immer wieder von globalen Ereignissen wie die weltweite Wirtschaftskrise oder Epidemien wie die Schweinepest überschattet worden. «Bis es zu einer globalen Aktion kommt, werden die Sicherheitsrisiken längst verschwunden sein», sagte Kaspersky. Die Fortschritte, die die Branche auf internationaler Ebene mache, seien so langsam, dass erste Ergebnisse nicht in den kommenden zehn Jahren zu erwarten sind.
Online-Kriminalität ist inzwischen allgegenwärtig, vor allem auch, weil Betrug im Netz einfach und anonym und ohne großen Aufwand zu realisieren ist. Das ganze Leben spiele sich heute im Netz ab. Vor allem die Nutzer von populären sozialen Netzwerken seien mit ihrer ausgeprägten Naivität derzeit «leichte Beute» für Kriminelle, sagt Kaspersky. «Die Nutzer denken in ihrer Sorglosigkeit, dass sie anonym sind, aber sie sind nur leichte Beute.» Für gezielte Attacken sei nicht einmal eine spezielle Technologie nötig. (dpa)