
©Quelle: CCC
Die Fahnder vom Zollkriminalamt haben von Anfang 2007 bis März 2011 einen Trojaner eingesetzt, um die Computer von verdächtigen Personen zu überwachen. Das berichtet Spiegel Online am Mittwoch. Dabei sei eine Software zum Einsatz gekommen, die von dem deutschen Unternehmen DigiTask entwickelt worden sei und nicht die Schwächen aufweise, die der Chaos Computer Club (CCC) beim kürzlich bekannt gewordenen Bundestrojaner entdeckt habe.
Der CCC hatte bei dem vom ihm analysierten Spionageprogramm unter anderem grobe Design- und Implementierungsfehler entdeckt. Außerdem kritisierte der CCC, dass die zwischen dem steuernden Computer und Bundestrojaner ausgetauschten Daten, wie etwa Bildschirm-Screenshots und Audiodaten nicht verschlüsselt werden und zum Austausch der Daten Server verwendet werden, die in den USA angemietet wurden.
Die vom Zollkriminalamt eingesetzte Spionagesoftware soll diese Schwächen nicht besessen haben, wie das Zollkriminalamt gegenüber dem Nachrichtenmagazin betonte. Alle Daten seien verschlüsselt und nur über in Deutschland stehende Server übertragen worden. Erst die zuständige Ermittlungsbehörde habe die Daten entschlüsselt und die Gesprächsprotokolle seien in die Ermittlungsakten aufgenommen worden. Außerdem betonte ein Sprecher der Behörde, dass mittels eines Trojaners nur die über die Computer geführte Telekommunikation überwacht worden sei und die rechtlichen Vorgaben eingehalten wurden. Jeder eingesetzte Trojaner, so heißt es weiter, sei gemäß eines richterlichen Beschlusses mit den darin genehmigten Funktionen ausgestattet worden und sei erst dann zum Einsatz gekommen.