
Die Systemeinstellungen sind die Schaltzentrale des Systems. Hier können Sie Lion für die Praxis konfigurieren. Ob Aussehen der Oberfläche, Verwaltung der Hardware oder Netzwerkdienste, fast alles lässt sich hier konfigurieren. Wir erklären, welches Modul wofür zuständig ist.
Schneller Zugriff
Die Systemeinstellungen erreichen Sie am schnellsten über das Symbol im Dock oder den Eintrag im Apfelmenü. Die Einstellungsmodule sind nach der Installation in vier Kategorien unterteilt. Installieren Programme weitere Module, werden sie unter “Sonstige” gesammelt.
Läuft das Programm bereits, können Sie über das Kontextmenü des Docksymbols direkt auf jedes einzelne Modul zugreifen.
Über die integrierte Suchfunktion lässt sich innerhalb der Systemeinstellungen nach Stichworten suchen, wobei die Fundstellen in einem Menü unterhalb des Suchfelds angezeigt werden. Dazu werden alle Bereiche der Systemeinstellungen, in denen etwas gefunden wurde, mit kleinen Lichtspots hervorgehoben.
Das ist neu in Lion
Konfiguration von E-Mail, Kalender und Adressbüchern
Mission Control ersetzt und erweitert Exposé & Spaces
Sicherheit jetzt mit Privatsphäre
Ausblenden von Programmstatus im Dock
Neue Einstellungen für Gesten
Einstellung für Scrollrichtung
23 Sprachen in Voice-over
Time Machine mit Versionenunterstützung
Softwareaktualisierung listet installierte Updates
Allgemein : Unter Mac-OS X 10.6 hieß die Systemeinstellung noch “Erscheinungsbild”, genau darum kümmert sie sich auch weiter unter ihrem neuen Namen. Steuerelemente, Menüs und Fenster lassen sich optional grau darstellen. Weitere Einstellungen betreffen die Funktion der Rollbalken. Sie können festlegen, dass ein einfacher Klick in einen Rollbalken ein Weiterblättern um eine Seite im Dokument zur Folge hat. Ein Doppelklick in die Titelleiste eines Dokuments legt das Fenster auf Wunsch im Dock ab. Außerdem können Sie die Zahl der benutzten Programme, Dokumente und Server bestimmen, die sich das System merken und im Apfelmenü des Finders anzeigen soll.

Darüber hinaus lässt sich festlegen, ab welcher Textgröße von 4 bis 12 Punkt die Textglättung von Lion aktiv werden soll.
Bedienungshilfen : In “Bedienungshilfen” lässt sich die Benutzung des Macs für Anwender mit eingeschränkten Seh- und Hörfähigkeiten oder motorischen Schwierigkeiten erleichtern. Man kann beispielsweise die Darstellung vergrößern, invertieren oder auf Graustufen umstellen. Außerdem lässt sich der Mac praktisch komplett per Tastatur steuern. Über “Bedienungshilfen” kann man auch Voice-over einstellen. Mithilfe der Technologie beschreibt Lion die sichtbaren Elemente von Fenstern und Menüs und liest Texte vor. Bisher verstand sich Voice-over nur auf Englisch, mit Lion stehen nun 23 Sprachen zur Verfügung, darunter auch Deutsch .
Benutzer & Gruppen: Hier finden Sie die Benutzer- und Rechteverwaltung von Mac-OS X . Sie können neue Accounts und Gruppen anlegen. Die Anmeldeoptionen, etwa die automatische Anmeldung beim Systemstart, der schnelle Benutzerwechsel oder die Startobjekte, sind ebenfalls hier zu finden.
Bluetooth : Die Bluetooth-Einstellungen sind nur sichtbar, wenn der Mac über ein entsprechendes Modul oder einen USB-Adapter verfügt. Hier können Sie die Funkverbindung und deren Statusmenü an- und ausschalten, Bluetooth-Geräte anmelden oder verwalten sowie den Datenaustausch mit diesen regeln.
CDs & DVDs : Mit diesem Modul legen Sie fest, wie das optische Laufwerk auf ein eingelegtes Speichermedium reagiert. Das System unterscheidet dabei CD- oder DVD-Rohlinge sowie bereits bespielte Musik-, Bilder- und Videoscheiben. Für jeden der fünf Typen kann man unter diversen Möglichkeiten wählen: Mac-OS X ist in der Lage, automatisch ein bestimmtes Programm oder ein Script zu starten beziehungsweise das Medium zu ignorieren.
Datum & Uhrzeit: Neben der manuellen Einstellung von Datum und Uhrzeit kann hier auch der Eintrag eines Timeservers erfolgen, von dem sich das System die aktuellen Daten aus dem Netz holen soll. Außerdem kann die gültige Zeitzone anhand von bekannten WLAN-Hotspots bestimmt werden.

Die Menüleistenuhr lässt sich auf analoge Anzeige umstellen und mit einer gesprochenen deutschen Zeitansage versehen. Bis Mac-OS X 10.6 bot sich auch hier nur die englische Sprache. Zusätzliche Sprachen werden automatisch von Apples Servern geladen.
Dock : Hier lässt sich die Größe der Docksymbole einstellen und deren automatische Vergrößerung unter dem Mauszeiger aktivieren. Außerdem kann man das Dock auch an den Seiten positionieren. Für kleine Bildschirme empfiehlt sich das automatische Ein- und Ausblenden. Neu ist die Option, die Anzeige der geöffneten Programme im Dock auszublenden, jenes kleinen blauen Punkts unter dem Programm-Icon.
Drucken & Scannen: Das Kontrollfeld ” Drucken & Scannen ” regelt die Anmeldung von Druckern und Scannern sowie deren gemeinsame Nutzung im Netz. Unter Snow Leopard hieß die Systemeinstellung noch “Drucken & Faxen”. USB-Faxmodems und Multifunktionsgeräte mit Fax lassen sich trotz der Namensänderung weiterhin verwalten.
Energie sparen: Hier finden Sie Einstellungen zur Aktivierung des Ruhezustands für Bildschirm, Festplatte und den gesamten Rechner. Zusätzlich lässt sich der Mac per Zeitplan an-, aus- und in den Ruhezustand schalten oder nach einem Stromausfall oder “Einfrieren” automatisch neu starten. Auf mobilen Macs gibt es getrennte Einstellungen für Netz- und Batteriebetrieb zur Optimierung von Stromverbrauch oder Leistung.
Freigaben : Lion unterstützt auch in der Client-Version bereits verschiedene Serverdienste, wie zum Beispiel Filesharing via AFP und SMB. Die noch bis Mac-OS X 10.6 unterstützte FTP-Serverfunktion ist in Lion weggefallen. Weiterhin wird der Apache-Webserver hier aktiviert. Über Drucker- und Internet-Freigabe kann man anderen Benutzern lokale Drucker und eine Internet-Verbindung zur gemeinsamen Verwendung im Netz anbieten.
Die Bildschirmfreigabe gestattet die Übertragung des Bildschirminhalts auf einen anderen Mac, um diesen einfach fernzusteuern oder jemanden bei Problemen um Hilfe bitten zu können. Hier lässt sich jetzt auch eine Apple ID als Zugangsname nutzen. Mit der Möglichkeit, Apple-Events von anderen Rechnern zuzulassen, sollte man übrigens vorsichtig sein, da sich dem Mac darüber praktisch alles befehlen lässt.
Weitere Systemeinstellungen
Kindersicherung : Hier finden Sie Funktionen zum Überwachen und Reglementieren eines Accounts. Sie können den Zugriff auf Programme oder Webseiten sperren, Mail- und Chatpartner einschränken oder auch zeitliche Regeln für die Benutzung des Rechners aufstellen. In Lion hat Apple die Optik der Funktion etwas geändert, die Funktionalität im Vergleich zur Version unter Snow Leopard ist geblieben.
Mail, Kontakte & Kalender: Die komplett neue Systemeinstellung kennen alle, die ein iPhone oder iPad nutzen. Auch hier sind die Einstellungen für die Nutzung von Mail-Accounts, Kalendern und Adressbüchern zentral verwaltet. Aufgerufen, kann der Benutzer aus gängigen Mail-Accounts wie Mobile Me, Googlemail und anderen wählen, er muss dann nur seine Mail-Adresse samt Passwort eingeben, die restliche Konfiguration übernimmt Lion.

Accounts anderer Anbieter sind über “Andere” manuell einzurichten. Über die Option lassen sich auch CalDAV-, CardDAV-, LDAP- und andere Server-Accounts wie solche für iChat oder Mac-OS X Server anlegen. Die entsprechenden Konfigurationen kann man zwar weiterhin auch in Mail, iCal und Adressbuch vornehmen, Benutzer sollten aber die zentrale Konfiguration über die neue Systemeinstellung wählen.
Maus : Hier können Sie das Verhalten von Bluetooth- und USB-Mäusen konfigurieren sowie die Belegung der Tasten vorgeben. Benutzer einer Magic Mouse konfigurieren hier auch die Gesten.
Mission Control: Mit Lion sind die Systemeinstellungen Exposé und Spaces für die Verwaltung von virtuellen Bildschirmen (Spaces) verschwunden, an ihre Stelle tritt Mission Control .

Hier bestimmen Sie, ob das Dashboard als eigenes Space angezeigt wird. Dazu legen Sie fest, mit welchen Tastenkombinationen alle Spaces angezeigt werden, das Programmfenster in den Vordergrund geholt wird, der Schreibtisch einzublenden ist und so weiter. Unter Lion können Spaces jetzt unterschiedliche Schreibtischhintergründe verwenden. Ein Programmfenster ziehen Sie oben in die Space-Leiste, es wird dann zu einem eigenen virtuellen Bild-schirm.
Mobile Me: Die Systemeinstellung nimmt die Verbindungsdaten für Apples Internet-Dienst auf – der läuft allerdings im Sommer 2012 aus. An seine Stelle tritt ab Herbst iCloud . Einige iCloud-Dienste sind bereits jetzt aktiv und werden von iTunes und iOS-Geräten genutzt. Wenn iCloud ab Herbst mit der Vorstellung von iOS 5 für iOS-Geräte den kompletten Funktionsumfang bietet, dürfte Apple einem kommenden Lion-Update eine entsprechende Systemeinstellung spendieren.
Monitore: Unter “Monitore” wechseln Sie die Bildschirmauflösung und Farbtiefe. Bei vielen Monitoren können Sie auch die Bildfrequenz einstellen. Im zweiten Bereich der Monitoreinstellungen können Sie ein Farbprofil auswählen beziehungsweise mit der Kalibrierungsfunktion ein eigenes erstellen.
Netzwerk : In diesem Modul finden Sie alle Einstellungen zur Konfiguration der verschiedenen Netzwerkschnittstellen und -protokolle, egal ob Ethernet, Wi-Fi-Zugang oder DSL-Verbindung per PPPoE. Mehr dazu lesen Sie in unserem Ratgeber ” Netzwerk unter Mac-OS X Lion einrichten “
Schreibtisch & Bildschirmschoner: Der Name beschreibt die Aufgaben dieses Moduls bereits sehr gut. Hier geht es darum, den Schreibtischhintergrund zu wechseln, wofür Apple wieder einmal ein paar neue Bilder beigelegt hat. Außerdem können Sie den Bildschirmschoner wählen und bestimmen, nach welcher Zeit er aktiviert werden soll. Sie können für beide Funktionen auch Bildsammlungen aus iPhoto und Aperture verwenden.
Sicherheit : Das Modul kümmert sich um alle Aspekte der Datensicherheit. Sie können etwa ein Passwort beim Beenden von Ruhezustand oder Bildschirmschoner abfragen lassen. Mit Filevault 2 kommt die neue Version der Verschlüsselung zum Einsatz, unter Lion lassen sich jetzt die komplette Festplatte sowie externe Massenspeicher verschlüsseln.

Die Konfiguration der Firewall erfolgt ebenfalls in diesem Modul. Neu ist die Option “Privatsphäre”, mit deren Hilfe Sie Daten-übermittlung an Apple ebenso unterbinden können wie die automatische Ortsbestimmung durch Programme. Eine ausführliche Anleitung ” Sicherheitseinstellungen in Mac-OS X Lion ” finden Sie auf Macwelt.de.
Software-Aktualisierung: Mac-OS X verfügt über eine integrierte Updatefunktion, die nach neueren Versionen der vorhandenen Systemsoftware und der Apple-Programme suchen kann. Die Software-Aktualisierung kann täglich, wöchentlich oder monatlich starten und die gefundenen Updates optional auch gleich herunterladen. Alternativ lässt sich die Update-Suche manuell starten. Im zweiten Bereich des Fensters informiert das Modul über bereits installierte Updates.
Spotlight : Über dieses Modul bestimmen Sie, welche Arten von Fundstellen die Suchfunktion Spotlight anzeigen soll und in welcher Reihenfolge. Außerdem erlaubt Spotlight, bestimmte Volumes oder Ordner von der Suche auszuschließen.
Sprache : Dieses Modul ist für die Spracherkennung und -ausgabe des Systems zuständig. Während die Spracheingabe weiterhin nur in Englisch akzeptiert wird, können Sie jetzt bei der Sprachausgabe aus 23 Sprachen wählen.
Sprache & Text: Hier erfolgt die Anpassung an die Landessprache, vom Schriftsystem und der Tastaturbelegung bis zu Datums-, Uhrzeit- und Zahlenformaten.
Startvolume : In diesem Modul bestimmen Sie, von welchem Laufwerk der Mac starten soll. Hierfür werden alle startfähigen Volumes zur Auswahl angeboten. Bei Bedarf können Sie den Mac auch beim nächsten Mal im Firewire-Festplattenmodus starten, wodurch er sich wie eine externe Platte verhält.
Tastatur : Ändern Sie Tastaturkürzel oder die Wiederholrate einer gehaltenen Taste. Benutzer von PC-Tastaturen können das Verhalten der Modifizierungstasten, also Befehls-, Control-, Feststell- und Wahltaste, untereinander tauschen, damit die Positionen der Tasten zueinander wieder der normalen Mac-Belegung entsprechen.
Time Machine: Die Backup-Funktion wird über ein eigenes Einstellungsmodul konfiguriert. Hier können Sie das Sicherungsvolume auswählen oder Bereiche definieren, die nicht mitgesichert werden sollen.

Es wird auch angezeigt, wann das erste oder das jüngste Backup erfolgt sind beziehungsweise der nächste Lauf ansteht.
Ton: Unter “Ton” finden Sie die Einstellungen für Warnton und Lautstärke. Außerdem können Sie hier festlegen, welchen der verfügbaren Ein- und Ausgänge das System für Audiosignale nutzen soll. Die Toneffekte der Oberfläche lassen sich ebenfalls im Tonmodul deaktiveren.
Trackpad: Das Modul ist unter Lion immer sichtbar, steht aber zur Konfiguration nur Macs zur Verfügung, die ein Trackpad nutzen – also alle Macbooks.

Wenn Sie ein Magic Trackpad von Apple an Ihrem Desktop-Mac nutzen, können Sie die neuen Lion-Gesten auch hier nutzen. Im Modul können Sie die verschiedenen Ein- bis Vierfingergesten an- und ausschalten. Wie die Gesten funktionieren, wird durch anschauliche kleine Filme erklärt.
Zum Schluss
Zahlreiche Einstellungsmodule lassen sich sicherheitshalber sperren. Änderungen sind dann nur nach einem Klick auf das Schloss in der linken unteren Ecke und der Passworteingabe möglich. Einige bieten auch ein kleines Statusmenü an, das am rechten Rand der Menüleiste eingeblendet wird und die wichtigsten Einstellungen des Moduls zeigt – sehr praktisch für den Airport-, iChat- oder PPPoE -Status zur Kontrolle der entsprechenden Funktionen.