
Urteil gegen Musikpiratin verschafft RIAA Rückenwind
Rechtsexperten halten die 220.000 US-Dollar Schadensersatz, zu der eine Tauschbörsennutzerin letzte Woche in Minnesota verurteilt wurde einerseits für überzogen, andererseits als Rückenwind für den US-Phonoverband RIAA in seiner Kampagne gegen illegale Downloads. Das Urteil werde die RIAA “sicher als ein Banner” vor sich hertragen, meint der Rechtsanwalt Charles Mudd aus Chicago gegenüber unseren Kollegen der Computerworld. Der Richterspruch werde die Kampagne der RIAA gegen Urheberrechtsverletzungen unterstützen, obwohl er seine Mängel habe. Die 220.000 US-Dollar Schadensersatz seien wesentlich höher als man habe erwarten können, im Prozess ging es um lediglich 24 Songs, welche die verurteilte 30-Jährige in das Kazaa-Netz hochgeladen habe. In anhängigen Prozessen sei es für die Angeklagten im Lichte des Urteils aus Minnesota mit Sicherheit ratsam, Vergleichsangebote der RIAA anzunehmen, anstatt den Prozess bis zum Ende zu führen. Mark Avsec, Partner der Kanzlei Benesch, Friedlander, Coplan und Aronoff LLP stößt ins gleiche Horn: “Die wirklich schamlosen File-Sharer werden sich ihr Tun nun zweimal überlegen, da sie sehen, dass das Urheberrecht wirklich existiert.” Über die Höhe des Schadensersatzes sei er nicht überrascht, in jedem Einzelfall könnten laut Gesetz bis zu 30.000 US-Dollar fällig werden. Während Avsec Verständnis für die juristische Komponente der RIAA-Kampagne zeigt, kritisiert er gleichzeitig die US-Plattenindustrie. Das zunehmende Filesharing zeige ein tieferes Problem auf, die Leute wollten keine 18 US-Dollar für ein Stück Plastik bezahlen, das nur einen für sie interessanten Song berge.
Der New Yorker Anwalt Ray Beckerman vertritt zahlreiche Angeklagte in ähnlichen Prozessen und sieht unter seinen Mandanten zunehmend Angst vor hohen Schadensersatzforderungen. Die ausgesprochene Strafe von 220.000 US-Dollar sei außerhalb eines jeden Maßstabes, den Schaden von 23,76 US-Dollar um den Faktor 10.000 übersteigend. Unter den Mandanten habe bisher ein Fall aus Illinois für Aufregung gesorgt, bei der eine Frau zu 20.000 US-Dollar Schadensersatz verurteilt worden war.
iPod Nano fängt Feuer
Wie unsere Kollegen von Macworld berichten, hat ein gut zwei Jahre alter iPod Nano in der Tasche des Angestellten des Flughafens von Atlanta Danny Williams spontan Feuer gefangen. Der Brand habe gut 15 Sekunden gedauert, Williams wurde jedoch nicht verletzt. Apple hat zu diesem Vorfall keine Stellung genommen, nach aussagen von Williams’ Mutter habe Apple jedoch einen rückfrankierten Karton mit der Bitte um Zusendung des verkokelten iPod Nano geschickt. Der iPod Nano verwendet eine Lithium-Ionen-Batterie, defekte Akkus ähnlicher Bauart hatten im vergangenen Jahr den Hersteller Sony und Laptop-Hersteller wie Apple, Dell oder Lenovo zu umfangreichen Rückrufaktionen gezwungen. Die Frage bleibt: Droht Apple Ärger mit unzuverlässigen Akkus oder hat sich Williams einfach nur verboten heiße Musik auf den iPod Nano geladen?
Luxology lizenziert Pixar-Technologie
Der Hersteller der 3D-Grafiksoftware Modo Luxology hat 3D-Technologie der Pixar Animation Studios lizenziert. Um welche Techniken es sich genau handelt und was das für zukünftige Modo-Versionen bedeutet, sagt das Unternehmen nicht: “Luxology macht keine speziellen Aussagen bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Technik in Luxology-Software Verwendung finden.” Man sei jedoch davon begeistert, die “fundamentalsten Redering- und Modelling-Algorithmen des Planeten” in Zukunft verwenden zu dürfen.
Microsoft gibt zwei Spiele zur Xbox 360 dazu
Im anlaufenden Weihnachtsgeschäft verschärft sich der Konkurrenzkampf im Markt der Spielekonsolen. Nachdem zuletzt Microsoft die Preise für seine Xbox 360 gesenkt und Sony mit Preisreduzierungen und einem abgespeckten günstigen Modell der PS3 nachgezogen hat, legt der Redmonder Konzern nun jeder Xbox 360 zwei Spiele bei. Dabei handelt es sich um das Forza Motorsport 2 und Marvel Ultimate Alliance. Das Angebot gilt in den USA für Xbox 360 Pro und die Xbox 360 Elite.
Get a Mac: Es gibt nicht nur PCs
Apple tut mit der Get a Mac -Kampagne so, als gebe es neben dem Macintosh nur PCs. Verständlich, dass sich da manche Benutzer eines anderen Betriebssystems übergangen fühlen und deshalb ihr eigenes Pendant zur Werbung aus Cupertino schaffen. EntiTea bietet für Unix-, Linux- sowie Amiga-Benutzer und viele andere ein Ebenbild. Passt es?
Vor zehn Jahren: Hier irrte Michael Dell
Auf ein amüsantes Detail weist CNN Money hin: Vor zehn Jahren hatte Michael Dell auf die Frage, was er als Chef von Apple machen würde, geantwortet: Ich würde das Unternehmen schließen und das Geld den Aktionären zurückzahlen. Wie gut, dass Dell sich weiterhin dem Zusammenbasteln und Versand von PCs gewidmet hat. Denn der Wert von Apple liegt heute bei 140,4 Milliarden US-Dollar, das ist mehr als doppelt so viel wie Dell mit 62,27 Milliarden US-Dollar.
Jeder dritte Deutsche nutzt Online-Banking
Im Jahr 2006 betrieben in Deutschland 32 Prozent der Personen zwischen 16 und 74 Jahren ein Online-Konto. Im Jahr 2004 waren es 26 Prozent, teilt der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) in Berlin mit. Im laufenden Jahr werde die Quote voraussichtlich auf 35 Prozent steigen. (dpa)