
Spätestens wenn man sieht, mit welchem Aufwand die Hersteller von Fernsehern, AV-Receivern oder Settop-Boxen sich bemühen, ihren Geräten Zugang zum Internet zu verschaffen, fragt man sich, ob nicht ein richtiger Computer die universellere und bessere Lösung wäre. Beispielsweise leistet ein Mac Mini mit Fernsehempfänger mehr als viele digitale Videorekorder, spielt dazu aber noch die komplette iTunes-Sammlung ab, zeigt optional DVDs sowie beliebige Filmformate und bietet vollen Internet-Zugriff – von seinen weiteren Fähigkeiten ganz zu schweigen. Mit kompakter Bluetooth-Tastatur und Magic Trackpad fällt auch die Bedienung vom Sofa aus nicht schwer, und als Monitor kann der HD-Fernseher dienen, der im Vergleich zu Computermonitoren groß und günstig ist. So lässt sich der Mac perfekt ins Heimkino integrieren.
Alle halbwegs modernen Macs lassen sich mit geringem Aufwand dazu bringen, Bildsignale im HD-Format und auf Wunsch auch Audiosignale in den digitalen Mehrkanalformaten auszugeben.
Bilder per HDMI
Der Standardanschluss bei HD-Fernsehern und AV-Receivern ist die Alternative – Apple TV Es gibt eine einfache und mit rund 120 Euro zudem preisgünstige Alternative zum Direktanschluss des Macs an den Fernseher: Das url link http://store.apple.com/de/browse/home/shop_ipod/family/apple_tv Apple TV _blank ist ein kleiner Kasten mit HDMI-Anschluss, der entweder aus der iTunes-Bibliothek eines Macs oder PCs im Netz Filme, Musik und Fotos bezieht oder sich sogar direkt aus dem iTunes Store im Netz mit HD-Filmen und über iCloud mit Fotos versorgen kann. Per Airplay dient das Apple TV als drahtlos erreichbares Ausgabegerät für iPod Touch, iPad oder iPhone. Auch Youtube, Flickr und Vimeo sind bequem per Fernbedienung erreichbar. Was ein Apple TV im Gegensatz zum richtigen Mac aber nicht kann, ist surfen, DVDs und andere Filmformate mit beliebigen Softwareplayern zeigen oder “richtige” Spiele spielen. HDMI -Schnittstelle, die Bild und Ton gleichermaßen digital übertragen kann. Was die Bildübertragung angeht, entspricht HDMI (High Definition Multimedia Interface) der im Computerbereich üblichen DVI-D -Schnittstelle (Digital Visual Interface), allerdings ergänzt um die Möglichkeit, das Signal per HDCP (High-bandwidth Digital Content Protection) zu verschlüsseln.

Nur die aktuellen Mac-Mini-Modelle bieten einen direkten HDMI-Ausgang. Hat man eine DVI-D-Schnittstelle, reicht ein günstiges und in jedem Elektronikmarkt erhältliches Adapterkabel, um das Bild an den Fernseher zu übertragen. Ältere Macs bieten noch einen DVI-Anschluss, doch seit einigen Jahren setzt Apple auf den Mini-Displayport beziehungsweise den dazu kompatiblen Thunderbolt-Anschluss. Hier gibt es zwei Wege zu HDMI: entweder ein direkter Adapter vom Mini-Displayport auf HDMI wie der von Moshi für rund 40 Euro oder aber Apples eigener Mini-Displayport auf DVI-Adapter für 29 Euro plus das bereits erwähnte DVI-HDMI-Kabel aus der Grabbelkiste. Nicht nutzen sollte man aber den analogen und qualitativ meist minderwertigen VGA-Eingang, den manche Fernseher bieten.
Einstellungen für den Fernseher am Mac

Ist der Fernseher per HDMI angeschlossen, bietet der Mac die passenden HD-Auflösungen 720p, 1080i und 1080p an. Mit 720p erscheinen Menüs und Dialoge größer und sind vom Sofa aus besser zu erkennen. Solange weder im iTunes Store noch bei den öffentlich-rechtlichen Sendern höher auflösende Sendungen zu bekommen sind, ist die “kleine” HD-Auflösung fast noch die bessere. Wer die höhere Auflösung möchte, sollte das flimmerfreie 1080p verwenden, das nur ältere HD-Fernseher nicht darstellen können. Nach Möglichkeit sollte am Mac der Haken bei “Overscan” aktiviert sein, denn nur dann wird die volle Auflösung ausgenutzt. Zeigt der Fernseher die Menüleiste am Bildrand nicht mehr, sollte man mit dessen Einstellungen für die Bildgröße experimentieren. Meist gibt es eine “PC”- oder “1 zu 1”-Einstellung, mit der die Bildfläche voll ausgenutzt wird.
Ton-Einstellungen mit dem Fernseher

Theoretisch überträgt HDMI digitale Bild- und Tonsignale parallel. Allerdings klappt dies nur bei den neueren Mac-Mini-Modellen mit direktem HDMI-Anschluss sowie bei Macs ab etwa Mitte 2010 , die mit dem oben genannten Moshi-Adapter genutzt werden. Hier werden bis zu acht digitale Audiokanäle mit übertragen. Hat man einen älteren Mac oder eine andere Verkabelung, muss man dennoch nicht auf guten Ton verzichten: Bei allen neueren Macs ist die Kopfhörerbuchse gleichzeitig ein digitaler, optischer Audioausgang nach dem Mini-Toslink-Standard.

Der passende Adapter liegt praktisch allen optischen Kabeln bei. Nach dem Einstecken ist der optische Ausgang aktiv und überträgt beispielsweise Dolby-Digital-Ton in 2.0, 5.1 oder 7.1 von der DVD oder Eye TV an einen AV-Receiver oder einen mit entsprechendem Eingang versehenen Fernseher. Bei TV-Geräten ohne optischen Eingang bleibt nur die analoge Stereoverbindung, meist über ein Adapterkabel vom 3,5-mm-Klinkenanschluss des Macs auf Cinch-Eingänge am Fernseher.
Raumklang mit AV-Receiver
Wer im Wohnzimmer nicht nur einen HD-Fernseher, sondern auch einen AV-Receiver mit entsprechenden Lautsprechern einsetzt, kann nicht nur Raumklang bei Filmen und Fernsehen nutzen, sondern auch seine iTunes-Musiksammlung in sehr hoher Qualität hören. Fehlt eigentlich nur noch der Bluray-Player zum Glück, aber dieser ist dann ja fast schon ein günstiges Peripheriegerät zur ansonsten perfekten Unterhaltungszentrale.