
Apple wegen iPhone-Rendering verklagt
Apple steht eine weitere Klage ins Haus. Diesesmal geht es um die Rendering-Technologie auf dem iPhone und iPod Touch.
Picsel Technologies klagt gegen Apple wegen Patentverletzung. Demnach setzt Apples Piscels Technologie ein, um auf dem iPhone und iPod Touch der Bildschirmanzeige zu beschleunigen. Ohne den ungenehmigten Einsatz sind die flüssigen Darstellungen von Zooms, Kameraschwenks, Verschieben von Dokumenten, Bildern und Webseiten laut Picsel nicht möglich.
Nixon Peabody LLP reichte die Klage im Auftrag von Picsel beim US-Amtsgericht in Delaware ein. Picsel verlangt darin Schadensersatz-Zahlungen von Apple in Höhe der dreifachen Lizenzgebühren für alle bereits verkauften Geräte.
Das Patent von Picsel wird mit offizieller Lizenz in bisher 250 Millionen Geräten eingesetzt. Zu den Kunden zählen zum Beispiel KDDI, Motorola, Nokia, NTT Docomo, Palm, Samsung, Sharp und Sony Ericsson.
Chrome für den Mac macht Fortschritte
Mike Pinkerton , einer der Entwickler der Mac-Version von Google Chrome, hat in seinem Blog die ersten Screenshots veröffentlicht.
Nach der Freigabe von Googles Webkit-basierten Browser Chrome 1.0 für Windows kursierten die Gerüchte über die Mac-Version. Auch jetzt spricht der Blog von Pinkerton nicht von einer baldigen Fertigstellung. Genauer gesagt funktionieren in seiner Entwickler-Version bisher weder Klicken noch Rendering im Browser, aber ein Bild der Anwenderoberfläche soll schon mal das schlichte und klare Design vorstellen.
Laut Pinkerton geht die Entwicklung nur schleppend voran, da das in Mac-OS X mitgelieferte Webkit die Arbeitsweise von Chrome nicht unterstützt und jede Menge Anpassungen programmiert werden müssen.
Psystar reicht Klageerweiterung gegen Apple ein
Nachdem der Hersteller des Mac-Klons Open Computer Psystar in der letzten Woche von Richter William Alsup dafür grünes Licht erhalten hat, reichte das Unternehmen nun seine Klageerweiterung gegen Apple ein. Psystar wirft dem Mac-Hersteller vor, in unfairer Weise Mac-OS X an Apple-Hardware zu koppeln und so den Wettbewerb zu verhindern. In den Lizenzbedingungen für Mac-OS X verbietet Apple ausdrücklich die Installation des Betriebssystems auf Rechner von Drittherstellern, dieser Ausschluss von Wettbewerbern ist aus Sicht Psystars illegal. In der Klageerweiterung zitiert Psystar, das zuerst von Apple wegen Verstoßes gegen die Lizenzbedingungen und damit das Urheberrecht verklagt wurde, unter anderem Aples Marketingchef Phil Schiller. Dieser hat 2005 kund getan, dass Apple niemanden daran hindern werde, Windows auf einem (Intel-)Mac zu installieren, sich aber gegen Installationen von Mac-OS X auf herkömmlichen PCs vehement zur Wehr setzen werde. Psystar vermutet nun in Mac-OS X Code, der eigens dafür gedacht sei, auf Fremd-PCs Kernel-Panics zu verursachen. Psystar hatte in seiner ursprünglichen Gegenklage Apple wegen eines “Monopols im Mac-OS-Markt” beschuldigt, diese Argumentation hatte das Gericht abgewiesen.
Palm stellt Palm-OS ein und setzt auf Web-OS
Palm stellt die Verwendung seines Betriebssystems Palm-OS ein. Nur das derzeitige Centro Smartphone wird noch unter Palm-OS laufen, kündigte Palms Geschäftsführer Ed Colligan am letzten Mittwoch auf einer Investoren-Konferenz in San Francisco an. In Zukunft will Palm ausschließlich auf sein neues Betriebssystem Web-OS setzen oder Windows Mobile unterstützen.
Palm schätzt dass bisher zirka 30 000 Software-Entwickler unter Palm-OS ungefähr 100 000 Anwendungen schrieben. Colligan hofft mit dem Umstieg auf Web-OS weltweit bis zu 10 Millionen Software-Entwickler zum Einstieg zu bewegen.
Vorteile von Web-OS vs. Palm-OS
Entwickelt wurde Web-OS für Palms Pre Smartphone , aber Colligan gab auf der Konferenz keine weiteren Details preis. Er wiederholte dort lediglich, dass jeder mit Grundkenntnissen in CCS (Cascading Style Sheets), Javascript und HTML Anwendungen für Web-OS schreiben kann. Im Januar hat Palm für eine handverlesene Auswahl von Entwicklern eine Vor-Version des Web-OS Mojo Anwendungs- Framework und Mojo Software-Entwicklungs-Kit freigegeben. Gemäß der Webseite von Palm unterstützt Web-OS HTML 5 und lokale Datenspeicherung (d.h. die Anwendung und Daten sind offline einsetzbar). Ein Entwickler hat bestätigt, dass hier ein Linux Dateisystem eingebaut wurde. Außerdem wird in Web-OS ein Nachrichtensystem, ein sogenannter Message-Bus, basierend auf JSON (Javascript Object Notification) eingesetzt. Dieses Text-basierte Datenaustauschformat ersetzt XML zur Einbindung von Geräte-Diensten und -Funktionen.
Web-OS hört sich nach Browser-basierter Anwendung an, aber alle Web-OS Anwendungen werden auf dem Palm Pre installiert und dort ausgeführt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Anwendungen werden zur Porgrammentwicklung aber nur Web-Grundlagen vorausgesetzt, und nicht komplexe Programmiersprachen wie C oder Java. Der große Vorteil ist somit, dass viele Entwickler sehr schnell auf Web-OS umsteigen und erfolgreich Anwendungen schreiben können.
Vorteile und Grenzen des Mojo SDKs
Das Mojo Software-Entwicklungs-Kit (SDK) unterstützt den Entwurf von Benutzeroberflächen, Datenspeicherung und die Interaktion von Daten und Anzeige-Elementen. Damit ist es für fast alle Programme ideal zugeschnitten, lobt Tom Conrad, technischer Direktor von Pandora Internet Radio, in einem Interview mit Palminfocentre.com im Januar. Die Ausnahmen sind komplexe, ausgefeilte Spiele.
Das Mojo SDK soll in der zweiten Hälfte von 2009 für alle Entwickler verfügbar sein. Code-Beispiele, Dokumentation und Entwicklungs-Werkzeuge wie zum Beispiel eine Eclipse-basierte Entwicklungsumgebung. (“Eclipse” ist eine Open-Source Softwareentwicklungs-Plattform, die durch Plug-Ins komplexe Programmiersprachen wie Java, C, C++, Pearl usw. integriert.)
Features von Web-OS für Palms Pre Smartphone
Das Smartphone Palm Pre soll nur der Vorreiter einer Reihe von Palm-Produkten mit Web-OS sein. Palms Geschäftsführer Ed Colligan deutete an, dass weitere Entwicklungen aber noch eine Weile auf sich warten lassen werden. “Alle Kapazitäten werden derzeit bei Palm eingesetzt, um Palm Pre mit Web-OS und SDK marktreif zu gestalten,” beschreibt Colligan.
Palm hat im Januar sein Palm Pre auf der CES in Las Vegas zum ersten Mal öffentlich vorgestellt. Im Gegensatz zu Apples iPhone unterstützt Pre wie Googles Android mit Web-OS echtes Multitasking, d.h. mehre Programme laufen parallel und werden im Hintergrund weiter ausgeführt.
Als weitere Schlüsselfunktion von Web-OS wurde Synergy vorgestellt, ein Programm zum Zusammenfassen von Daten aus verschiedenen Quellen, wie zum Beispiel mehreren Kalendern oder Adressbüchern. Beim Aktualisieren eines Eintrags auf dem Palm Pre synchronistiert Synergy diesen dann automatisch mit allen online verfügbaren Anwendungen. Wie unter Palm-OS sind auch unter Web-OS die Nachrichten-Dienstprogramme verknüpft, d.h. ein Gespräch kann zum Beispiel via SMS eröffnet und dann mit Instant Messenger weitergeführt werden.
Obwohl Web-OS auf weit verbreiteten Web-Standards beruht, ist das Betriebssystem keine Open-Source-Software. Colligan bestätigte, dass Palm nicht plant, Lizenzen zu vergeben. Statt dessen “arbeitet Palm konzentriert an einer integrierten Komplett-Lösung für seine Kunden”, berichtet Colligan.