Das Hauptproblem beim Start von iTunes Match war sicherlich die starke Belastung der Apple-Server und ortsabhängig auch die der Internet-Verbindung. Die Hysterie der Startphase sollte inzwischen überstanden sein, sodass aus dieser Richtung wohl kein Ärger mehr droht. Probleme können allerdings andere Kleinigkeiten machen. iTunes Match akzeptiert nämlich nicht jeden Titel. Wie man den neuen Musikdienst in vielen Fällen trotzdem zur Mitarbeit überreden kann, zeigen wir nun an einigen Beispielen.
Schlechte Qualität

Ein Grund für die Ablehnung ist eine zu geringe Bitrate. Titel mit weniger als 96 KBit/s lehnt iTunes Match ab. Nun wird heute wohl kaum noch jemand auf die Idee kommen, CDs mit so geringer Datenrate zu rippen, aber wer sich schon mit digitaler Musik beschäftigt hat, als typische Festplattengrößen noch im zwei- oder knapp dreistelligen Megabyte-Bereich lagen, wird oft noch solche Titel in der Sammlung haben. Auch Mitschnitte von Internet-Radios können entsprechend dünn daherkommen und sind genau wie liebgewonnene alte Songs nur schwer neu zu beschaffen.

Die Lösung heißt in diesem Fall “Transcodierung”, also die Neukodierung mit anderer Bitrate. Konvertiert man die Songs in 128 KBit/s, klingen sie zwar nicht besser, werden aber von iTunes Match akzeptiert. Selbst wenn der Dienst sie nur hochlädt, hat man zumindest von anderen Geräten Zugriff auf die Titel. Wie die Transcodierung mit iTunes funktioniert, erklären wir gleich noch.
Große Dateien

Als zweites Problem kommt auch die Dateigröße ins Spiel. Titel mit mehr als 200 MB Größe werden laut Apple nicht unterstützt. Das kann ein Problem bei Liveaufnahmen oder seitenweise digitalisierten LPs sein. Wir probierten es mit einer über 220 MB großen AIFF-Datei. Sie wurde klaglos hochgeladen. Trotzdem sollte man so große Titel zur Nutzung mit iTunes Match besser zerlegen. Das macht man mit einem Audio-Editor wie Audacity (kostenlos, http://audacity.sourceforge.net ), aber zur Not kann man auch iTunes benutzen. Hierzu ruft man per Menü “Datei > Information” auf (am Mac “Ablage > Information”). Unter “Optionen” findet man dort die Angaben “Starten bei” und “Stoppen bei”, mit denen sich ein Bereich des Titels zum Abspielen markieren lässt. Setzen Sie diese Zeitmarken auf Anfang und Ende eines Titels in der Gesamtaufnahme, und bestätigen Sie mit “OK”. Dann aktiveren Sie in iTunes wieder den Song und wählen im Kontextmenü “AAC-Version erstellen”. Ist anstelle von AAC ein anderes Format eingestellt, ändert sich der Befehlsname entsprechend. iTunes erzeugt nun einen Titel mit den aktuellen Importeinstellungen (siehe unten), der nur den gerade festgelegten Bereich enthält. So verfahren Sie mit allen Songs in einer Aufnahme, indem Sie jeweils Start- und Endpunkt neu festlegen.
Falsches Format
Die dritte Gruppe sind Songs im falschen Format. iTunes Match erwartet die Standardformate AAC, MP3, Apple Lossless, AIFF und WAV. DRM-geschützte AACs werden nur durch Titel aus dem iTunes-Katalog ersetzt, wenn sie aus dem iTunes Store des Landes kommen, in dem man iTunes Match aktiviert und der Computer berechtigt ist, sie zu spielen. Passt das Format nicht, muss man die Titel konvertieren. DRM-geschützte Songs kann man auf einem legitimierten Rechner auf CD brennen und diese neu importieren.
Richtig konvertieren

Für den Wechsel von Bitrate oder Format legt man das Importformat in den iTunes-Einstellungen fest. Klicken Sie in “Allgemein” auf die Schaltfläche “Importeinstellungen”. Es erscheint ein Fenster, in dem Sie im Aufklappmenü “Codieren mit” das Format und darunter in “Einstellung” die Bitrate einstellen können.

Geht man davon aus, dass iTunes Match den Titel erkennt und aus dem Store bereitstellen kann, reicht grundsätzlich AAC mit “Hoher Qualität (128 KBit/s)”. Der Standard im iTunes Store heißt “iTunes Plus”. Das sind ungeschützte AAC-Dateien, kodiert mit einer variablen Bitrate von 256 KBit/s. Da AAC bei gleicher Bitrate besser ist als MP3, sollte man es als Zielformat vorziehen. Verlustfrei komprimierte Formate wie FLAC wandelt man am besten in das ebenfalls verlustfreie und ähnlich effektive Apple Lossless um.
Vorsicht, Qualitätsverlust
Will man Dateien lokal am Rechner weiternutzen, sollte man generell darauf achten, dass bei der Umwandlung keine Qualität verloren geht. Die beliebtesten platzsparenden Formate sind AAC und MP3. Beide nutzen verlustbehaftete Kompression, das heißt, der Titel verliert beim Kodieren nicht nur an Größe, sondern auch an Qualität. Je stärker komprimiert wird, umso größer sind die Einbußen. Was einmal verloren ist, erhält man auch durch Steigerung der Bitrate nicht wieder zurück. Deshalb sollte man unnötige Transcodierungen grundsätzlich vermeiden. Beim Wechsel in ein besseres Format, wie beim Wechsel von 96 auf 128 KBit/s, entstehen in der Regel jedoch keine hörbaren Unterschiede.
Hat man inkompatible Titel konvertiert, startet man einen neuen Abgleich mit “Store > iTunes Match aktualisieren”.