WMA bleibt draußen
Hewlett-Packards iPod-Lizenzbau wird das Microsoftsche Audioformat WMA entgegen erster Spekulationen nicht unterstützen. HP-Marketingdirektor Muffi Ghadali hat dem Magazin Wired mitgeteilt, dass HP dieses Format vorerst nicht verwenden werde, man habe sich entschlossen, mit dem populärsten Musikdienst zusammenzuarbeiten und werde daher nur das im iTMS gebräuchliche Format AAC unterstützen, um seine Kunden nicht zu verwirren. HP bleibt dabei strikt auf Apple-Linie, im November 2003 hatte Steve Jobs auf diesbezügliche fragen von Analysten mit der Gegenfrage reagiert, warum man denn andere Stores und Formate mit dem iPod verbinden solle, wenn man bereits mit “dem Microsoft der Musikdienste” zusammenarbeite.
iTunes über das Internet hören
Nachdem in iTunes 4 findige Programmierer ein Hintertürchen gefunden hatten, wie sich Playlists der Jukeboxsoftware über das Internet teilen lassen und so die Gefahr einer iTunes-basierten Tauschbörse entstanden war, hat Apple mit dem Update auf iTunes 4.1 das Rendezvous-Sharing auf lokale Netzwerke beschränkt. Einen neuen Ansatz, die eigenen iTunes über das Web auf einem anderen Rechner zu hören, bietet jetzt der Dienst TunesAtWork. Privatanwender sollen über den Server des Dienstes beispielsweise einen Stream ihrer auf dem Rechner zuhause gespeicherten Musikbibliothek auch im Büro empfangen können, dazu muss jedoch neben der IP-Adresse des Computers auch der für das Sharing freigegebene Port bekannt sein. Über eine Web-Applikation, die in Aussehen und Bedienung iTunes ähnelt, erfolgt nun der Zugriff auf den heimischen Rechner. Ein Missbrauch soll nicht nur durch die komplizierte Vorgehensweise ausgeschlossen sein, die Nutzung einer iTunes-Bibliothek ist auf vier Clients beschränkt. Die Software von iTunesAtWork.com ist noch im Betastadium und liegt bislang nur für Mac-OS X vor, eine Windowsvariante ist in Arbeit.
Ellison übergibt Vorstandsvorsitz
Der Datenbankhersteller Oracle strukturiert seine Konzernspitze um. Larry Ellison, Gründer des Konzerns und ehemaliger Apple-Aufsichtsrat, übergibt seinen Posten als Chairman dem Finanzchef der Firma, Jeff Henley. Ellison bleibt als CEO des zweitgrößten Softwareherstellers der Welt jedoch der Hauptverantwortliche für das Tagesgeschäft. Ellison unterstützen ab sofort im Range von Präsidenten die beiden Manager Safra Catz und Charles Phillips, der Präsidentenposten bei Oracle war seit dem Ausscheiden von Ray Lane im Juni 2000 vakant. Oracle begibt sich nun auf die Suche nach einem neuen CFO, Henley, der seit 13 Jahren in der Firma ist, wird den Posten weiterhin kommissarisch bekleiden, bis ein Nachfolger gefunden ist.
Aktien verkauft
In einer Meldung an die US-Börsenaufsicht SEC hat Apples zweitgrößter Investor Janus bekannt gegeben, seinen Anteil an Apple-Aktien um die Hälfte reduziert zu haben. Der Fond hält nunmehr nur noch 2,8 Prozent der Anteile an dem Mac-Hersteller. Der bisherige Anteil von 6,5 Prozent entsprach 23 Millionen Aktien. Nähere Gründe für den Verkauf musste Janus als Investmentfirma nicht nennen. Apples größter Investor ist nach wie vor Lord Abbett mit 8,6 Prozent aller Anteile.
Filter oder Zensur
Internetanbieter in Frankreich wie Wanadoo, AOL und Tiscali haben mit einer Einstellung wichtiger Dienste gedroht, falls sie gesetzlich zu einer Vorzensur ihrer Kunden gezwungen würden. Die Bereitstellung von 2 Millionen Internetsites, Foren oder Fotogalerien stehe auf dem Spiel, erklärte der Verband der Onlinedienste AFA am Dienstag in Paris. Frankreich will die Internetanbieter zwingen, mit den jeweils modernsten elektronischen Filtern zu verhindern, dass ihre Kunden illegal Musikwerke, Pornos oder rassistische Inhalte ins Netz stellen. Der Gesetzentwurf wurde bereits von der Nationalversammlung verabschiedet und liegt jetzt im Senat. «Die Filter können immer umgangen werden und erfordern sehr hohe Investitionen», erklärte die AFA-Präsidentin Marie-Christine Levet. Der Chef von AOL France, Stephane Treppoz, erklärte, das Gesetz betrachte «E-Mails nicht mehr als private Post, was der Überwachung des Schriftverkehrs der Franzosen Tür und Tor öffnet». Bisher konnten die Onlinedienste nur per Gerichtsbeschluss gezwungen werden, Inhalte aus dem Netz zu nehmen. «Jetzt laufen wir Gefahr, zu einer vorherigen Filterung aller Inhalte zu kommen, was uns in Zensoren verwandeln würde», sagte der Wanadoo-Chef Jean-Claude Demas. Das Gesetz soll eine europäische Direktive in französisches Recht umsetzen. (dpa)