
Firefox 3.0 will sich Web-Applikationen öffnen
Firefox 3.0 soll den Unterschied zwischen Web- und Desktop-Applikationen verwischen helfen, hat Mozillas Vice President for Engineering Mike Schroepfer gestern in London erklärt. Einige wesentliche Neurungen des Open-Source-Browsers, der in der zweiten Jahreshälfte finalisiert sein soll, zielen darauf ab, Web-Applikationen auch offline zu nutzen. So soll es mit Firefox 3.0 möglich sein, ohne bestehende Internetverbindung E-Mails in Googlemail oder Hotmail zu verfassen, die der Browser dann versendet, wenn der Rechner wieder online ist. Zu dem Zweck sol Firefox mit der Open-Source-Anwendung Zimbra, die sich auf E-Mail. Messaging und VoIP versteht, zusammenarbeiten. Mit nur wenig Code von Google und Microsoft wäre eine Integration mit den beiden Maildiensten möglich.
Neurungen planen die Entwickler auch bei der Lesezeichenverwaltung und der Archivierung von Websites. Bookmarks will Firefox 3.0 nicht mehr wie bisher statisch bereithalten, sondern sie laufend nach ihrer Beliebtheit sortieren. Eine integrierte Datenbank, SQL-Lite, will es dem Anwender ermöglichen, einen Volltext-Index der aufgerufenen Seiten anzulegen und derart im Verlauf nach Stichworten zu suchen.
Neue Version von Parallels Desktop ist final
Parallels hat seine Virtualisierungslösung Parallels Desktop for Mac in einer neuen Fassung finalisiert. Der Veröffentlichung waren monatelange Beta-Test voran gegangen. Zu den wesentlichen Neuerungen in Parallels Desktop gehört die Kohärenz, Windows-Programme lassen sich im Dock von Mac-OS X ablegen und darüber starten. Mit dabei ist ein Migrationstool namens Transporter, das Programme, Dateien, Voreinstellungen und Profile auf eine virtuelle Maschine bequem umziehen lässt. In der aktuellen Fassung akzeptiert Paralles auch eine Boot-Camp-Partition als virtuelle Umgebung, Windows muss der Anwender also nicht zweimal installieren, wenn er das Betriebssystem mal via Bootcamp und mal mit Parallels nutzen will. Parallels Desktop für Mac kostet 80 US-Dollar.
Archos bringt Player mit integriertem Camcorder
Mediaplayer und Camcorder in einem zu sein, verspricht der Archos 404 Camcorder. Der Player verfügt über eine 30-GB-Festplatte und einen 3,5-Zoll-LCD-Bildschirm mit 320 mal 240 Pixeln. An Videoformaten spielt der Archos 404 Windows Media, MPEG-4-Video und andere ab, Audio versteht das Gerät als MP3, AC3 und AAC, Bilder bringt der Archos 404 in den Formaten JPEG, BMP und PNG auf den Schirm, ebenso ist er in der Lage, PDFs zu lesen. Die eingebaute Filmkamera zeichnet Video als MPEG-4 oder AVI auf, in einer Auflösung von 640 mal 480 Pixeln und Datenraten bis zu 30 Frames pro Sekunde. Fotos erreichen eine Auflösung von 1,3 Megapixeln. Mit Mac oder PC verbindet sich der 300 US-Dollar teure Archos 404 Camcorder via USB 2.0.
You Tube einigt sich mit Rechteinhabern über Musikvideos und Sport
Die Videosharingsite You Tube ist in ihren Bemühungen, den hinterlegten Conten zu legalisieren, eine kleinen Schritt weiter gekommen. Mit der Plattenfirma Wind-Up Records einigte sich der zu Google gehörende Service, Videos des Labels zeigen zu dürfen. Ebenso ist es erlaubt, Musik der bei Wind-up beschäftigten Künstler als Hintergrundmusik für die von Anwendern erstelle Filme zu benutzen. Wind-up Records vertritt Bands wie Evanescence und den ehemaligen Creed-Sänger Scott Stapp. Die Einnahmen aus zu entsprechenden Musikvideos eingespielter Werbung teilen sich You Tube und Wind-up Records. Zusammen mit der Basketballliga NBA hat You Tube den NBA-Cahnnel eingerichtet. Darin sind Videos von Spielen und Hintergrundberichte aus den NBA- Videosammlungen zu sehen. You-Tube-Anwender dürfen weiterhin Material der NBA hochladen, die Liga behält sich jedoch vor, bestimmten Content löschen zu lassen.
BitTorrent bietet Softpornos zum Mieten an
BitTorrent – das klingt nach Tauschbörse und letzten Endes ist es das auch. Keine zentralen Server halten die Mediadaten vor, sondern sie liegen auf den Festplatten einiger Netzwerkteilnehmer und finden von dort den Weg zum willigen Mediensauger. Und trotzdem legal? BitTorrent.com will diesen Weg einschlagen und bietet seit gestern legale Filmangebote zum Mieten an – zum Tagespreis von zwei bis vier US-Dollar. Eingebettet in die Dateien ist ein Digitales Rechtemanagement – und als besonderes Angebot an den erwachsenen Zuschauer warten ganz legale Softpornos auf die offenbar eher männlichen Kunden.
Ars Technica berichtet über den Dienst, der allerdings nur US-Kunden offen steht, und zitiert den Mitbegründer Ashwin Navin, der glaubt, ein Drittel der gegenwärtigen Kundschaft wäre durchaus bereit, Geld für – legale – Angebote zu zahlen. Zum Angebot gehört auch das, was nicht nur im Netz immer zieht: Sex. In der “Mature”-Abteilung listet BitTorrent allerdings nicht unbedingt das, wonach dem abgebrühten Konsumenten der Sinn steht, die angebotenen Titel gehören sämtlich in die Kategorie Softcore. Mit anderen Worten: Hardcore bleibt weiter illegal in doppeltem Sinne, denn über den Vertriebsweg Internet dürfen aus Jugendschutzgründen die harten Streifen nicht übermittelt werden, um so florierender ist ihr Tausch in den P2P-Netzen. Das Verhältnis zwischen legalen und illegalen Video-Downloads schätzen die Analysten der NPD Group auf 1:5 – und die meisten der illegalen besorgten Filme drehen sich mehr oder weniger hart ums Thema Nummer eins. Ein Millionengeschäft für jeden, der Filme vertreibt, doch es ist eben auch ein zumindest anrüchiges Geschäft in den meisten Kulturkreisen. Für die von illegalen Tauschaktivitäten gepeinigten BitTorrent-Netze aber könnten diese Angebote, so spekuliert Ars Technika in einem zweiten Beitrag durchaus Potenzial stecken: Das, was der User sonst nur mit viel Suche findet und möglicherweise ob der Qualität dann eher frustriert, steht als Mietmodell legal sofort zur Verfügung. Der saubere Quickie aus dem Internet für das abendliche Handwerk zu Hause – auch solche Angebote können entscheidend zum Erfolg einer Video-Plattform beitragen, an der Apple selbst mit iTunes und Apple TV seinen Stück vom Kuchen abhaben will.