
Hier die Wahlberatung:
– Fotografiert man in JPEG (oder TIFF) und will die Bilder möglicherweise bearbeiten, sich aber nicht um Farbmanagement bis zur Druckausgabe kümmern, ist sRGB der richtige Farbraum. Dieser Farbraum ist sozusagen die gemeinsame Übereinkunft für eine möglichst gleiche Farbdarstellung auf verschiedenen Geräten wie Monitor und Drucker (ohne dass ein Farbmanagement betrieben wird). Er ist allerdings auch ein kleinerer Farbraum als Adobe RGB.
– Fotografiert man in JPEG (oder TIFF) und will die Bilder in einem farbmanagementfähigen Programm wie Photoshop Elements 8 bearbeiten und selber ausdrucken, ist Adobe RGB die besserer Option. Damit werden die Farben, die der Kamerachip ermittelt hat, seltener beschnitten (weniger Farb-Clipping). Als Anwender kümmert man sich aber auch um den richtigen Farbraum bei Monitordarstellung und Druckausgabe: Bilder werden zur Web-Darstellung in sRGB konvertiert und bei der Druckausgabe wird ein Drucker-Papier-Profil verwendet.
– Fotografiert man im Raw-Modus, ist die Wahl des Farbraums an der Digitalkamera unerheblich. Raw-Aufnahmen werden in der Digitalkamera nicht mit einem Farbraum ausgezeichnet. Sie bekommen erst im Raw-Konverter einen Arbeitsfarbraum zugewiesen. Lightroom und Camera Raw beispielsweise verwenden intern eine Variante von Pro Photo RGB, einem Farbraum, der noch größer ist als Adobe RGB. Die Raw-Entwicklungen wiederum speichert man aus den Raw-Kovertern mit einem Farbraum eigener Wahl.
Als Raw-Fotograf sollte man allerdings überprüfen, welcher Farbraum die bessere Darstellung der Vorschaubilder am Display der Kamera liefert – meistens ist dies sRGB, da die Kameradisplays der meisten Hersteller auf diese Farbdarstellung optimiert sind.