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Wenn iTunes plötzlich nicht mehr so will wie Sie, probieren Sie doch einmal die folgenden Anleitungen zur Reparatur aus. Wir haben uns die wichtigsten iTunes-Probleme angesehen, die Mac- und PC-Benutzer von Zeit zu Zeit plagen, und zeigen jeweils in wenigen Schritten, wie sich die Fehlerursache beheben lässt.
Die erste Gruppe bilden Probleme mit der iTunes-Mediathek. Diese führen meist dazu, dass der Inhalt nicht, fehlerhaft oder nur unvollständig angezeigt wird. iTunes findet eventuell bestimmte Titel nicht mehr oder verliert zusätzliche Informationen zu einzelnen Songs.
Auch Probleme mit Coverbildern gehören in diese Gruppe. Manchmal vergisst iTunes Bilder oder ersetzt manuell von Ihnen hinzugefügte Grafiken durch falsche Cover aus dem iTS. Auch hier bieten wir einfache Abhilfe.
iTunes-Update
Software-Updates bringen nicht nur neue Funktionen und andere Verbesserungen, sondern können auch zu Inkompatibilitäten führen. Da macht iTunes keine Ausnahme. Ist die neue Version nicht kompatibel zu einem bereits installiertem Plug-in, lassen die Probleme meist nicht lange auf sich warten. Auch defekte Voreinstellungsdateien können Ärger machen und an der Stabilität von iTunes sägen.
Kopierschutz
Zum Abschluss beschäftigen wir uns noch mit Apples Rechtemanagement “Fair Play”, dem DRM für im iTunes Store gekaufte Titel. Wir zeigen, worauf man bei Rechnerwechsel achten sollte, damit die gekauften Titel wie Musik, Hörbücher, Fernsehsendungen und Videos auch weiterhin nutzbar bleiben. So sollte für jeden etwas dabei sein, um die Funktion von iTunes und der Mediathek zu erhalten.
iTunes-Sammlung reparieren
XML-Datei sichern

Wenn iTunes häufig den Dienst quittiert, kann es sein, dass die Datei “iTunes Library” beschädigt ist. Sie enthält unter anderem Informationen wie Wertungen oder angelegte Wiedergabelisten. Um sie zu reparieren, ohne dabei die mühsam zusammengetragenen Daten zu verlieren, gehen Sie wie folgt vor: Zunächst beenden Sie iTunes und ziehen die Datei “iTunes Music Library.xml” auf den Schreibtisch. Sie finden die Datei im Verzeichnispfad “Musik/iTunes” Ihres privaten Benutzerordners.

Ein Tipp: Wenn Sie schon einige iTunes-Updates durchgeführt haben, finden Sie vermutlich auch einige ältere Versionen der XML-Datei im Ordner “Previous iTunes Libraries”. Immer wenn Apple etwas an der Struktur der Bibliothek ändert, speichert der iTunes-Installer die von der Vorversion vorhandene “iTunes Music Library”-Datei in diesem Ordner, falls beim Update etwas schiefgeht und der Anwender wieder die alte Version nutzen will.
iTunes-Library neu anlegen

Im selben Verzeichnis wie “iTunes Music Library.xml” liegt die Datei “iTunes Library”, die vermutlich die Abstürze verursacht. Im zweiten Schritt löschen Sie jetzt die beiden Dateien oder ziehen sie zum Beispiel auf den Desktop. Starten Sie dann iTunes neu. In der Mediathek werden keine Songs und Filme angezeigt, obwohl diese noch im Musikverzeichnis unter “iTunes Music” vorhanden sind. Um die Bibliothek wiederherzustellen, rufen Sie nun “Importieren” im Ablage- (Mac) beziehungsweise Dateimenü (Windows) auf und lesen die zuvor auf dem Schreibtisch gespeicherte XML-Datei ein.
Mediathek neu anlegen
Medien sichern

Ist nicht nur die Datei “iTunes Library”, sondern auch die XML-Datei defekt, hilft das Reparieren der Library nicht. In diesem Fall gilt es, die komplette Bibliothek neu anzulegen. Dabei gehen alle Wiedergabelisten, Wertungen und andere Veränderungen verloren, sogar gespeicherte Cover, die im Ordner “Album Artwork” liegen. In MP3-Dateien eingebettete Cover bleiben erhalten. Das Vorgehen ist also mit Nacharbeit verbunden, dafür sollte iTunes danach jedoch ziemlich sicher wieder funktionieren. Beenden Sie iTunes, und verschieben Sie das Verzeichnis “iTunes Music” aus dem Ordner “Musik/iTunes” Ihres Benutzerverzeichnisses auf den Schreibtisch. Dann löschen Sie den besagten Ordner “iTunes Music”.
Alles neu anlegen

Beim nächsten Start von iTunes wird das Musikverzeichnis automatisch neu angelegt. Öffnen Sie die erweiterten Einstellungen in iTunes und dort den Bereich “Allgemein”. Stellen Sie sicher, dass die oberen beiden Checkboxen “iTunes Musikordner verwalten” und “Beim Hinzufügen … kopieren” aktiviert sind. Wählen Sie im Menü “Ablage” beziehungsweise “Datei” die Option “Zur Mediathek hinzufügen”, und wählen Sie dann im Dialog alle im Ordner “iTunes Music” auf dem Schreibtisch enthaltenen Alben (respektive deren Ordner) aus. Der Import kann je nach Umfang der Sammlung erheblich dauern. Vergewissern Sie sich nach dem Import, dass alle Alben in den Ordner “iTunes Music” im neuen iTunes-Verzeichnis liegen. Den alten Ordner “iTunes Music” auf dem Schreibtisch können Sie dann löschen.
Fehlende oder falsche Cover
Alle Cover löschen

Wenn iTunes Probleme mit der Zuordnung von Coverbildern hat oder noch viele CDs alte Grafiken in minderer Qualität haben, die selbst in kleiner Darstellung schon unangenehm auffallen, dann lohnt es sich in Zeiten von Cover Flow, noch einmal alle Bilder neu einzulesen. Wer über einen iTunes-Account verfügt, kann man die meisten Albencover in einem Rutsch bekommen. Inzwischen ist das Angebot im iTunes Store stark gewachsen und die Cover dort von sehr guter Qualität. Um alle CD-Cover in der Mediathek zu löschen, öffnen Sie iTunes und aktivieren in der Mediathek unter “Musik” alle Songs oder, falls Sie nur die Cover bestimmter CDs aktualisieren wollen, nur diese. Im Menü “Ablage” oder “Datei” wählen Sie “Informationen” und aktivieren die Checkbox für “Cover”. Mit “OK” werden nun die Cover aller ausgewählten Songs gelöscht.
Cover neu anlegen

Um die Cover zu laden, brauchen Sie einen Account im iTunes Store, der aber kostenlos erhältlich ist. In iTunes melden Sie sich nun am iTS an und wählen dann im Menü “Erweitert” die Option “CD-Cover laden”. iTunes versucht, zu all Ihren Songs die passenden Cover in Apples Store zu finden, und ordnet diese dann zu. Bei sämtlichen Songs, die nicht im iTS zu finden sind, müssen Sie anschließend allerdings von Hand nacharbeiten. Dabei hilft etwa die Shareware ” Album Cover Finder “.
Stress nach iTunes-Update
Plug-ins prüfen

Läuft iTunes nach dem Update auf eine neuere Version plötzlich instabil, können inkompatible Plug-ins (zum Beispiel visuelle Effekte) die Ursache sein. Auf dem Mac finden Sie die Erweiterungen in “Library/iTunes/iTunes Plug-ins” im Privatordner oder auf der obersten Laufwerksebene (für alle Nutzer). Unter Vista liegen allgemeine Erweiterungen auf dem Startlaufwerk in “ProgrammeiTunesPlug-Ins” oder die User-eigenen in dessen Ordner in “AppDataRoamingApple ComputeriTunesPlug-Ins”. Das Verzeichnis “AppData” ist normalerweise unsichtbar, sodass Sie den Pfad am besten direkt über die Adressleiste des Explorers eingeben. Ziehen Sie die Plug-ins auf den Schreibtisch. Starten Sie iTunes neu und prüfen Sie, ob es weiterhin abstürzt. Um den Schuldigen zu finden, legen Sie die Erweiterungen einzeln wieder zurück und starten iTunes jeweils neu.
Voreinstellungen löschen

Liegt es nicht an inkompatiblen Plug-ins, können es auch defekte Voreinstellungsdateien die Ursache sein. Beenden Sie iTunes, MacBenutzer öffnen dann “Library/Preferences” in ihrem eigenen Home-Verzeichnis. Dort finden Sie die drei plist-Dateien “com.apple.iTunesHelper.plist”, “com.apple.iTunes.plist” und “com.apple.iTunes.eq.plist”.

Löschen Sie diese oder ziehen Sie sie auf den Schreibtisch. Unter Vista öffnen Sie zunächst im jeweiligen Benutzerverzeichnis wie unter Schritt 1 beschrieben das unsichtbare Verzeichnis “AppDataLocalApple ComputeriTunes”, wo Sie die Datei “iTunesPrefs” finden und auf den Desktop ziehen. Bringt dies keine Besserung, versuchen Sie es mit “AppDataRoaminfApple ComputeriTunesiTunesPrefs”. iTunes legt fehlende Einstellungsdateien beim nächsten Start automatisch neu an.
iTS-Aktivierung beim Rechnertausch
Account deaktivieren

Apples DRM (Digitales Rechte Management) besagt unter anderem, dass gekaufte Titel auf maximal fünf Macs beziehungsweise PCs abgespielt werden können. Diese Grenze ist schnell erreicht, wenn man die Musik auf mehreren Rechnern zu Hause und im Büro hören will. Auch iTunes-Installationen unter Windows XP und Vista brauchen jeweils eine eigene Aktivierung. Wer einen Rechner verkauft, sollte vor dem Löschen der Daten in iTunes den Befehl “Account auf diesem Computer deaktivieren” im Menü “Store” benutzen. Nach der Eingabe von Apple-ID und Passwort wird das Gerät aus der Liste der Abspielberechtigten gelöscht. Funktioniert ein Rechner nicht mehr oder hat er eine neue Hauptplatine erhalten, lässt er sich nicht mehr abmelden. Als Notlösung können Sie einmal im Jahr alle Rechner über die Account-Einstellungen im iTS deaktivieren, falls Sie die maximale Gerätezahl erreicht haben.
Neuen Rechner abmelden

Nachdem Sie Ihren neuen Rechner eingerichtet und iTunes samt der bereits gekauften Titel installiert haben, muss der Mac oder PC noch zum Abspielen der DRM-geschützten Titel aktiviert werden. Am einfachsten ist es, wenn Sie einfach versuchen, einen Kauftitel abzuspielen. Dann weigert sich iTunes nämlich zunächst und verlangt eine Autorisierung mit Apple-ID und Passwort. Nach erfolgreicher Aktivierung des Rechners zeigt iTunes eine Bestätigung an und meldet dabei auch gleich, wie viele Rechner derzeit zu diesem iTS-Account angemeldet sind. Danach sind alle Kaufsongs zum Abspielen bereit. Zur Kontrolle, wie nah Sie dem 5er-Limit schon sind, können Sie gefahrlos einen Rechner ab- und wieder anmelden.