Ist die angekündigte Power-PC-Upgrade-Karte für LCs und den Performa 630 wirklich zu gebrauchen – oder handelt es sich dabei um eine Notlösung, da es vielleicht an irgendeiner Stelle einen “Flaschenhals” gibt?
Da diese Karte momentan nur angekündigt und noch nicht tatsächlich verfügbar ist, können wir Ihre Frage nur unter Vorbehalt beantworten. Laut Apple macht die Karte den alten 040er-Prozessor nicht völlig überflüssig, sondern setzt ihn im Gegenteil zur Entlastung des neuen Power-PC-Chips für I/O-Operationen ein, die vom 040er-Chip übernommen werden. Das müßte einen derart aufgerüsteten Macintosh eigentlich zu einem wirklich flotten System transformieren.
Für die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems ist aber nicht nur die reine Rechenleistung verantwortlich, sondern auch die gesamte Systemumgebung: Schnittstellen, Arbeitsspeicher und Videosystem. Und in diesen Punkten sind die LCs und Performas im Nachteil, und ein zum Power Mac mutierter Performa oder LC wird wahrscheinlich nie ganz an die Leistungen eines “echten” Power Macs heranreichen. So ist der Datenbus auf “echten” Power Macs 64 Bit breit, was den Zugriff auf Arbeitsspeicher und I/O-Operationen beschleunigt. Im Gegensatz dazu haben LCs und Performas Datenbus-Architekturen mit 16 oder maximal 32 Bit Breite. Spätestens beim Zugriff auf RAM ist ein aufgerüsteter “Power LC” langsamer als ein Power Macintosh.
Auch die SCSI-Schnittstelle ist speziell bei älteren LCs und Performas mit 030-CPU ein Flaschenhals, da der in diesen Rechnern verwendete SCSI-Chip nur Datenübertragungsraten bis maximal 2 MB erlaubt. Auf einem Power Mac hingegen sind Transferraten von 3 MB bis zu 5 MB realisierbar.
Die Frage, ob solch ein Upgrade trotz der Einschränkungen Sinn macht, müssen Sie sich wohl am besten selbst beantworten. Uns allerdings erscheint der Leistungsgewinn, der LC- und Performa-Besitzern winkt, durchaus sein Geld wert zu sein. Denn der kleinste richtige Power Macintosh 6100 kostet knapp 4000 Mark, da erscheinen die 1000 Mark für ein Upgrade eines vorhandenen Macintosh als durchaus vernünftige Alternative.