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In einem Twitterbeitrag hat die Handelskette Media Markt den Verkaufsstart des iPads angekündigt. Das Twitter-Konto sei jedoch nicht echt, so das Unternehmen.
In einem Twitter-Kanal, der zumindest dem Anschein nach der Media-Markt-Kette gehört, ist gestern eine Ankündigung des iPads online gegangen, die kurze Zeit später gelöscht wurde. Die Meldung lautete: “Apple iPad – Ab 01. März bei Ihrem Media Markt für nur 499 Euro im T-Mobile Complete L Vertrag (sonst 899 Euro)”. Dieser Tweet stand nur kurze Zeit im Kanal des Anbieters, wurde jedoch von zahlreichen anderen Nutzern weiterverbreitet (“Retweet”).
Der Tweet, der die Gerüchteküche brodeln lässt.
Gerüchteblogs und Nutzer diskutieren über die Glaubwürdigkeit einer solchen Meldung. Ist das eine typische Kommunikationspanne, ein Scherz oder vielleicht doch nur ein gezielter PR-Gag mit dem Apple Tablet ? Auf den ersten Blick erscheinen die Daten plausibel, auf den zweiten Blick stimmen hier jedoch einige Details nicht. “Complete L” ist ein Mobilfunkvertrag, der vor allem unendlich viele Gesprächsfreiminuten in alle Netze enthält. Auf einem Computer sind diese nutzlos. Ein Tablet-PC braucht ausschließlich einen Datentarif. Zudem ist die Spanne zwischen dem vertragsfreien Preis und dem subventionierten Preis mit Vertrag tendenziell zu niedrig. Media Markt selbst: “Es ist ein Fake”. Das Twitter-Konto gehöre nicht dem Unternehmen. Jeder könne sich leicht unter anderem Namen anmelden.
macformat
Die englische Seite Macformat tippt auf einen Tablet-Mac mit externer Tastatur. Eine Dockingstation wie im Bild hat Apple sich bereits patentieren lassen. So wenig Phantasie trauen wir Apple aber nicht zu.
steini
Das iTablet von Steini Freyr stammt noch von 2005. Gut zu erkennen die Tiger-DVD. Aber das Modbook von Axiotron hat bereits gezeigt, dass sich Mac-OS X nur bedingt auf Touchscreens nutzen lässt.
Tablet Prototyp Engadget
Dieses Bild eines mutmaßlichen Prototyps wurde dem Tech-Blog Engadget zugespielt. Das Gerät befindet sich in einer geschlossenen Vitrine. Das Betriebssystem ist eine XL-Ausgabe des iPhone-OS. Ob das Bild authentisch ist, kann Engadget nicht bestätigen, durch die Vitrine sind Details des Gehäuses jedoch ohnehin kaum zu erkennen.
pablogger
Vor zwei Jahren entstand dieses Design von Pablogger, das ein internes DVD-Laufwerk vermutet. DVD ist aber recht langweilig und widerspricht an sich dem Gedanken “Netbook”. Apple hat gerade erst eine iPhone-Software veröffentlicht, welche Inhalte auf der Mobile Me iDisk nutzbar macht. Das klingt vielversprechend.Apple bringt iDisk-App für iPhone
wowio
Der Blog wowio.wordpress.com vermutet ein sehr großes iPhone. Nur stellen wir uns das Telefonieren – ohne Headset – mit solch einem Brett höchst komisch vor.
wowio2
Sogar eine passende Werbeanzeige gibt es schon. Eine echte Apple-Kampagne dürfte aber wesentlich pfiffiger daherkommen.Alles zum Apple Tablet
macbooktouch
Tommaso Gecchelin schlägt eine Art Macbook Touch vor – mit einem elastischen Bildschirm. Sehr überzeugend – aber eher nicht vor 2020 machbar.
artillery
Von 2007 stammt dieser iPhone Pro von Artilleryunit. Auch hier irritiert das Dock. Nochmal: Wenn das ominöse Mac-Tablet ein iPod Touch XL wird, dann sicherlich mit iPhone-OS 3.0. Wer braucht auf solch einem Gerät auch schon echtes Multitasking?
gizmodo
Eine Tastatur erwarten nur wenige Designer, anders Gizmodo. Eine Tastatur wäre aber ein echter Rückschritt. Jetzt, wo iPhone-OS 3.0 die Tastatur stets im Querformat darstellen kann?
pcworld
PC World erwartet einen größeren Bildschirm. Zehn Zoll sollten es schon sein, 1200 mal 1024 Pixel mindestens.
gizmodo2
Eher unwahrscheinlich ist ein Bildschirm dieser Größe, den Gizmodo bei Flickr fand. Wenigstens setzt dieser Entwurf auf iPhone-OS. iPhone meets Breitmaulfrosch.
thomas
Einen ganzen Tablet-Contest hat vor einiger Zeit Gizmodo veranstaltet dieses Konzept stammt von Thomas Palmer. So könnte man sich eine virtuelle Tastatur vorstellen. Spannend ist hier die Frage des Druckwiderstands der Tasten…
logan
Gewinner der Wettbewerbs wurde das Konzept von Logan Lape. Auch hier der vielleicht entscheidende Fehler: Mac-OS X müsste sehr stark angepasst werden. Schön die Garageband-Idee mit der virtuellen Klaviatur, auch dafür hat ja Apple ein Patent. Vielleicht arbeiten die Programmierer in Cupertino schon daran
kruemp
Runde Formen erwartet John Kruemp, auch ein Teilnehmer des Wettbewerbs, der auf ein für Touchpads umgeschriebenes Snow Leopard setzt.
modbookpro
Das ist keine Studie sondern das bald erscheinende Modbook Pro (für 5000 US-Dollar)
ign
Auch IGN erwartet eine integrierte Tastatur, die aber nur wenig Platz für den Bildschirm ließe.
macformat2
Das von Adam Benton für Mac Format erstellte Design gehören sicher zu den schönsten Mockups. Wenn es gelingt, den Bildschirm noch kratzfester und vor allem flüssigkeitsabweisend zu machen, würde sich solch ein Pad auch als Frühstücksbrett eignen. Die Zeitung hat dann ausgedient.
Macwelt iPad1
Natürlich hat sich auch Macwelt des Themas angenommen.
Macwelt iPad2
So stellt sich unser 3D-Künstler…
Macwelt iPad3
.. das Mac-Tablet vor.
Fragliche Details
Dass diese Meldung überhaupt die Runde um die Welt gemacht hat, überrascht. Viele Informationen sind zu fragwürdig: Complete L kostet 120 Euro im Monat – bei 24 Monaten Laufzeit wären die Gesamtkosten so hoch, dass niemand einen solchen Vertrag abschlösse. UMTS-Flatrates gibt es schließlich bereits für 20 Euro im Monat. Auch andere Details machen stutzig. Falls das iPad tatsächlich am 1. März in den Handel sollte, hätten die Entwickler, die iPhone-Apps auf den größeren Bildschirm anpassen müssen, noch viel zu tun. Zudem verhandelt Apple laut diverser Berichte noch immer mit Verlagen und anderen Medienhäusern.
Es ist zudem unwahrscheinlich, dass das Projekt ” Tablet ” mit allen Verträgen und Medieninhalten bereits in wenigen Wochen fertig sein wird. Bislang deutet vieles darauf hin, dass der Verkaufsstart Ende März oder noch später liegen wird. Ebenso unwahrscheinlich ist es, dass Apple seinen Handelspartnern wie Media Markt bereits konkrete Informationen weitergibt, bevor die Softwareentwickler und Kooperationspartner eingeweiht werden. Beim Ur-iPhone hat sich Apple ganze sechs Monate zwischen Vorstellung (9. Januar 2007) und Verkaufsstart (Ende Juni) Zeit gelassen. Der Vertrag mit T-Mobile war degegen erst im Juli 2007 unter Dach und Fach. Trotz dieser Widersprüche geht die Meldung um die Welt.
Offenbar falscher Account
Die Auflösung ist anscheinend simpel: Es handelt sich dabei nicht um einen offiziellen Twitter-Account von Media Markt. Die Pressestelle dementiert, etwas mit dem Konto zu tun zu haben. Dies wäre nicht der erste Fall, in dem Nutzer und Medien auf einen scheinbar authentischen Twitter-Account hereinfallen. In der jüngeren Vergangenheit gab es bereits viele Promis und Unternehmen, die zwar fleißig twitterten, der Account jedoch nicht echt war, sondern in Wahrheit ein Dritter inkognito diesen Namen nutzte.