
Mittlerweile bieten nahezu alle Internet-Provider schnelle Zugänge für relativ wenig Geld. Dabei ist eine Internet-Verbindung mit 16.000 Kilobit pro Sekunde in vielen Haushalten Standard. Im Schnitt lassen sich über eine solche Internet-Leitung Dateien aus dem Netz mit einer Download-Geschwindigkeit von ungefähr 1,5 Megabyte pro Sekunde auf den Mac laden. 16.000 Kilobit entsprechen zwar fast 2 Megabyte pro Sekunde, der Wert wird jedoch aus technischen Gründen fast nie erreicht.
Während für die meisten Benutzer die eigentliche Download-Geschwindigkeit beim Laden größerer Dateien gefühlt ausreichend ist, stören lange Wartezeiten beim Surfen im Web. Es scheint ewig zu dauern, bis eine ausgewählte Webseite im Browser aufgebaut ist. Bei einer wie oben beschriebenen Internet-Anbindung sollte das eigentlich blitzschnell gehen, nur sehr opulent mit Bildern ausgestattete Seiten erreichen einen Umfang von rund einem Megabyte. Auch die sollten binnen einer Sekunde auf dem Bildschirm erscheinen – tun es aber oft nicht. Zum einen dauert das Laden vieler einzelner Dateien – wie auf einer Webseite – länger als das einer einzigen großen Datei. Das kennt jeder Benutzer am Mac vom Dateikopieren auf eine externe Festplatte. An der oft lästigen Wartezeit, bis die Webseite damit beginnt, sich aufzubauen, ist aber häufig der Nameserver des Providers schuld.
So funktionieren Nameserver (DNS)
Jeder Rechner im Internet besitzt mit seiner IP-Nummer eine eindeutige Adresse, zum Beispiel 102.223.222.123. Derartige Zahlenkombinationen kann sich natürlich niemand merken, Namen sind eingängiger. Die Kommunikation zwischen Rechnern im Internet basiert aber auf IP-Nummern, und für richtige Namen sorgen erst Übersetzerrechner, Domain Name Server, kurz DNS oder Nameserver genannt.
Dem DNS liegt das Domain Name System zugrunde, eine weltweite Datenbank, in der zu jeder IP-Nummer ein Domainname verzeichnet ist. Fragt ein DSL-Nutzer nach einem Webserver außerhalb der Domain seines Providers, etwa www.apple.com, ist sein zuständiger Nameserver ratlos. Dieser fragt deshalb einen Rootserver im Internet, der alle Informationen über Toplevel-Domains wie .com, .de, .org und so weiter hat.
Der zuständige Server antwortet dann, dass ein Nameserver namens www.isg-apple.com.akadns.net die Namen der apple.com-Domain verwaltet. Apples Nameserver löst den Namen auf und schickt dem heimischen Nameserver als Antwort die IP-Nummer des Servers www.apple.com. Der Vorgang dauert nur Bruchteile von Sekunden. Der heimische Nameserver speichert diese Information für eine gewisse Zeit in seinem Cache für zukünftige Anfragen. Ist der “heimische” Nameserver (der des Providers) schlecht programmiert oder langsam, kommt es zu Verzögerungen.
Um die knappen IP-Adressen zu sparen und trotzdem allen Computern in einem Netzwerk den Zugang zum Internet zu ermöglichen, wurde das NAT-Verfahren ( Network Address Translation ) entwickelt. In einem lokalen Netzwerk werden private, nicht öffentliche IP-Nummern genutzt, “nach außen” nur die eine offizielle, vom Provider zugeteilte. Sie ist dem DSL-Modem oder DSL-Router des lokalen Netzwerks zugeordnet.
Server nicht gefunden oder Wartezeit
Jede Kommunikation – ob Web, Mail, Chat oder andere – läuft über Nameserver im Internet. Die Adressierung funktioniert nicht über einfach merkbare Adressen wie www.macwelt.de, sondern über IP-Nummern. Im aktuellen System besteht eine IP-Nummer aus vier Zahlengruppen à ein bis drei Ziffern. Jede IP-Nummer im Internet ist nur einmal vergeben.
Nameserver im Internet verrichten unsichtbar die enorm wichtige Aufgabe, eine lesbare Adresse wie www.apple.com in die zugehörige IP-Nummer umzuwandeln, erst dann startet die eigentliche Verbindungsaufnahme zur Kommunikation. Von der Arbeit des Nameservers bemerkt der Benutzer normalerweise nichts, der Job wird im Hintergrund erledigt.
Tippt ein Benutzer am Mac eine URL in Safari, geht die erste Anfrage an den Nameserver des Internet-Providers, dieser betreibt in der Regel einen eigenen Nameserver für die Kunden. Kennt der die Adresse nicht, wird ein übergeordneter kontaktiert. Ist der Nameserver des Providers nachlässig programmiert oder einfach langsam, muss der Benutzer es ausbaden. Entweder in Form von Wartezeit bis zum Seitenaufbau beziehungsweise Abfragen der Mails oder – im schlechtesten Fall – indem die Verbindung zum Zielserver gar nicht zustande kommt.
Den schnellsten Nameserver nutzen
Normalerweise erfolgt die Verbindung ins Internet immer automatisch über den Nameserver des Providers – ohne Zutun des Benutzers. Neben solchen für Kunden gibt es zahlreiche Nameserver im Internet, die sich anstelle des Provider-Servers nutzen lassen – kostenlos. Darunter sind auch Nameserver, die extrem schnell sind und das Surferlebnis deutlich beschleunigen. Mithilfe des kostenlosen Programms Namebench , lässt sich testen, welche Lösung für Sie die schnellste ist. Dabei vergleicht Namebench die Leistung des Nameservers Ihres Providers mit vielen kostenlosen Servern im Internet und stellt ein Ranking auf. Wir stellen das Programm im Workshop vor und zeigen, wie Sie die Namebench-Ergebnisse sowie den für Sie schnellsten Nameserver am Mac und für Ihr lokales Netzwerk nutzen.
Nameserver testen und nutzen
Namebench starten

Wer für den Test seiner Nameserver gute 30 Minuten Zeit hat, kann den Surfspaß erheblich steigern. Gerade beim Besuch von Websites werden oft zahlreiche Elemente geladen, die auf anderen Servern im Internet lagern – etwa Clips und Bilder. Hier sind Nameserver gefordert, die hohe Performance bieten. Das Projekt Namebench bietet mit dem Tool Namebench für Mac, Windows und Linux ein tolles Programm, das komplett selbstständig die Nameserver des Providers sowie öffentliche Nameserver testet.
Namebench funktioniert sowohl an Macs, die direkt mit einem DSL-Modem verbunden, oder solchen, die über das lokale Netzwerk mit dem DSL-Router verbunden sind. In letzterem Fall tragen Sie oben unter “Nameserver” die IP-Adresse Ihres DSL-Routers ein. Nutzen Sie ein DSL-Modem, lassen Sie den Eintrag leer. Klicken Sie “Start”, und nehmen Sie sich gut eine halbe Stunde Zeit. Während des Tests sollten Sie nicht surfen oder anderweitig das Internet nutzen.
Vollautomatischer Test

Der Nameserver-Test läuft vollständig ohne das Eingreifen des Benutzers ab. Neben den Nameservern des jeweiligen Internet-Providers testet Namebench im Vergleich auch haufenweise öffentliche Nameserver, darunter Google Public DNS , Open DNS und Ultra DNS . Das Programm überprüft zunächst, ob die Server online sind und fehlerfrei arbeiten, testet dann die Geschwindigkeit, in der die Nameserver auf Anfragen reagieren. Die Daten werden fortlaufend erfasst.
Ergebnisse

Namebench stellt nach dem Test die Resultate übersichtlich geordnet im Browserfenster dar. Neben dem eigentlichen Ranking der verschiedenen getesteten Server bietet das Programm für Interessierte noch haufenweise weitere Informationen. Wer nur seinen Internet-Zugang optimieren will, schaut oben rechts in die Auswertung. Für Nutzer mit direktem PPPoE-Zugang stellt das Programm die empfohlene Konfiguration samt Nameserver und IP-Adresse dar.

Erfolgt der Zugang über einen DSL-Router, werden Routeradresse und zwei Top-Nameserver dargestellt.
Nameserver nutzen
Internet-Zugang über DSL-Modem

Wer seinen Internet-Zugang direkt über ein DSL-Modem erledigt, notiert die drei empfohlenen IP-Nummern der schnellsten Nameserver. Öffnen Sie dann die Systemeinstellung “Netzwerk”, wählen Sie die Verbindung aus, und klicken Sie auf den Button “Weitere Optionen”. Im Dialog wählen Sie den Reiter “DNS”. Falls unter “DNS-Server” IP-Nummern eingetragen sind, aktivieren Sie diese der Reihe nach und klicken jeweils auf das kleine Minuszeichen. Danach klicken Sie das Pluszeichen und tragen nacheinander die drei IP-Nummern der empfohlenen Nameserver ein (jeweils das Pluszeichen anklicken). Zum Speichern klicken Sie “OK”, dann “Anwenden”. Der Mac nutzt jetzt die drei schnellsten verfügbaren Nameserver.
Internet-Zugang über DSL-Router
Erfolgt der Zugang über einen DSL-Router – per DHCP oder mit manueller Einstellung -, öffnen Sie wie bei der Nutzung eines DSL-Modems die Systemeinstellung “Netzwerk” und hier den DNS-Eintrag. Das Vorgehen gilt für kabelgebundene Zugänge ebenso wie für solche über Airport. Unter “DNS-Server” tragen Sie nur die IP-Adresse Ihres DSL-Routers ein, der Router übernimmt alles Weitere. Die IP-Adresse des Routers finden Sie im ersten Dialog der Systemeinstellung “Netzwerk” unter “Router”. Ihr Router wird zum lokalen Nameserver für Ihr Netzwerk. Der Eintrag der “echten” Nameserver erfolgt in diesem Fall über das Interface des DSL-Routers. Je nach Modell müssen Sie nach den Einstellungen für “DNS-Server” suchen. Im Bild die Einstellung von Apples Airport Extreme. Hier tragen Sie die IP-Nummern von “Secondary Server” und “Tertiary Server” ein. Jetzt ist im lokalen Netzwerk die Nutzung der Nameserver optimiert.