
Neben dem Design der iPod-Modelle und des iPhone trägt sicher auch die einfache Bestückung der mobilen Geräte mit Musik, Videos und Daten zur Apple-Erfolgsgeschichte bei.
Hier kommt iTunes die zentrale Rolle zu. Das fälschlicherweise oftmals als Jukebox-Software bezeichnete Programm übernimmt weitaus mehr Aufgaben im Zusammenspiel mit iPod und iPhone. Neben der Synchronisierung von Musik und Videos regelt iTunes auch die Übertragung von Adressen, Terminen und anderen Daten, kümmert sich um das Rippen von Musik, die Umwandlung von Videos und mehr. Auch aus diesem Grund gibt es für das kostenlose Apple-Tool nach wie vor keine ernst zu nehmende Konkurrenz.
Komplexe Funktionalität
Während die ersten Versionen von iTunes die seinerzeit aktuellen iPod-Modelle nur mit Musik versorgten, ist der Leistungsumfang mit jeder Version gestiegen, unlängst ist etwa die Verwaltung von Mietfilmen hinzugekommen. So einfach die Handhabung auch im Vergleich zu anderen Lösungen ist, mit etwas Hintergrundwissen lassen sich die Zusammenarbeit zwischen mobilem Player und Windows-PC beziehungsweise Mac noch verbessern und vor allem ungewollte Aktionen der Software verhindern.
Wir haben im Folgenden die zehn wichtigsten Tipps für die richtigen Einstellungen zusammengetragen. Hier finden nicht nur Anwender Hilfe, die gerade ihren ersten iPod in Händen halten, auch alte Hasen werden genug Anregungen zur optimierten Arbeit finden.
1. Musik richtig rippen

Trotz aller Zusatzoptionen bleibt das Haupteinsatzgebiet von iPod & Co das eines Musikplayers. Neben gekauften Titeln spielt von eigenen CDs gerippte Musik die Hauptrolle. Mit der richtigen Einstellung erreichen Sie eine optimale Kombination aus der besten Qualität bei minimalem Speicherbedarf. Öffnen Sie in iTunes die „Einstellungen“ (Menü „Bearbeiten“ unter Windows, Menü „iTunes“ unter Mac-OS X). Wählen Sie unter „Erweitert“ die Option „Importieren“. Statt des voreingestellten MP3-Kodierers wählen Sie AAC-Kodierer. Bei gleicher Datenrate und Qualität wird gerippte Musik stärker komprimiert, braucht also weniger Platz auf PC und Player. Per Klappmenü lässt sich dann unter „Einstellung“ die Datenrate (128 oder 256 KBit/s) wählen. Die höhere Datenrate entspricht der ge-kaufter Titel ohne Kopierschutz aus dem iTS, die niedrigere der Qualität kopiergeschützter. Hier sollte eine individuelle Abwägung geschehen: Höhere Qualität bedeutet auch mehr Speicherbedarf. Klassische Musik etwa sollte möglichst immer in höherer Qualität gerippt werden. Zum Laden der CD-Cover aktivieren Sie zudem die Option „Namen der CD-Titel automatisch vom Internet abrufen“. Ist ein Account beim iTS vorhanden, kann die Abfrage auch später automatisch für alle Titel erfolgen (Menü „Erweitert“, Befehl „CD-Cover laden“).
2. Videos umwandeln

Während iTunes alle Videos wiedergeben kann, die der Quicktime Player spielt, gilt das nicht für iPod, iPhone und Apple TV. Hinsichtlich der Videoformate, Datenraten und Größen gibt es Einschränkungen. Zur Konvertierung bieten sich diverse Programme. Kaum bekannt ist, dass auch iTunes das Kodieren übernimmt. Wählen Sie einfach das Video aus, das Sie konvertieren wollen, und öffnen Sie das Menü „Erweitert“. Hier haben Sie die Option, die ausgewählte Videodatei für iPod/iPhone oder Apple TV zu konvertieren.
3. Wiedergabelisten erstellen und nutzen

Wiedergabelisten bietet iTunes eine einfache Option, Ordnung in der Mediathek zu halten. In Wiedergabelisten lassen sich Musikstücke ablegen, individuelle Zusammenstellungen aus der gesamten Bibliothek. Neben der manuellen Zuordnung von Songs zu angelegten Wiedergabelisten bietet sich auch eine automatisierte Option mit Namen „Intelligente Wiedergabeliste“. Nach diversen Kriterien wie Stilrichtung, Erscheinungsjahr, Künstler und so weiter lassen sich die Listen automatisch füllen. Man kann Songs manuell aus Wiedergabelisten entfernen, sie bleiben in der Mediathek enthalten. Wiedergabelisten eignen sich ideal zur gezielten Bestückung von iPod und iPhone mit bestimmten Lieblingssongs oder etwa für Partys. Für jedes Einsatzgebiet lässt sich eine eigene Wiedergabeliste erstellen. Das Erzeugen einer Wiedergabeliste erfolgt über das Menü „Datei“ (Windows) beziehungsweise „Ablage“ (Mac-OS X).
4. Musik-CDs brennen

Ist die eigene CD-Sammlung erst einmal in iTunes importiert, angereichert durch Aufnahmen aus dem Internet-Radio und gekauften Songs, möchte der Benutzer unter Umständen eine Musik-CD brennen, um sie im CD-Player der Hi-Fi-Anlage oder im Autoradio abzuspielen. iTunes bietet die Zusammenstellung entsprechender CDs und startet sogar den Brennvorgang. Dabei erstellt das Programm wahlweise MP3-CDs oder normale Audio-CDs. Hier kommt es darauf an, ob der CD-Player auch MP3 unterstützt, bei neueren Geräten ist das meist der Fall. Erzeugen Sie zunächst eine neue Wiedergabeliste, und fügen Sie dieser alle Titel hinzu, die auf CD gebrannt werden sollen. Wählen Sie dann die schon unter 1. genannten „Einstellungen“ und hier den Punkt „Erweitert -> Brennen“. Klicken Sie „Audio-CD“ beziehungsweise „MP3-CD“, und aktivieren Sie die Checkbox „Lautstärke anpassen“. Die Wiedergabeliste lässt sich jetzt mit einem Klick brennen.
5. Mehrere iPods nutzen

iTunes unterstützt nicht nur den Datenaustausch mit einem iPod. Auch wer über mehrere iPod-Modelle oder zusätzlich ein iPhone verfügt, kann diese individuell mit Musik, Videos und Daten aus iTunes und der unterstützten Software für Adressen und Termine bestücken. Jedes Endgerät verfügt in iTunes über eigene Einstellungen zum Synchronisieren und kann somit auch unterschiedliche Inhalte bekommen. Apples DRM (Digital Rights Management) ermöglicht die Nutzung von gekaufter Musik und Filmen an verschiedenen iPod/iPhone-Modellen.
6. Ein iPod, zwei PCs

Nicht ganz so trivial ist das Vorgehen, wenn man über zwei PCs verfügt und diese mit einem iPod synchronisieren will. Grundsätzlich kann man nur die Musik- und Videobibliothek eines PC mit dem iPod oder iPhone synchronisieren, das Rechtemanagement verbietet ein anderes Vorgehen. Der Nutzer sollte daher an dem PC, dessen Musik und Videos nicht auf den iPod kopiert werden sollen, die Option „Musik und Videos manuell verwalten“ (Bild unter Punkt 6) aktivieren. iTunes warnt zwar, dass eine andere Mediathek gefunden wurde, und fragt, ob die am iPod enthaltenen Daten überschrieben werden sollen, mit der manuellen Verwaltung wird das Vorgehen aber einfacher. Anders verhält es sich mit Adressen und Terminen. Per Dialogbox informiert iTunes hier, dass eine andere Bibliothek beziehungsweise Daten gefunden wurden, bietet aber neben „Infos ersetzen“ auch die Option „Infos zusammenführen“. In diesem Fall sind die Daten auf allen Geräten synchron.
7. Manuell synchronisieren

Neu ist die Option in iTunes, Musik und Videos manuell zu verwalten. Bisher musste der Anwender entweder die gesamte Mediathek oder ausgewählte Wiedergabelisten beziehungsweise bestimme Filme auswählen und die automatische Synchronisation starten. Mit der neuen Funktion, die man bei verbundenem iPod oder iPhone in der Übersicht anwählt, lassen sich Musiktitel und Videos mithilfe der Maus auswählen und auf den Player ziehen. Sie werden dann auf das Abspielgerät übertragen. So kann der Besitzer einer großen Mediathek schnell einen Titel übertragen, den er beim Stöbern im eigenen Angebot gefunden hat und auch per iPod hören möchte.
8. iPod als Volume

Mit Ausnahme von iPhone und iPod Touch bieten alle iPods die Option, den Massenspeicher als echtes externes Volume zu nutzen. Einzig beim iPod Shuffle ist der dafür freigegebene Platz per Schieberegler in iTunes festzulegen, die anderen Modell geben den freien Massenspeicher als Volume automatisch frei. Wer etwa unterwegs Programme und/oder Dateien benötigt, erspart sich das Mitschleppen eines Laptops oder einer externen Festplatte. Die Einstellung erfolgt in der Übersicht.
9. Klingeltöne für das iPhone

Das iPhone bietet im Auslieferungszustand eine beschränkte Anzahl an Klingeltönen für das Telefon. Apple stellte unlängst über den iTunes Store Klingeltöne aus Songs im Store vor, allerdings kostenpflichtig. Kostenlos geht das mit Musikstücken gerippter CDs. Dazu ist der Song auszuwählen und per Menü „Ablage -> Informationen“ (Mac-OS X) beziehungsweise „Datei -> Informationen“ (Windows) das Informationsfenster und hier der Reiter „Optionen“ auszuwählen. Über „Starten bei“ und „Stoppen bei“ wählt man maximal eine 30-Sekunden-Sequenz aus und wandelt sie über das Menü „Erweitert -> Auswahl konvertieren in AAC“ um. Die so erzeugte Datei kopieren Sie auf die Schreibtischoberfläche, ändern die Dateiendung in „.m4r“ und kopieren sie zurück in die Mediathek – fertig ist der kostenlose Klingelton.
10. Internet-Radio in iTunes

iTunes kann nicht nur gekaufte oder gerippte Musik abspielen, fast von Anfang an bot das Programm auch die Option, Livemusik von Radiostationen im Internet zu empfangen und abzuspielen. Dazu ist in der linken Programmleiste einfach die Option „Radio“ anzuklicken und aus den vorgegebenen Streams ein geeigneter auszuwählen. Die Auswahl ist beschränkt und ziemlich US-lastig. Wer zusätzliche Sender live hören möchte, kann das tun. Zunächst gilt es, die Stationen respektive deren URL zu finden. Hier sollte man das Webangebot des Lieblingssenders nach der URL durchforsten oder einfach bei www.shoutcast.com suchen. Kopieren Sie hier den Link unter dem Button „Tune in“ (iTunes spielt alle Stationen ab, die MP3 streamen). Öffnen Sie dann im iTunes-Menü „Erweitert“ die Option „Stream öffnen“, und setzen Sie die gefundene URL ein. Die Radiostation wird fortan gelistet, Stationen lassen sich zu Wiedergabelisten zusammenfassen und das Programm per Doppelklick starten.