Auf der Kamera befindet sich ein iA-Schalter, der ein Automatik-Modus aktiviert, der die jeweilige Szene erkennt. Zudem kann man während des Fotografierens per Fingertipp auf das Display auf die gewünschte Szene fokussieren. Gut gefällt ein Modus, bei dem man auf dem Display einen Regler verschiebt, der hinter dem Motiv entweder eine möglichst hohe oder eine möglichst geringe Schärfentiefe für die Aufnahmeinstellung wählt.
Im Detail würden wir uns dann doch eine bessere Bedienführung wünschen. So reagiert das Touch-Display zuweilen nur auf etwas festeren Druck. Auch sind die Bedienelemente an der Rückseite derart klein geraten, dass man schon aus versehen den falschen Knopf drückt. Neben den Automatik-Funktionen lässt sich die Kamera, wie in dieser Preisklasse üblich, komplett manuell steuern. Außergewöhnlich ist, dass eine Belichtungsreihe mit drei, fünf oder sieben Fotos möglich ist, in der Regel bieten Kameras dieser Klasse nur eine Belichtungsreihe von drei Bildern.
Der Akku hält laut Messung von Panasonic nach dem CIPA -Standard je Objektiv gerade mal zwischen 250 und 270 Aufnahmen. So sollte man für eine ganztägige Foto-Tour unbedingt einen Ersatz-Akku mit einstecken.
Video
Die Kamera kann Full-HD-Videos (1080 50i) aufnehmen und speichert diese entweder als AVCHD oder Foto-JPEG. iMovie erkennt anstandslos das AVCHD-Format. Auf der Oberseite bietet die Kamera ein Stereo-Mikrofon, das eine ordentliche Klangqualität bietet. Einen Anschluss für ein externes Mikro hat die Kamera nicht. Zehn Motivprogramme stehen der Videofunktion bereit.
Die Videoqualität ist gut, der Autofokus arbeitet schnell und leise. Das schwenkbare Display erleichtert zudem das Filmen enorm, so sind auch ungewöhnliche Perspektiven bequem möglich. Einzig störend ist der Aufnahmeknopf, der keinen richtigen Druckpunkt bietet. So ist man mitunter verunsichert, ob man die Aufnahme gestartet oder gestoppt hat.
Objektiv
Dank des Systems Micro Four Third hat man mit Panasonic und Olympus die derzeit größte Auswahl an Objektiven für eine Systemkamera. Wir testen die Kamera mit dem Objektiv 3,5-5,6/14-42mm/OIS, es bietet in etwa eine Brennweite von 28 bis 84 mm im Vergleich zum Kleinbild-Format. Im Test zeigt das Objektiv eine nur durchschnittliche Auflöseleistung mit einem Wirkungsgrad von knapp 60 Prozent. Der Randabfall, der sich besonders bei offener Blende bemerkbar macht, erreicht in kurzer und langer Brennweite einen kritischen Bereich, bei dem er als Abdunkelung an den Rändern sichtbar wird. Selbst bei mittlerer Brennweite ist eine Randabdunkelung sichtbar, hier beträgt der Randabfall 0,7 Blendenstufen. Dagegen liegt die Verzeichnung im normalen Bereich und tritt in mittlerer Brennweite kaum auf. Übrigens integriert Panasonic den Bildstabilisator in das Objektiv und nicht in die Kamera.
Fotoqualität
In der Praxis belichtet die Kamera korrekt. Auch der Weißabgleich arbeitet in verschiedenen Lichtbedingungen, sei es Tageslicht, Kunstlicht oder gemischte Lichtverhältnisse, gut und liefert keine Farbstiche. Im Labor bemerkt man bei einer noch guten Eingangsdynamik von knapp neun Blendenstufen eine mittelmäßige Ausgangsdynamik. Das macht sich nur leicht bei feinen Farbabstufungen bemerkbar. Gut hingegen meistert die Kamera schwierige Aufnahmesituationen bei wenig Licht: Selbst bei hohen Empfindlichkeitsstufen von bis zu ISO 1600 sind die Bilder von guter Qualität, erst bei ISO 3200 und ISO 6400 bemerkt man einen auffälligen Verlust der Bildqualität.
Empfehlung
Eine Systemkamera wie die Panasonic Lumix DMC-G3 ist ein guter Allrounder für Foto- und Videoaufnahmen in hoher Qualität. Die Lumix DMC-G3 bietet dazu viele gute Automatik-Programme und Funktionen. Besser könnte teilweise die Bedienung sein, zudem ist der Akku recht schwach. Dafür bietet das System Micro Four Thirds die derzeit beste Objektiv-Auswahl aller Systemkameras.
Markus Schelhorn
markus.schelhorn@macwelt.de

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