Mac-OS X ist ein ausgesprochen kommunikationsfreudiges System. Neben den Standardanwendungen Safari und Mail gehört mit iChat auch ein Chat-Client zum Lieferumfang. Außerdem unterstützt Leopard diverse Netzwerkprotokolle, sodass Sie ohne besondere Probleme auf alle möglichen Dienste und Server zugreifen können. Die Grundlage für all das bildet ein Netzwerk. Ohne kommt heute kaum noch ein Mac-Anwender aus, ob für den Zugang zum Internet oder den lokalen Datenaustausch beziehungsweise die gemeinsame Nutzung vorhandener Peripheriegeräte. Im Workshop zeigen wir Schritt für Schritt, wie Sie die Netzwerkeinstellungen von Snow Leopard für eine Verbindung per Ethernet oder Wireless LAN konfigurieren müssen. Dabei zeigen wir auch, wie Sie sich an einem verschlüsselten WLAN anmelden können.
Außerdem erläutern wir die Verbindungsaufnahme per PPPoE, falls Sie den Mac ohne Umweg über ein lokales Netz direkt mit dem DSL-Modem verbinden wollen, um sich darüber beim Internet-Provider anzumelden. Neu ist das wenig dokumentierte “Wake on Demand”-Feature: Auch wenn ein Mac im Ruhezustand ist, teilt er dem Netzwerk seine Freigabedienste per Bonjour mit, eine AirPort Extreme Base Station (2007 oder neuer) beziehungsweise Time Capsule (2008 oder neuer) vorausgesetzt. Ebenfalls neu: Über die ins System integrierten Funktionen “Wake on LAN & WLAN” lässt sich ein Mac bei Netzwerkzugriffen aus dem Ruhezustand wecken. Was der Rechner als Server im Netzwerk leisten kann, lesen Sie ab Seite 74.
Ethernet konfigurieren
TCP/IP mit DHCP
Automatische Konfiguration des Netzwerkzugangs.

Die Konfiguration des Netzwerkzugangs erfolgt in der Systemeinstellung “Netzwerk”. In Snow Leopard sind links die Ports zu sehen und rechts daneben die Einstellungen. Um die Ethernet-Schnittstelle zu konfigurieren, aktivieren Sie sie und wählen rechts im Menü Konfiguration den gewünschten Modus. Voreingestellt ist hier “DHCP”, was bedeutet, dass sich der Mac die notwendigen TCP/IP-Einstellungen automatisch von einem DHCP-Server holt.
TCP/IP manuell
Manuelle Eingabe der IP-Zugangsdaten zum Router.

Viele Router können per DHCP keine festen IP-Nummern vergeben, was stört, wenn ein Server unter einer bestimmten Adresse erreichbar sein soll. Außerdem birgt DHCP auch ein kleines Sicherheitsrisiko. Als Alternative wählen Sie die Konfigurationsmethode “Manuell”. Hier müssen Sie die IP-Nummer und die Teilnetzmaske eintragen. Für Router und DNS-Server tragen Sie die lokale Nummer des Geräts ein, das die Verbindung nach außen herstellt.
Schnittstellen verwalten
Priorität der Anschlüsse
Reihenfolge der Ethernet-Schnittstellen für die Nutzung.

Um die Anschlussliste anzupassen, können Sie über die Plus- und Minustaste darunter Einträge hinzufügen oder löschen. Über das Aktionsmenü lassen sich auch Schnittstellen (de)aktivieren. Wenn Sie mehrere Ports konfigurieren, können Sie eine Reihenfolge festlegen, in der Mac-OS X die Schnittstellen durchprobiert, sodass Snow Leopard zum Beispiel immer zuerst Ethernet versucht.
Ethernet-Karte konfigurieren
Optionale Einstellungen für die Netzwerkverbindung.

Die zusätzlichen Einstellungen hat Apple unter “Weitere Optionen” zusammengefasst. Dort finden Sie die IPv6-Konfiguration, Einstellungen für Microsofts WINS-Service oder Unterstützung für Authentifizierungsserver nach 802.1X. Falls sich Mac und Hub nicht über die Geschwindigkeit der Ethernet-Schnittstelle einig werden können, lässt sich die Konfiguration auch manuell vornehmen.
DSL nutzen
Providerdaten
Direkten DSL-Zugang am Mac einrichten.

Snow Leopard unterstützt die Verbindungsaufnahme zum DSL-Provider. Hierfür verbinden Sie den Ethernet-Port mit dem DSL-Modem und wählen im Konfigurationsmenü “PPPoE”. Anschließend können Sie die Zugangsdaten Ihres Internet-Providers eintragen. Zur Verbindungskontrolle aktivieren Sie das PPPoE-Statusmenü. Für den normalen Ethernet-Dienst wählen Sie die Konfiguration “Aus”, damit das System hierüber keine Dienste anbietet.
PPP-Einstellungen
Verbindungsparameter und -dauer festlegen.

Unter “Weitere Optionen” finden Sie unter anderem die TCP/IP-Einstellungen. Außerdem können Sie unter “PPP” noch einige nützliche Einstellungen zur Session vornehmen. Dazu gehört der automatische Aufbau einer Internet-Verbindung bei Bedarf, die Zeitspanne, nach der eine ungenutzte Verbindung beendet wird, sowie Einstellungen zum automatischen Beenden bei Abmeldung oder Benutzerwechsel.
WLAN-Zugang einrichten
Am Netz anmelden
Anmeldung bei einem unsichtbaren WLAN-Router.

Zum Anmelden in einem unsichtbaren drahtlosen Netz, was heutzutage der Standardfall sein sollte, aktivieren Sie Airport und wählen dann im Menü “Netzwerkname” den Befehl “Mit anderem Netz verbinden”. Nun können Sie Netzwerkname, Verschlüsselungsmethode und Kennwort eingeben. “Verbinden” startet die Anmeldung.
Verfügbare Netze
Verfügbare Wi-Fi-Netzwerke in der Umgebung anzeigen.

Nach der Anmeldung zeigt Snow Leopard den Namen des WLANs im erwähnten Menü. Außerdem können Sie dort alle sichtbaren Netze sehen und direkt auswählen. Ein kleines Schloss neben dem Namen bedeutet, dass das Netz verschlüsselt ist. Hier brauchen Sie für die Anmeldung ein Kennwort. Seit Snow Leopard wird außerdem zu jedem Netzwerk dessen Signalstärke angezeigt.
Drahtlosnetze verwalten
TCP/IP konfigurieren
Zugangsdaten zum drahtlosen Netzwerk eintragen.

Da die Kommunikation per WLAN nach dem gleichen Prinzip wie über Kabel läuft, müssen Sie hier ebenfalls TCP/IP konfigurieren. Oft arbeiten WLAN-Router auch als DHCP-Server, um die Airport-Karten mit den benötigten Daten zu versorgen. Sie können TCP/IP aber auch manuell konfigurieren. Hierzu klicken Sie auf “Weitere Optionen” und dort auf den Reiter “TCP/IP”.
Benutzte WLANs
Snow Leopard erkennt bereits besuchte WLANs wieder.

Immer wenn Sie sich irgendwo erfolgreich angemeldet haben und dabei die Option “Dieses Netzwerk merken” aktiv war, landen die Verbindungseinstellungen zur späteren Nutzung in der Liste der bevorzugten Netze. Mac-OS X kann automatisch die Verbindung zu bekannten Netzen aufnehmen, wenn Sie in Reichweite sind. Zudem können Sie Prioritäten für die Netzwerknutzung festlegen.
Mit Umgebungen arbeiten
Neue Umgebung
Einstellungen für verschiedene Arbeitsumgebungen anlegen.

In einer Netzwerkumgebung fasst das System alle netzspezifischen Einstellungen wie verwendete Schnittstelle und zugehörige TCP/IP-Konfiguration zu einem Set zusammen. Um eine Umgebung anzulegen, wählen im Umgebungsmenü “Umgebung bearbeiten”. Danach können Sie über “+” und “-” neue Umgebungen anlegen oder über das Aktionsmenü eine vorhandene duplizieren.
Umgebung wählen
Arbeitsumgebungen per Menü auswählen.

Das Umgebungsmenü bietet alle vorhandenen Umgebungen an. Wenn Sie sich also für wichtige Orte einmal eine Umgebung angelegt haben, können Sie später schnell zwischen diesen Einstellungen wechseln, ohne alle Einstellungen einzeln ändern zu müssen.

Der Umgebungswechsel kann alternativ sogar ohne die Systemeinstellung erfolgen, über das Apfelmenü “Umgebung”.
Assistent und Weckfunktion
Netzwerk-Assistent
Hilfe bei der Einrichtung des Netzwerkzugangs.

Wer sich nicht mit den Netzwerkeinstellungen beschäftigen will, kann auch den Netzwerkassistenten bemühen. Dieser fragt alle wichtigen Einstellungen ab und trägt sie dann an passender Stelle im System ein. Der Netzwerkassistent lässt sich bereits bei der Installation von Snow Leopard starten oder später über den Schalter “Assistent” am unteren Rand des Einstellungsfensters.
Wake on LAN/WLAN
Prüfen, ob der Mac die WLAN-Weckfunktion bietet.

Unter Snow Leopard lassen sich Macs durch Netzwerkanfragen anderer Rechner aus dem Ruhezustand wecken, die Funktion ist ins System integriert. Neuere Macs bieten diese Option sogar für Verbindungen über WLAN. Um herauszufinden, ob Ihr Mac das Feature unterstützt, öffnen Sie den System-Profiler und wählen “Airport” in der Sektion “Netzwerk”. Die Funktion ist hier beschrieben als “Ruhezustand bei drahtlosem Zugriff beenden”. Ist hier “Unterstützt” verzeichnet, können Sie das Feature nutzen.