

Big Fish: Edward Bloom war schon immer ein Geschichtenerzähler. Er schien gar nicht in der Lage, offen und geradlinig mit den seinen zu sprechen. So kam es, dass die Familie sich entfremdete und auseinanderging. Nun ist Edward ein alter Mann geworden, sein Ende ist abzusehen. Da unternimmt sein Sohn Will einen letzen Versuch, seinen alten Herrn, mit dem er über Jahre keinen Kontakt mehr hatte, wirklich kennenzulernen. Er begibt sich in dessen Geschichten und versucht, das Körnchen Wahrheit darin zu isolieren, um so hinter den Menschen zu kommen, der sein Vater ist. Regisseur Tim Burton erzählt die Lebensgeschichte des Edward Bloom als fantasievolle Reise dessen Sohnes Will durch die Märchengeschichten, die Ed stets erzählte. Was leicht in absoluten Kitsch abrutschen hätte können, verlässt jedoch zu keiner Sekunde die Bahnen der gehobenen Ästhetik, was eines von Burtons Markenzeichen ist. Empfehlenswert für den gefühlvollen Abend zu zweit, keinesfalls für Gruppen mit wenigstens einem Sarkasten an Bord. Vorsicht, Tränen sind garantiert, ebenso die Hinterfragung der Beziehung zu den eigenen Eltern. Ein absolut sehenswerter Film, doch keine leichte Kost.
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The SpongeBob SquarePants Movie : Gerade, als man dachte, das TV-Programm für Kinder könne nicht lächerlicher werden, kam der Spongebob-Film in die Kinos: Der böse Plankton hat die Krone von König Neptun gestohlen und den Verdacht auf Mr. Krabs gelenkt. Spongebob und sein Seesternfreund Patrick machen sich daher auf, die Krone zurückzuholen, um zu verhindern, dass ihr Chef, der Inhaber der lokalen Burgerbude, exekutiert wird. Als Erwachsener steht man natürlich mit gemischten Gefühlen vor der aktuellen Flut von offenbar hirnschädigenden Cartoons im Fernsehen. Doch waren Captain Future, die Biene Maja und Barbapapa wirklich so viel besser als die heutigen Kopfgeburten aus Hollywood? Gibt man beispielsweise diesem Film eine Chance, wird man schnell feststellen, dass die ganze Spongebob-Welt wirklich lustig, kreativ und unbedenklich ist. Dieses Urteil mag allerdings auch daran liegen, dass dies der letzte Film war, der 2004 der Münchner Filmpresse vor der Weihnachtspause vorgestellt worden war, dass alle Kollegen nochmal beisammen waren, es Glühwein gab und man ganz allgemein einen Heidenspaß hatte. Man ging mit einem breiten Grinsen in die Ferien, und so wird es sicherlich auch den aufgeschlossenen Zuschauern von Spongebob gehen.
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King Kong: Die weltbekannte Geschichte des riesenhaften Gorillas King Kong und seiner unfreiwilligen Reise nach New York regt die Fantasie aller Altersschichten schon lange an. Peter Jackson, der Regisseur von “Der Herr der Ringe”, ist ebenfalls schon immer Fan gewesen und leistete sich eine zeitgemäße Neuverfilmung. Und die hat sich gewaschen: Die Geschichte wurde kaum verändert, die Effekte dahingegen schon. Die aktuelle Verfilmung von “King Kong” ist definitiv der Standard für die nächsten Dekaden und ein Film, den man nicht verpassen sollte. Zumal gerade das Gerücht von einem Prequel die Runde macht, in dem erzählt werden soll, wie King Kong zu seiner Vormachtstellung auf Skull Island gekommen ist. Übrigens: Die unheimliche Szene am Boden der Schlucht ist nicht hinzugedichtet, sondern aus der Originalfassung verschollen.
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E-Mail für Dich : Die bis aufs Blut verfeindeten Buchhändler Joe (Inhaber einer großen, erfolgreichen Kette von Buchläden) und Kathleen (Inhaberin eines typischen kleinen Buchladens um die Ecke) lernen sich im Internet kennen, ohne zu wissen, mit wem sie es jeweils zu tun haben. So geben sie sich Tipps, wie man den jeweils anderen im wirklichen Leben ärgern oder austricksen kann, und kommen sich dabei immer näher. Natürlich platzt die Blase eines Tages und beide stehen vor den Scherben ihrer preisgegebenen Privatsphären. Die romantische Komödie spielt leider nur sehr marginal mit den Möglichkeiten des Internets, doch genau darin mag ihr Kinoerfolg liegen. Ein echter Nerdcore im IRC und unter Hackern wäre dann doch an der Kasse gefloppt. Der ideale Film, um sich bei seiner Partnerin wieder mal so richtig beliebt zu machen, und gerade als Vorbereitung zu “Julie / Julia”, der Anfang September in die Kinos kommen wird, absolut ideal.
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White Chicks : Die Geheimagentenbrüder Kevin und Marcus verpatzen einen Auftrag, was in diesem Berufsfeld eine Katastrophe sein kann. Zur Strafe müssen sie die Entführung zweier It-Girls verhindern, ein lächerlicher, erniedrigender Job. Einziges Hindernis: Die beiden schwarzen Männer müssen sich wegen einer kleinen Planänderung nun selbst als weiße Frauen herschminken, um den Entführern beim Zugriff das Handwerk legen zu können. Die echten Girls verlassen nämlich das Hotel nicht, weil ein modischer Makel nicht ausgebügelt werden konnte. So kommt es, dass zwei tolpatschige Kalauer-Agenten als Frauen verkleidet durch die Szenerie torkeln und für eine Menge Verwirrung sorgen. Natürlich wurde das Thema Travestie schon unendliche Male filmisch ausgelotet, die beiden qualitativen Pole von Filmen, in denen Männer in Frauenkleider schlüpfen, dürfte “Manche mögen’s heiß” an der 100-Prozent-Marke sein, und “Big Mama’s Haus” ganz am anderen Ende. Nichtsdestotrotz kann “White Chicks” im unteren Mittelfeld mit ein paar wirklich gelungenen Gags und Anspielungen auftrumpfen, die anderen Filmen nicht gegeben ist. Ein netter Film für einen anspruchslosen Abend mit den Jungs.
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