Kommandozeilenbefehle erledigen einige komplexe Aufgaben schneller und gründlicher, als dass das bei manuellem Vorgehen mit dem Mauszeiger möglich wäre. Nach dem Start des Terminals im Launchpad öffnet sich eine Eingabezeile. Zu Beginn dieser Eingabezeile finden sich einige kryptische Begriffe, danach folgt der Cursor, der auf die Eingabe von Befehlen wartet. Doch was sind das für Befehle?
Für verschiedene Befehle im Terminal ist es nötig, Administrator-Rechte zu besitzen. Diese Rechte lassen sich direkt im Terminal anfordern. Das schützt den Mac vor versehentlichen Änderungen, denn ohne die Aktivierung der Admin-Rechte arbeiten Sie mit eingeschränkten Rechten des Benutzerkontos. Arbeiten Sie aus Sicherheitsgründen mit einem Benutzerkonto ohne Verwaltungsrechte, können Sie im Terminal keinen Befehl verwenden, der mit sudo
beginnt, da diese Befehle nur Administratoren zugänglich sind. In diesem Fall melden Sie sich zunächst mit einem herkömmlichen Benutzerkonto an. In den meisten Fällen melden sich Anwender ohnehin mit ihrer Standard-Apple-ID an. Viele Befehle benötigen aber keine Administrator-Rechte.
Als Administrator anmelden, wenn es notwendig ist
Sie können sich auch direkt im Terminal als Administrator anmelden. Dazu geben Sie login
ein (ohne Anführungszeichen), gefolgt von einem Leerzeichen und dem Kurznamen des Administrators. Danach drücken Sie die Zeilenschaltung, tippen das Administratorpasswort ein und drücken nochmals die Zeilenschaltung. Um sich wieder abzumelden, verwenden Sie logout
ein (ebenfalls ohne Anführungszeichen). In den meisten Fällen ist das aber nicht notwendig. Wenn ein Befehl wegen mangelnden Rechten nicht ausgeführt werden kann, erhalten Sie eine Warnung. In diesem Fall führen Sie den Befehl einfach mit sudo
aus und geben das Kennwort des Administrators ein.

Thomas Joos
Einstieg in das Terminal
Die ersten Wörter nach der Anmeldung am Terminal dürften jedem bekannt vorkommen: Sie bezeichnen den Namen, der dem Mac bei der Installation von macOS gegeben wurde und den Namen des Benutzers.
Öffnen Sie das Terminal, befinden Sie automatisch im eigenen Benutzerordner. Ähnlich wie im Finder können Sie frei zwischen verschiedenen Ordnern wechseln, um in diesen zu arbeiten. Wechseln Sie in den eigenen Musikordner, zum Beispiel mit cd music
wird ein “:Music” angefügt. Wichtiger Hinweis: Für das Terminal ist das System auf die englische Sprache eingestellt, der Ordner “Musik” heißt deshalb “Music”, der Dokumente-Ordner “Documents”. Mit dem Befehl ls
zeigen Sie den Inhalt des Ordners an.
Nach dem Wechseln zu einem Ordner im Terminal zeigt die Oberfläche den Ordnernamen an. Dadurch wissen Sie zu jedem Zeitpunkt, in welchem Ordner Sie sich befinden. Diese Information ist wichtig: Die Kommandozeile ist ein mächtiges Werkzeug. Schon eine falsche Option kann zu irreparablen Schäden am System führen. Deshalb sollten Sie sich unbedingt vergewissern, dass ein Befehl korrekt geschrieben ist, bevor Sie ihn absenden.
Wie eingangs erwähnt, funktionieren die meisten der Kommandozeilenbefehle nach einem ähnlichen Konzept. Gefahrlos ausprobieren können Sie dies mit den Befehlen cd
und ls
. Diese beiden Befehle führen keine Änderungen am System durch, sondern wechseln nur den aktuellen Ordner und zeigen den Inhalt des angegebenen Ordners an. Sie können das ausprobieren, indem Sie mit cd Documents
in den Ordner “Dokumente” im Benutzerordner wechselt. Befinden Sie sich im Music-Ordner müssen Sie mit cd
zunächst wieder zurücknavigieren, um in einen anderen Ordner der gleichen Ebene wechseln zu können.
Selbstverständlich können Sie auch jeden beliebigen anderen Ordner wählen, auch Groß- und Kleinschreibung müssen Sie zunächst nicht beachten. Anschließend wird mit ls
(ohne weitere Optionen) der Inhalt im aktuellen Arbeitsordner dargestellt.
Mit einer Option zum Befehl ls
können Sie sich den Inhalt weiterer Unterordner anzeigen lassen. So gibt der Befehl ls
den Inhalt des aktuellen Ordners aus. Manche Befehle verlangen jedoch mehr als eine Option. Beim Verschieben oder Kopieren von Dateien müssen Sie sowohl den Namen der Ursprungsdatei als auch der Zieldatei angeben. Die Datei liste.txt wird daher mit folgendem Befehl aus dem aktuellen Arbeitsordner in den Ordner “Documents” verschoben: mv liste.txt Documents
.
Wenn Sie im Terminal einen Befehl startet, der zu lange läuft, können Sie ihn mit der Tastenkombination control+C
abbrechen. Den Inhalt des Bildschirms löschen Sie mit clear
. Dadurch erhalten Sie mehr Überblick. Mit der Pfeiltaste nach oben, blenden Sie die letzten Befehle ein, die Sie in der Terminal-Sitzung verwendet haben.
Intelligentes Umsortieren mehrerer Dateien in einen Ordner
Das Verschieben von Dateien über die Kommandozeile scheint auf den ersten Blick nicht besonders effektiv zu sein. Dies ändert sich bei komplexeren Aktionen. Hier spielen Platzhalter eine besondere Rolle. Korrekt angewandt, können Sie mit ihnen die Befehle in der Kommandozeile auf bestimmte Dateien begrenzen. Am besten lässt sich dies an einem Beispiel illustrieren: Angenommen, alle Fotos, beginnend mit der Zahl 9, sollen aus dem aktuellen Ordner in den Ordner „Sommerurlaub“ verschoben werden, so erledigt das ein einziger Befehl: mv IMG_9*.jpg Sommerurlaub
.
Dieser Befehl verschiebt automatisch alle Dateien, die mit “IMG_9” beginnen und auf “.jpg” enden. Natürlich lassen sich solche Zeichen auch am Anfang oder Ende eines Befehls oder Dateinamens einsetzen. So legt der Befehl mv *.mp3 Music
sämtliche Musik im mp3-Format in den Ordner mit dem Namen “Music”. Der Befehl mv 2022* Sommerurlaub_leer
sortiert Dateien jeglichen Dateityps, deren Name mit 2022 beginnt, in den Ordner “Sommerurlaub_leer”.
Gerade bei der Benutzung von Platzhaltern (Wildcards) gilt es, besondere Vorsicht walten zu lassen. Ein fehlplatziertes Zeichen kann, noch viel mehr als ein Buchstabendreher, viel Unheil anrichten. Denn: Ein frei stehendes Jokerzeichen bezieht alle im Arbeitsordner vorhandenen Dateien und Ordner mit ein. Während ein mv * Sommerurlaub_leer
also durchaus bewusst dazu verwendet werden kann, um alle Dateien aus dem Arbeitsordner in den Ordner “Sommerurlaub_leer” zu kopieren, ist es dennoch empfehlenswert, sich vor Absenden des Befehls Gedanken über die Auswirkungen zu machen.
Im Terminal können Sie auch nach Dateien und deren Inhalten suchen. Dazu verwenden Sie den Befehl mdfind
Rufen Sie nur mdfind
auf, zeigt das Terminal eine Hilfe an. Der Befehl sucht auch innerhalb von Dateien nach bestimmten Begriffen. Suchen Sie zum Beispiel nach Dateien, mit dem Inhalt “Thomas” oder “Zeugnis”, verwenden Sie:
mdfind "Thomas" OR "Zeugnis"
Mit Wildcards große Datenmengen gezielt löschen
Nahezu jedes Kommandozeilenprogramm bringt Unterstützung für Platzhalter mit. Der erste Tipp lässt sich somit in leichter Abwandlung auch zum Löschen von Dateien benutzen. Wie immer gilt: Vor dem Abschicken des Befehls dessen korrekter Schreibweise und Funktion vergewissern. In der Kommandozeile gibt es keinen Papierkorb, aus dem sich Dateien im Notfall retten lassen. Einmal gelöscht, sind sie unwiderruflich verloren!
Ein gutes Beispiel für das gezielte Aufräumen ist ein Download-Ordner, in dem sich im Laufe der Zeit zahlreiche PDF-Dateien angesammelt haben. Wie bereits beim Befehl “mv”, setzen Sie auch hier das Jokerzeichen vor die Dateiendung, um den Befehl auf alle PDF-Dateien anzuwenden. Um alle Dateien dieser Art zu löschen, genügt also ein rm *.pdf
.
Selbstverständlich lassen sich auch beim Befehl rm
Wildcards an jeder beliebigen Stelle platzieren, um die Auswahl der zu löschenden Dateien einzuschränken oder zu erweitern. Sollen alle PDF-Dateien, beginnend mit der Jahreszahl 2020, gelöscht werden, lautet der Befehl: rm 2020*.pdf
Ohne die Endung “.pdf” löscht das System alle Dateien, denen ein “2020” vorangestellt ist: rm 2020*
.
Beim Löschen von Ordnern inklusive der Unterordner ist eine zusätzliche Option erforderlich. Dazu fügen Sie einfach zwischen dem Befehl rm
und dem Ordnernamen die Option -r
ein: rm -r Ordner
.
Für Benutzer, die auf Nummer sicher gehen wollen, empfiehlt es sich, bei jedem Befehl die Option -i
einzubauen. Sie fügt vor Ausführen des Löschbefehls eine Rückfrage ein, ob dieser Ordner wirklich gelöscht werden soll. So lassen sich falsch eingegebene Befehle noch korrigieren.
Die Funktion zum automatischen Vervollständigen erspart Tipparbeit
Die Eingabe längerer Datei- und Ordnernamen ist jedoch mühevoll und eine Fehlerquelle. Wenn es lediglich darum geht, Dateien von einem Ort zum anderen zu verschieben, wirkt der Weg über den Finder auf den ersten Blick effektiver.
Bei längeren Befehlen kommt jedoch die sogenannte Autovervollständigung zum Tragen. Sie funktioniert ähnlich wie die Vervollständigung von Suchbegriffen bei der Google-Suche.
Oft genügt es, nur den Anfang eines Kommandozeilenbefehls einzugeben. Betätigen Sie daraufhin die Tabulatortaste, wird der Befehl automatisch vervollständigt. Ist der Befehl nicht eindeutig genug, weil es mehrere Alternativen gibt, die mit demselben Buchstaben beginnen, werden diese Alternativen neben- und untereinander dargestellt und Sie können die passende wählen.
Die Autovervollständigung funktioniert nicht nur bei Befehlen, sondern auch bei Dateien und Ordnern. Befinden Sie sich im Benutzerordner, führt der Befehl cd Doc
zu cd Documents/
leitet also automatisch in den Dokumentenordner.
Schneller Check von Datei- und Ordnergrößen
Wollen Sie einen kurzen Überblick gewinnen, wie groß eine Datei oder ein Ordner ist, bietet sich der Befehl du
an. Hängen Sie ihm die Optionen -s
und -h
an, so stellt er die Größe von Dateien in einer leicht lesbaren Art und Weise dar.
Auch bei diesem Befehl bietet sich der Gebrauch von Wildcards an. Während du -sh test.txt
die Größe der Datei mit dem Namen “test.txt” anzeigt, erweitert ein Zeichen (also ein du -sh*
) den Befehl auf alle Dateien im aktuellen Arbeitsordner. Es folgt also eine Liste mit den Dateigrößen aller Dateien und Ordner, die sich in diesem Ordner befinden. Dies geht deutlich schneller als über den Finder. Auch die laufenden Prozesse auf einem Mac lassen sich mit einem einzelnen Befehl im Terminal anzeigen: ps -ax
. Ausführlichere Informationen mit Auslastung der Hardware zeigt top
an.

Thomas Joos
Sollen die Prozesse auch nach CPU-Nutzung angezeigt und alle fünf Sekunden aktualisiert werden, kommt der Befehl top -ocpu -s 5
zum Einsatz. Wie immer bei solchen Befehlen lässt sich die Ausführung mit der Tastenkombination control+C. Es ist auch die Sortierung nach Arbeitsspeicherverbrauch möglich: top -o rsize
. Jeder Prozess hat eine ID, die in der Spalte PID zu sehen ist. Für das Beenden eines Prozesses kommt kill PID
zum Einsatz. Dadurch lassen sich hängende Programme oder Prozesse beenden, ohne den Mac neu starten zu müssen.
Über Manpages weitere Informationen finden
Die bisher vorgestellten Befehle bieten nur einen oberflächlichen Eindruck von dem, was mit der Kommandozeile möglich ist. Nicht nur gibt es mehrere tausend Befehle auf dem Mac – auch die Optionen zu den einzelnen Befehlen sind wesentlich zahlreicher, als es dieser Artikel darzustellen vermag.
Um tiefer in die Materie einzusteigen, empfiehlt sich eine Suche im Internet. Doch auch in der Kommandozeile selbst findet man Hilfe. Nahezu jedes Programm liefert eine Manpage mit. Eine Manpage ist Hilfe für einen Befehl. Sie liefert einen kurzen Überblick über die Funktion eines Befehls und listet alle verfügbaren Optionen für diesen Befehl auf. Die Manpage zu einem Befehl erreichen Sie durch das Kommando man
, gefolgt vom Namen des gewünschten Befehls. So ruft etwa man mv
die Manpage zum Befehl mv
auf. Die Navigation innerhalb der Manpages erfolgt mithilfe der Pfeiltasten. Verlassen können Sie die Ansicht einer Manpage über die Taste q
.

Thoma Joos
Terminal erweitern und mit Zusatztools verbessern
Es gibt verschiedene Tools, die direkt aus dem Terminal herausfunktionieren und über keine grafische Oberfläche verfügen, sondern im Terminal funktionieren. Ein Beispiel ist der kostenlose Konverter FFmpeg können Mac-Anwender im Terminal Dateien konvertieren. Das Tool verfügt über einen großen Funktionsumfang, aber über keine grafische Oberfläche. FFMpeg verfügt über eine Vielzahl an Codecs, die beim Konvertieren verwendet werden können. Die Syntax für das Konvertieren ist: Ffmpeg -i
Fehlersuche im Terminal: Netzverbindungen prüfen und Probleme mit dem WLAN beheben
Das Terminal kann auch dabei helfen, Fehler zu finden, zum Beispiel wenn ein Mac nicht mehr korrekt im Netzwerk funktioniert. Geben Sie ifconfig
ein, sehen Sie alle Netzwerkverbindungen und die IP-Adresse des Macs. Mit dem Befehl netstat -r
erhalten Sie weitere Informationen, zum Beispiel das Gateway, über das der Rechner mit dem Internet verbunden ist sowie andere Rechner im Netzwerk.
Testen Sie mit Ping
, ob Ihr Mac mit anderen Geräten im Netzwerk kommunizieren kann, auch mit dem Gateway. Mit dem Befehl ping 8.8.8.8
können Sie die DNS-Server von Google im Internet pingen. Die Routen im Netzwerk werden mit netstat -
angezeigt. Den Bildschirm im Terminal leeren Sie übrigens mit clear
, den Ping-Befehl unterbrechen Sie mit der Tastenkombination ctrl+C
.
Mit nslookup
testen Sie, welcher DNS-Server verwendet wird. Dazu geben Sie zum Beispiel nslookup www.macwelt.de
ein. Anschließend sehen Sie die IP-Adresse des DNS-Servers sowie den aufgelösten Namen. Mit exit
verlassen Sie nslookup
wieder.
Zur Fehlerbehebung bei der Namensauflösung kann es auch sinnvoll sein, den Zwischenspeicher für DNS-Abfragen in macOS zu löschen:sudo killall -HUP mDNSResponder

Thomas Joos
Startsound wieder aktivieren
Apple hat standardmäßig bei macOS-Versionen vor Big Sur den Startsound deaktiviert, den ein Mac beim Hochfahren abspielt. Im Terminal lässt sich der Sound wieder aktivieren:sudo nvram StartupMute=%00
Wer den Sound doch nicht mehr hören möchte und den ruhig starteten Mac in den letzten Jahren zu schätzen gelernt hat, kann ihn nun auch wieder deaktivieren:sudo nvram StartupMute=%01
Sicherheit von macOS prüfen
Durch Sicherheitslücken in macOS kann es passieren, dass sich unbefugte Benutzer mit dem Root-Benutzer anmelden. Vor allem bei älteren macOS-Versionen gibt es mehr Lücken als bei aktuellen Systemen. Zwar stellt Apple Sicherheitsaktualisierungen bereit, aber nur für die aktuelle Systemversion und die beiden davor, Lücken in älteren Systemen könnten daher bestehen bleiben. Und nicht jedes Sicherheitsupdate installiert man auch sofort. Um sicherzugehen, dass die notwendigen Sicherheitsaktualisierungen installiert sind, öffnen Sie ein Terminal-Fenster. Danach geben Sie den folgenden Befehl ein:what /usr/libexec/opendirectoryd
Als Version sollte unter macOS Ventura mindestens opendirectory-877
oder neuer erscheinen. Finden Sie hier noch eine ältere Version, sollten Sie das neueste Update des Betriebssystems installieren. Aktualisierungen von macOS können Sie ebenfalls im Terminal suchen und installieren. Dazu verwenden Sie den Befehl sudo softwareupdate -l
. Im Terminal können Sie auch gleich die installierte Version von macOS mit dem Befehl sw_vers -productVersion
anzeigen.

Thomas Joos
Das Tool “airport” ist im Terminal verfügbar, aber in einem Pfad versteckt, der nicht direkt zugreifbar ist. Mit einem symbolischen Link lässt sich der Befehl aber direkt freischalten. Das können Sie im Terminal erledigen: sudo ln -s /System/Library/PrivateFrameworks/Apple80211.framework/Versions/Current/Resources/airport /usr/local/bin/airport
. Danach lassen sich die Schnittstellen mit airport -s
anzeigen und mit airport -I
die aktuellen Verbindungen.
Datenträger im Terminal zu APFS konvertieren
Sie können Datenträger in macOS auch im Terminal zu APFS konvertieren. Dazu öffnen Sie das Terminal und geben zunächst diskutil list
ein. Hier sehen Sie alle angebundenen Laufwerke und das verwendete Dateisystem. Die Konvertierung starten Sie anschließend mit folgender Syntax:diskutil apfs convert
Snapshots im Terminal erstellen
In aktuellen Versionen von macOS erstellt das Betriebssystem automatisch Sicherheitspunkte, sobald Sie ein Update installieren, das den Mac neu starten will. Die Technik funktioniert nur, wenn Sie APFS-Datenträger einsetzen. Im Wiederherstellungs-Modus (Recovery-Modus) von macOS können Sie Ihr System wiederherstellen, wenn bei einem Update etwas schiefgeht. Das Feature muss nicht aktiviert werden, es läuft automatisch. Im Terminal können Sie sich die Sicherungspunkte mit tmutil listlocalsnapshots /
anzeigen lassen.
Wollen Sie in macOS auf APFS-Laufwerken manuell Sicherungspunkte erstellen, rufen Sie ein Terminal auf und geben den Befehl sudo tmutil snapshot
ein. Um Fehler zu finden und die Technik zu überprüfen, verwenden Sie den Befehl tmdiagnose
. Um lokale Snapshots zu löschen, verwenden Sie wiederum sudo tmutil /deletelocalsnapshots
.
Energieeinstellungen und Akkus im Terminal überprüfen
Die Restlaufzeit des Akkus können Sie im Terminal mit dem Befehl pmset -g batt
abfragen. Den Ruhezustand für Festplatten können Sie ebenfalls im Terminal einstellen. Wollen Sie zum Beispiel die Wartezeit auf 60 Minuten setzen, bis die Festplatte in den Ruhezustand versetzt wird, geben Sie folgenden Befehl ein: sudo pmset disksleep 60
Manche Programme melden Probleme, wenn die Festplatte des Macs in den Ruhezustand versetzt wird, können Sie den Ruhezustand im Terminal mit dem folgenden Befehl deaktivieren:sudo pmset disksleep 0
Die aktuellen Einstellungen für den Ruhezustand erfahren Sie mit pmset -g
. Den Ruhezustand finden Sie in der Zeile disksleep
.
Stört es Sie, wenn der Mac beim Öffnen des Deckels aufwacht, können Sie mit dem folgenden Befehl abschalten: sudo pmset -a lidwake 0

Thomas Joos
Gatekeeper ist die Funktion in macOS, die den Mac vor gefährlichen Programmen aus dem Internet schützt und deren Installation verhindern soll. Apps aus dem App-Store sind davon nicht betroffen. Die Konfiguration findet in den Systemeinstellungen über “Datenschutz & Sicherheit” statt. Hier lässt sich auch einstellen, dass macOS externe Programme zulässt. Die Sicherheitseinstellungen lassen sich für geübte Anwender im Terminal abschalten. Dazu wird folgender Befehl verwendet: sudo spctl --master-disable
. Die Funktion lässt sich mit sudo spctl --master enable
erneut aktivieren.
Der System Integrity Protection in macOS kann im Terminal der Wiederherstellungsumgebung von macOS abgefragt und gesteuert werden. Informationen zu dem Modus lassen sich auch im laufenden Betrieb anzeigen. Beim Starten des Macs kann mit Command+R der Wiederherstellungsmodus geöffnet werden. Auch hier steht ein Terminal zur Verfügung.
Den Status des Schutzes sehen Sie im Terminal mit: csrutil status
. Um den Schutz zu deaktivieren, geben Sie den folgenden Befehl ein. Das funktioniert allerdings nicht im laufenden Betrieb, sondern nur bei der Verwendung von Recovery OS. Dazu müssen Sie den Mac mit der Command-Taste + R starten: csrutil disable
. Nachdem Sie Systemdateien wie nicht mehr benötigte Apps gelöscht haben, aktivieren Sie den Schutz wieder: csrutil enable
.
Bootfähigen USB-Stick für macOS erstellen
Wer für Neuinstallationen von macOS sicherstellen will, dass keine Daten aus dem Internet heruntergeladen werden müssen, sondern die Installation lokal erfolgen soll, kann sich einen bootfähigen USB-Stick erstellen. Dazu wird ein USB-Stick mit mindestens 16 GB benötigt. Der USB-Stick sollte im Festplattendienstprogramm zunächst gelöscht werden. Als Format kann „Mac OS Extended (Journaled)“ und als Schema „GUID-Partitionstabelle“ verwendet werden. Als Name kann „USB“ verwendet werden. Der Name wird beim Erstellen des Sticks über das Terminal benötigt. Im Terminal werden danach die beiden folgenden Befehle eingegeben:sudo /Applications/Install\ macOS\ Ventura\ beta.app/Contents/Resources/createinstallmedia --volume /Volumes/VenturaUSB --nointeraction
Nach der Eingabe des Kennworts wird noch der Name des USB-Sticks eingegeben. Startet der Mac mit dem USB-Stick, kann von diesem aus macOS installiert werden. Abhängig von der eingesetzten Version von macOS unterscheidet sich auch der Name der verwendeten App-Datei.

Thomas Joos
Standard-Einstellungen des Systems im Terminal ändern: defaults
macOS-Programme und Anwendungen von Dritten verwenden das „defaults“-System in macOS, um Benutzereinstellungen und andere Informationen zu speichern. Mit „defaults“ können Standardanpassungen in macOS geändert werden. Ein Beispiel ist das Ändern des Screenshot-formats von „png“ zu jpg:defaults write com.apple.screencapture type -string jpg
Um wieder PNG zu aktivieren, verwenden Sie:defaults write com.apple.screencapture type -string png
Der aktuell eingestellte Wert kann mit „defaults“ ebenfalls angezeigt werden:defaults read com.apple.screencapture type
Eine Liste aller “defaults”, die Sie umstellen können, finden Sie auf der Webseite des Projektes macOS defaults.
Arbeitsspeicher im Terminal freigeben
Wenn in der aktuellen Sitzung in macOS der Arbeitsspeicher knapp wird, weil zu viele Programme geöffnet waren, können Sie mit sudo purge
Arbeitsspeicher freigeben. Sichern Sie aber bitte zuvor alle Dokumente, die Sie geöffnet haben, damit nicht versehentlich Daten verloren gehen. Mit dem Befehl können Sie ruckelnde Macs oft zeitweise beschleunigen.
Versteckte Dateien im Finder anzeigen
Standardmäßig blendet der Finder verschiedene Dateien aus, die im normalen Betrieb nicht benötigt werden. Wollen Sie die Dateien anzeigen, geben Sie im Terminal die beiden folgenden Befehle ein. Dabei werden die versteckten Dateien aktiviert und der Finder neu gestartet:defaults write com.apple.finder AppleShowAllFiles -bool TRUE killall Finder
.
Wer sich auf die Suche nach Programmresten begibt, zum Beispiel von Spotify sollte es über die üblichen Speicherpfade für Anwendungen versuchen:
/Applications/
~/Library/Application Support/
~/Library/LaunchAgents/
~/Library/Autosave Information
~/Library/Preferences/
Öffnen Sie dazu das Terminal ( im Ordner „Programme/Dienstprogramme“) und geben Sie folgenden Befehl ein:
sudo find / -iname "*spotify*" -print > ~/Desktop/suche.txt
SSH-Verbindungen in macOS nutzen
Über das Terminal können in macOS auch SSH-Verbindungen zu anderen Computern aufgebaut werden. Dazu geben Sie im Terminal den Befehl ssh
ein. Natürlich muss auf dem entsprechenden Computer SSH aktiviert sein.
Verzeichnisse oder Dateien im Terminal mit Zip archivieren
Im Terminal können Sie mit zip
ein ZIP-Archiv einer Datei oder eines Verzeichnisses erstellen. Wechseln Sie mit cd
in das Verzeichnis, in dem die Datei liegt. Geben Sie danach den folgenden Befehl ein: zip -er
Autoboot deaktivieren
Wollen Sie verhindern, dass ein Mac automatisch startet, wenn der Deckel geöffnet wird, können Sie im Terminal mit dem folgenden Befehl den Autoboot verhindern. Achtung, dies gilt allerdings nur für Intel-Macs. sudo nvram AutoBoot=%00
Sie können die Funktion im Terminal auch wieder aktivieren: sudo nvram AutoBoot=%03
Nicht mehr benötigte System-Apps entfernen
Viele Anwender benötigen nicht alle Standardprogramme, die Apple mit macOS mitliefert. Im Terminal lassen sich auch diese Apps aus dem System löschen. Um zum Beispiel Schach loszuwerden, können Sie den folgenden Befehl verwenden:
sudo rm -rf /Applications/Chess.app
Um Systemdateien zu löschen, müssen Sie den Integritätsschutz der Systemdateien deaktivieren. Wie das geht, haben wir weiter oben gezeigt.