Günstige Multifunktionsdrucker im Test

Wir testen tintenstrahlbasierte Multifunktionsdrucker für zu Hause. Bis auf den Canon Pixma MG6150, der mit seinen sechs Tinten eher auf Fotodruck getrimmt ist, sind die Drucker dank Fax und automatischen Einzugsscanner (ADF) für heimische Büroaufgaben ausgerichtet. Übrigens lassen sich bei allen Geräten im Test die Tinten einzeln austauschen. Gegenüber älteren Multifunktionsdruckern haben sich die Druckgeschwindigkeit und die Druckqualität kaum geändert. Lobenswert ist, dass alle Geräte eine vordere Papierzufuhr nutzen. So spart man Stellfläche beim betreiben der Geräte. Lediglich der Canon Pixma MG6150 bietet noch neben seiner vorderen eine zweite hintere Papierzuführung.

Außer dem Flachbettscanner bieten bis auf den Canon Pixma MG6150 alle Testteilnehmer einen Dokumenteneinzug an. Hier verwenden die Geräte durchwegs die Scanzeile des Flachbettscanners. Alle Geräte ziehen auch zuvor geknicktes und etwas zerknittertes Papier zuverlässig ein.

Qualität Druck und Scan

Der Textdruck der Geräte von Canon und Lexmark ist zwar sehr langsam, dafür liefern beide Kandidaten ein sauberes Schriftbild auf dem herkömmlichen Kopierpapier. Selbst eine zwei Punkt große Schrift gibt er sauber leserlich zu Papier, anders als der sehr schnelle Epson Stylus Office BX625FWD, bei dem man in dieser Größe die Schrift nicht mehr lesen kann. Etwas blasser als das Testfeld gibt der Brother MFC-J615W die Schrift zu Papier, auch hier lässt sich in 2-Punkt-Größe die Schrift kaum noch entziffern. Canon nutzt übrigens für den Textdruck eine pigmentierte Schwarztinte, für den Grafikdruck eine eigene Schwarztinte.

Jeder Drucker hat seine eigene Charakteristik die Farben und Sättigung wieder zu geben. Der Fotodruck des Epson Stylus Office BX625FWD erscheint natürlich, aber recht blass, der Ausdruck des Brother MFC-J615W lässt die Gesichter einen Tick zu Rot erscheinen und der Lexmark Pinnacle Pro 901 hat ein im Vergleich mehr Sättigung. Ein Fotoausdruck gelingt allen Kandidaten indes ausgesprochen gut, nur beim Lexmark Pinnacle, der am schnellste Fotos zu Papier bringt, bemerken wir unter der Lupe etwas gröber aufgelöste Details.

Den Gesamteindruck des Ausdrucks beim normalen Betrachtungsabstand mindert dies indes unmerklich. Beim Fotodruck glänzt naturgemäß der Canon Pixma MG6150, der für diese Aufgabe fünf Tinten verwendet, neben den drei Farben und der Schwarztinte noch eine Grautinte. Hier erhält man einen ausgewogenen und gut aufgelösten Fotoausdruck. Grade die Hautpartien kann der Canon-Drucker besser wiedergeben wie das übrige Testfeld. Sehr lange braucht der Brother MFC-J615W für einen Fotodruck in der höchsten Auflösung, wir warten über zehn Minuten für ein A4 großen Ausdruck. Doch in der zweithöchsten Auflösung merken wir visuell keinen Unterschied zur höchsten Auflösung.

Die Scanqualität ist eingeschränkt für Fotoscans zu gebrauchen, für Dokumente aber gut geeignet, da die Scanner ausreichend schnell arbeiten. Die Geräte im Test verwenden für ihre Flachbettscanner die kompaktere und günstigere CIS-Scanzeile. Dies ist zwar bei plan aufliegenden Vorlagen problemlos, scannt man aber ein Buch ein, ist die Schrift am Buchpfalz schnell unscharf. CCD-Scanner würden hier ein deutlich schärferes Bild schaffen, zudem sind diese Scanner besser für den Fotoscan geeignet.

Vernetzt

Alle Geräte verwenden außer der USB-Anbindung Schnittstellen für WLAN und Ethernet. Zudem unterstützen alle Modelle Bonjour, so wird der Drucker automatisch vom Mac im lokalen Netz gefunden. So lassen sich auch die Geräte unkompliziert für eine WLAN- beziehungsweise Ethernet-Verbindung am Mac einrichten. Will man das Gerät von Lexmark für das WLAN einrichten, muss man es zunächst via USB am Mac anschließen und mit einem Installations-Assistenten entsprechend konfigurieren. Das klappt zwar problemlos und einfach, doch variabler ist es bei den anderen Geräten, da man hier nicht zwingend das Gerät per USB mit dem Mac verbinden muss.

Außer drucken kann man über WLAN beziehungsweise Ethernet auch scannen, auch das klappt bei allen Geräten im Test problemlos. Ein Fax lässt sich per Netzverbindung nur mit den Geräten von Brother, Lexmark und HP von Mac aus versenden, da das Fax des Epson-Gerätes ohne Mac-Unterstützung auskommen muss und der Canon Pixma MG6150 kein Fax besitzt. Darüber hinaus kann man empfangene Faxe vom Lexmark Pinnacle zum Mac übertragen statt auszudrucken. Eine schöne Funktion des Lexmark Pinnacle Pro 901 ist zudem die Möglichkeit, selbstständig einen Scan als E-Mail verschicken zu können.

iPad und iPhone, Mac-Unterstützung

Neu in iOS 4.2 für das iPad ist die Drucken-Funktion ” Air Print “. Indes kann man so nicht direkt drucken, sondern braucht den Umweg über einen Mac, solange die Multifunktionsgeräte Air Print nicht direkt unterstützen. Die neuesten HP-Drucker können Air Print direkt nutzen, andere Hersteller werden in Form von Firmware-Updates und neuen Modellen folgen. Alle Geräte bieten überdies eine eigene App an, mit der man indes lediglich Fotos ausdrucken kann.

Speicherkarten

Alle Geräte bieten Speicherkarten-Steckplätze für alle gängigen Formate an. Auf einen Steckplatz für Compact Flash muss man indes bei den Geräten von Brother und Lexmark verzichten. Außerdem lassen sich an allen Geräten per USB Pictbridge-fähige Digitalkameras oder Camcorder anschließen und Fotos direkt ausdrucken. Auch USB-Speichersticks unterstützen alle Geräte. Fotos lassen sich bei allen Geräten von Speicherkarten und USB-Stick aus direkt drucken, auch das Scannen auf diese Speicher ist direkt möglich. Ein PDF-Dokument kann keines der getesteten Geräte direkt ausdrucken. Bei Lexmark wird dieses Format zwar angezeigt, doch wählt man eine PDF-Datei, wird diese lediglich am angeschlossenen Mac geöffnet.

Mac-Unterstützung

Die Einrichtung der Geräte gelingt durchwegs leicht und fehlerfrei: Alle Installations-Routinen fragen ab, ob man den Drucker lokal, also per USB, oder über das lokale Netz betreiben möchte.

Reibungslos und komfortabel ist die Mac-Unterstützung für die Geräte von Canon und Lexmark. Alle Optionen der Modelle lassen sich problemlos nutzen, beim Canon-Modell beispielsweise der automatische CD-Druck. Lediglich die Geräte von Brother und Lexmark ermöglichen es, Faxe auch vom Mac aus zu versenden. Dabei können sie auch die Adressen von Apples Adressbuch übernehmen. Beim Lexmark Pinnacle Pro 901 lassen sich zudem auch am Mac Faxe empfangen und die Kurzwahltasten am Gerät lassen sich am Mac auch mit Hilfe Apples Adressbuch konfigurieren. Lexmark bietet zudem ein Netzwerkkartenleser-Programm an. Am Gerät ausgewählt erscheint so der Inhalt einer eingelegten Karte am Mac. Diese Funktion ist allerdings sehr langsam.

Gänzlich ohne Mac-Unterstützung für das Fax muss, wie bei Epson üblich, auch der Stylus Office BX625FWD auskommen. Beim automatischen doppelseitigen Drucken bereitet das Epson-Gerät zudem ein kleines Problem: Die Option zum doppelseitigen Druck ist ausgegraut und lässt sich nicht anwählen. Lösung: Man kreuzt erneut das Format DIN A4 an, darauf hin lässt sich der doppelseitige Druck aktivieren. Auch bei Brother gibt es kleinere Probleme. So lässt sich dessen Twain-Treiber anders als bei allen anderen Modellen im Test nicht über Apples Digitale Bilder öffnen.

So bleibt einem der unkomfortablere Weg über Brothers Control Center, das über die Menüleiste links von der Uhr aufgerufen werden kann. Hier lässt sich ein benutzerdefinierter Scan-Knopf konfigurieren, der auch die komplette Schnittstelle anzeigt. Übrigens bieten die Scantreiber von Canon und Epson die meisten Einstellmöglichkeiten, beispielsweise eine Kratzer-Entfernung oder einen Filter, der einen Morier-Effekt von eingescannten Vorlagen, die ein Druckraster haben.

Die getesteten Drucker im Detail

Brother MFC-J615W im Detail

Im Vergleich zum übrigen Testfeld ist der Brother MFC-J615W recht flach gebaut. Das Bedienfeld ist sehr aufgeräumt, das Display lässt sich nach oben klappen. Die Tinten wechselt man bei Brother übrigens nicht wie sonst üblich direkt am Druckkopf aus, indem man eine obere Klappe öffnet. Vielmehr sitzen bei ihm die Tinten hinter einer Klappe an der rechten Vorderseite des Geräts. Die Tinte wird per Schlauch dem Druckkopf zugeführt.

Brother MFC-J615W

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Bildschirmfotos der Mac-Treiber

Canon im Detail

Der Pixma MG6150 ist zwar auch für Büroaufgaben gut gewappnet, aber als einziger Drucker im Test für Bildausgabe optimiert. Das Gerät lässt sich leicht bedienen, nicht zuletzt wegen dem von Canon “Intelligent Touch System” genannten Bedienfeld: Im Gehäuse integriert sind Touch-Felder, die je nach Betriebsmodus, also Kopie oder Scan, entsprechend aufleuchten. Auf dem hochglänzenden Kuststoffgehäuse sieht man indes jeden Staubkorn. Als einziges Gerät im Test nutzt der Pixma MG6150 eine hintere Papierzuführung, die man aber nicht zwingend verwenden muss. Ein nettes Detail: Ist die Frontklappe, die als Papierablage dient, geschlossen, öffnet sie sich automatisch, bevor das Gerät druckt. Die sechs Tinten verwendet der Canon-Drucker nicht gleichzeitig: Eine pigmentierte Schwarz-Tinte erledigt den Textdruck und neben den drei Farben eine Schwarz- und eine Grautinte den Grafik- beziehungsweise Fotodruck.

Canon Pixma MG6150

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Bildschirmfotos der Mac-Treiber

Epson Stylus Office BX625FWD im Detail

Auf den ersten Blick wirkt das Bedienfeld des Epson Stylus Office BX625FWD überladen, doch es ist klar gegliedert und bietet direkten Zugriff auf die einzelnen Funktionen. Das Bedienfeld lässt sich kippen und so ideal am Aufstellungsort anpassen. Als einziges Gerät im Test bietet der Stylus Office BX625FWD einen automatischen Dokumenteneinzug (ADF) für den Scanner an, der eine Vorlage wenden und so doppelseitig scannen kann. Das ist insbesondere Vorteilhaft, wenn man zweiseitig bedruckte Dokumente per Fax versenden möchte. Im Test funktioniert der Einzug auch mit zuvor geknicktem Papier gut.

Epson Stylus Office BX625FWD

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Bildschirmfotos der Mac-Treiber

Lexmark Pinnacle im Detail

Der Lexmark Pinnacle Pro 901 bietet ein großes Touch-Display, mit dem sich das Gerät äußerst komfortabel bedienen lässt. Allerdings verbraucht das Gerät im Ruhemodus mit 7,6 Watt den meisten Strom im Testfeld. Ist das Gerät zudem ausgeschaltet, braucht es rund 70 Sekunden, bis es Betriebsbereit ist. Das Gerät lässt sich mit einer weiteren Papierkassette erweitern. Eine weitere Besonderheit sind die so genannten Smart Solutions. Hier lassen sich nach einer Registrierung von der Lexmark-Seite kostenlos Apps auf das Gerät laden. Einige Apps lassen sich dabei durchaus brauchbar einsetzen, bieten aber oft zu wenig Einstellmöglichkeiten. So startet ein ausdruckbarer Monatskalender USA-typisch mit Sonntag statt dem hierzulande gewohnten Montag.

Lexmark Pinnacle Pro 901

Bildschirmfotos der Mac-Treiber

Lexmark wirbt vor allem mit sehr niedrigen Druckkosten der schwarzen Tinte, dies gilt nur bei dem Rückgabe-Programm, wobei man die leeren Tintenpatronen zurück zu Lexmark schickt. Regulär gekauft kommt man auf teure Druckkosten von 6,27 Cent für eine Textseite beziehungsweise 17,78 Cent für eine Farbseite. Die Lexmark-eigenen Druckfunktionen sind klar gegliedert, erweiterte Optionen lassen sich einblenden. Voreingestellt ist der automatische doppelseitige Druck. Ist er aktiv, wendet der Drucker ein Blatt auch dann, wenn nur eine Seite bedruckt wird. Das Verlangsamt den Druck enorm, wir messen statt ohnehin langsamen 23 Sekunden für den Druck einer Textseite mit aktiviertem Duplex 37 Sekunden.

Markus Schelhorn

Kaufempfehlung & Fazit

Die Qualität und Geschwindigkeit der Multifunktionsdrucker hat sich gegenüber älteren Modellen nahezu nicht geändert. Die Geräte unterscheiden sich hauptsächlich in ihren Funktionen und der Mac-Unterstützung.

+ Alle Geräte sind für ihren Preis ordentlich ausgestattet und lassen sich Dank WLAN udn Ethernet flexibel aufstellen

– Auch wenn die Geräte durchwegs für Fotodruck geeignet sind: Die Druckkosten sind hier teuer. Die Scanner eignen sich zudem nur für anspruchslosere Fotoanwendungen

Einsteiger Für heimische Büroaufgaben ist der Epson BX625FWD eine günstige Wahl. Wer auf Fax verzichten kann, findet mit dem Canon Pixma MG6150 ein komfortables Gerät, mit dem man auch CDs direkt bedrucken kann

Profis Der Lexmark Pinnacle Pro 901 ist ein sehr gut ausgestattetes Büro-Gerät mit günstigen Druckkosten (nur Rückgabe-Programm) und sehr guter Mac-Unterstützung

Zusatzinfo: Tintenkosten und Stromverbrauch