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Steve Jobs gibt heute die Jahreszahlen 2003 der Pixar-Animations-Studios aus Kalifornien bekannt, das mit seinem jüngsten Film “Findet Nemo” den erfolgreichsten computeranimierten Film in der Geschichte des Animationsfilms produziert hat. Dass die Quartals- und Jahreszahlen von Pixar, das nach eigenen Angaben mit seinen fünf Filmen bisher über 2,5 Milliarden US-Dollar eingespielt hat, gut ausfallen ist keine Frage. Spekulationen gibt es hingegen über die nächsten Schritte der kreativen Filmschmiede nachdem ein exzentrischer Jobs den Vertrag mit Disney aufgekündigt hat.
Zwar sind die seit 10 Monaten andauernden Meinungsverschiedenheiten zwischen Jobs und Disneys Chairman Eisner nicht verborgen geblieben, zum Bruch kam es aber erst nachdem Michael Eisner die teilweise überzogenen Forderungen des Apple-CEOs wie die Rückgabe der Rechte an den noch ausstehenden Filmen “The Incredibles” und “Cars” abgelehnt hat, berichtet das Magazin Business Week. Dies würde Disney, bisheriger Mitproduzent und Distributor von Filmen wie “Toy Story” und “Monsters AG”, von zukünftigen Sequels der beiden bereits vertraglich zugesicherten Produktionen ausschließen und wäre somit ein Millionenverlust für den Unterhaltungskonzern. Steve Jobs gab in einer Pressemitteilung an, er sei enttäuscht von den Verhandlungen mit Eisner und bedauerte das Ende der Zusammenarbeit zwischen den beiden Firmen.
Schluckt Apple Pixar?
Nicht nur Apple-Fans fänden eine Kooperation zwischen den beiden kreativen Firmen Apple und Pixar reizvoll. Dass Steve Jobs CEO beider Unternehmen ist, kann da nur helfen. Einerseits ergäben sich durch einen Pixar-Kauf von Apple völlig neuen Marketingmöglichkeiten für die beiden Firmen und andererseits wurde nach dem Erfolg des iTunes Music Store schon öfter über ein vergleichbares Download-Angebot von Filmen spekuliert, bei dem Pixar ein wichtiger Baustein für Apple wäre. Auch die Entscheidung des Unternehmens aus Cupertino, mit dem iPod ein neues Geschäftsfeld im Bereich Musik und Unterhaltung zu erschließen gewänne weiter an Bedeutung. Und so kommentiert ein Analyst von McAlpine Associates die Idee in CNN Money mit den Worten: “Es ist eine interessante Idee wenn auch etwas herbeigeholt, aber es sind schon merkwürdigere Dinge passiert.” So spannend die Idee ist, Apple kann es allerdings nicht mit der Finanzkraft eines Hollywood-Studios aufnehmen und dem Computer-Hersteller fehlt das nötige Distributions-Netzwerk für die Filme. Und so wird der Pixar-Jobs sich wohl vorerst nicht mit dem Apple-Jobs zusammentun, sondern auf das bereits angekündigte Interesse von Studios wie Warner Brothers konzentrieren.
Kommentar
Der Verlust von Pixar ist für Disney vor allem aus PR-Sicht sicherlich eine Schlappe. Denn der Unterhaltungs-Konzern landete mit seinen selbst produzierten Animations-Filmen, früher die Domäne des Konzerns, in den letzten Jahren nur Flops. Finanziell wird das Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 27 Milliarden Dollar Pixar weniger vermissen als viele meinen. Steve Jobs hat mit der Art seiner Kündigung, einer mit Disney nicht abgesprochenen Pressemitteilung, seiner Extravaganz zwar alle Ehre gemacht, Pixar wird sich um potenzielle Partner aber keine Sorgen machen müssen und hat nun ab 2005 die Möglichkeit Filme selbst oder in Kooperation mit andern Studios zu produzieren.