
Hinzu kommt, dass die gängigen Klon-Programme wie Carbon Copy Cloner und Super Duper das Boot-Camp-Volume ignorieren.
Freeware hilft beim Klonen einer Windows-Partition
Mit der Freeware Winclone hingegen (www.twocanoes.com/winclone) lässt sich unter Mac-OS X 10.5 ein Klon der Partition erzeugen und wiederherstellen. Seit Version 2 der Software kann man damit alle beide der zwei möglichen Windows-Partionsformate kopieren, FAT 32 und NTFS. Eine Einschränkung bleibt allerdings: Nur wenn man für die Boot-Camp-Partition NTFS gewählt hatte (bei der Ersteinrichtung mit Hilfe von Boot Camp Assistent), kann man auf eine größere Partition umziehen (mehr zur Wiederherstellung später).

Wer Windows auf einer FAT-32-Partition installiert hat, kann die Daten von dort mit Winclone sichern. Beim Zurückspielen aber erzeugt die Software eine Partition von exakt derselben Größe wie die Festplatte – wer eine größere Festplatte eingebaut hat, kann sich deshalb nur mit einer Neuinstallation von Windows behelfen.
Um das Programm zu nutzen, benötigt man eine ausreichende Menge freien Speicherplatzes auf einer externen Festplatte; anders als beim Klon einer Mac-Festplatte hat man aber die freie Wahl zwischen Festplatten mit einer USB-2.0-Schnittstelle oder Firewire-Modellen.
Der Ablauf eines Boot-Camp-Klons
Nach dem Start von Winclone zeigt die Software zuerst einige Hinweise. Anschließend wechselt sie automatisch in den Modus “Image”, mit dessen Hilfe man eine Kopie der vorhandenen Boot-Camp-Partition erzeugt. Die Voreinstellungen sind in unseren Augen perfekt getroffen: Ab Werk erzeugt Winclone ein Image, das sich im Finder von Mac-OS X öffnen und lesen lässt; die Daten werden komprimiert, so dass der Platzverbrauch in der Regel etwa 10 bis 20 Prozent unter der Größe der Boot-Camp-Partition liegt. Für die Wiederherstellung ist eingestellt, dass die Software Windows XP und Windows Vista automatisch erkennt und beim Zurückkopieren einige Parameter an der Windows-Installation automatisch anpasst (siehe Bild auf dieser Seite).
Im Modus “Image” wählt man im nächsten Schritt über ein Aufklappmenü (“Source:”) die Partition aus, die die Boot-Camp-Partition enthält. In der Regel ist das immer die Partition auf der internen Festplatte (erkennbar am grauen Symbol für die Festplatte) mit der höchsten Ordnungsnummer an der letzten Stelle der “Device ID” (hier im Bild “/dev/disk0s4”).
Nach der Auswahl analysiert Winclone kurz die Partition und zeigt kurz darauf unterhalb des Aufklappmenüs Partitionsformat (“Filesystem”), Name und die Menge an freiem und belegtem Speicherplatz auf dem Boot-Camp-Volume an.
Das richtige Speichermedium wählen
Wenn die Daten stimmen, klickt man ganz unten im Fenster auf den Knopf “Image…” und wählt den Speicherort für die Klon-Datei. Wir empfehlen dafür eine externe Festplatte zu wählen, da sonst der Kopiervorgang extrem lange dauert. Sobald man sich zur gewünschten Platte und dem richtigen Ordner vorgearbeitet hat, klickt man auf den Knopf “OK”, um den Kopiervorgang zu starten.
Beim Klonen wird das Boot-Camp-Volume im Finder abgemeldet und das Symbol der Festplatte verschwindet vom Schreibtisch. Endet der Klon-Vorgang, mountet die Software das Volume automatisch wieder im Finder. Das Programm informiert während der Arbeit in der eigenen Log-Konsole über den Fortgang der Vorbereitungen und des eigentlichen Klonens. Im Haupt-Programmfenster gibt Winclone einen Statusbericht, der bei uns im Test allerdings falsche Werte zeigt.
Das Backup erzeugt eine Image-Datei
Der Vorgang kann je nach Windows-System und Ausstattung mit Programmen und Daten einige Zeit in Anspruch nehmen. Unser Testsystem mit Vista Ultimate und einigen Office-Applikationen auf einem Macbook benötigt eine gute Stunde.

Das Programm erzeugt eine Image-Datei, die in allen Fällen kleiner ist als die eingerichtete Partition von Boot Camp. Im Image sind nämlich nur System, Programme und alle tatsächlich auf dem Rechner vorhandenen Daten enthalten, während die Partition auch den freien Speicherplatz beinhaltet.
Die Wiederherstellung von Boot Camp
Um nach einem Defekt oder nach einer Neupartitionierung des Mac den Klon zurückzuspielen, startet man Winclone erneut, wechselt aber in den Modus “Restore”.

Die Software nimmt dem Benutzer die Arbeit ab, alle Terminal-Befehle mühsam einzutippen, er muss keine zusätzlich benötigten Programme installieren; der Vorgang läuft komplett selbstständig.
Fazit
Wir empfehlen, Winclone immer dann einzusetzen, wenn man Boot Camp verwendet und keine spezielle Sicherungssoftware für die Dateien auf der Windows-Partition verwendet. Da Time Machine die Boot-Camp-Partition ignoriert, hat man mit Winclone eine einfache und schnell wiederherstellbare Kopie der Boot-Camp-Partition. Die Bitte um eine Spende von 10 oder 20 US-Dollar vom Entwickler von Winclone dürfte leicht erfüllbar und ein echtes Schnäppchen sein, wenn man mit Hilfe der Software den Verlust aller Daten auf der Boot-Camp-Partition vermeidet.
Walter Mehl/Volker Riebartsch